(23.05.2021 21:44)Spit schrieb: schaut aus wie slot2 xeons
Bingo!
Ist ein - Hardware-technisch zugegebenermaßen merkwürdig ausgestattetes - Dual-Slot-2-System:
- MB: AOpen DX2G Plus
- CPU: 2x Intel Pentium III Xeon 550/512k ('Tanner')
- RAM: 512 MB SDRAM PC100 ECC (4x 128 MB)
- Erweiterungskarten:
- Grafik: 3Dlabs Oxygen GVX1 AGP (3Dlabs GLINT R3 + GLINT Gamma G1; 32 MB SGRAM)
- Controller: OnBoard Adaptec AIC-7896 (Dual-Channel Ultra 2 Wide SCSI)
- Netzwerk: OnBoard Intel 82558 (Fast Ethernet)
- Sound: Creative SoundBlaster 128 PCI
- Laufwerke:
- FDD: Mitsumi D359M3 (3,5" HD)
- HDD0: IBM DNES-309170 (9,1 GB; Ultra 2 Wide SCSI)
- HDD1: Fujitsu MAP3147NP (147 GB; Ultra 320 SCSI)
- ODD: Yamaha CRW4416S (16x CD-ROM, 4x CD-R, 4x CD-RW; Fast SCSI)
- Betriebssystem: Windows 2000 Advanced Server
Bis auf das Gehäuse/Netzteil und die Fujitsu-HDD sind das alles Komponenten von Ende 1999/Anfang 2000. Die Fujitsu-HDD ist 'ne Refurbished-Platte - auf dem Gehäuse steht was von "Worldisk MXJ3147SC" drauf.
Leider ist das Mainboard nur für die 2,0-V-Xeons (d. h. Pentium II Xeon mit 'Drake'-Kern und Pentium III Xeon mit 'Tanner'-Kern) geeignet. Die neueren Pentium III Xeon mit 2,8 V oder 5/12 V (d. h. Pentium III Xeon mit 'Cascades'-Kern) laufen auf dem Board leider nicht. Damit ist auch einer meiner exotischsten x86er Prozessoren (Pentium III Xeon 400/256k mit 'Cascades'-Kern und 133 MHz FSB) leider nicht nutzbar.
Aber: Ich bin froh, überhaupt ein Slot-2-Mainboard zu haben. So sonderlich häufig waren die ja nicht - zumal der Performance-Gewinn eines Dual-Slot-2-Systems gegenüber einem Dual-Slot-1-Systems eher gering ausgefallen sein dürfte. Einen Vorteil haben die Pentium II Xeons mit 'Drake'-Kern und Pentium III Xeons mit 'Tanner'-Kern aber gegenüber ihren Pendants mit 'Deschutes'- bzw. 'Katmai'-Kern (abgesehen davon, dass die Xeons für 8-CPU-Systeme geeignet sind): Sie haben einen L2-Cache, der mit vollem Takt läuft, wobei Varianten mit bis zu 2 MB L2-Cache verfügbar waren (Pentium II Xeon 400 nur bis 1 MB L2-Cache). Beim späteren Pentium III Xeon mit 'Cascades'-Kern gab es den vollen Takt beim L2-Cache immer (wie ja auch beim 'Coppermine') - die üppige Auslegung des L2-Caches gab es aber nur für einzelne Taktraten (700 MHz und 900 MHz), die dann aber nur 'nen langsameren 100-MHz-FSB hatten.
So wirklich zufrieden bin ich mit dem System aber noch nicht:
- Generell scheint was am OnBoard-SCSI nicht hinzuhauen: Obwohl die Festplatten beide mindestens Ultra 2 Wide SCSI (also LVD-Modus mit bis 80 MB/s) können, spricht sie der Host-Adapter nur als Ultra 2 Wide SE an (also Single-Ended-Modus mit max. 40 MB/s, zusätzlich mit den Einschränkungen, die der ältere SE-Modus mit sich bringt). In Benchmarks liegen die beiden Platten bei ganz akzeptablen Werten in Sachen Datenrate für den U2W-SE-Modus (ca. 15 MB/s bei der IBM und ca. 34 MB/s bei der Fujitsu), allerdings gibt's auch hier Merkwürdigkeiten: Zwischenzeitlich stagniert die Datenrate irgendwo zwischendrin konstant (glatter Strich, ohne einen einzigen kleinen Abweichler!), und geht dann plötzlich wieder normal weiter.
- Außerdem scheint die Systemfestplatte (IBM DNES-309170) einen Treffer zu haben: Das System braucht z. T. ewig, um irgendwas zu machen - und plötzlich rattert die Platte auf einmal los und das System ist normal nutzbar. Bei Festplattenbenchmarks (HD Tune) bricht die Performance am Anfang der Platte reproduzierbar mal kurz extrem ein. Wenn diese Platte beim Benchmark der Fujitsu was macht, rauscht hier auch die Datenrate in den Keller.
- Der CPU-Kühler der zweiten CPU ist zusammengestückelt aus dem Kühlkörper aus 'nem Compaq-Server und einem alten CPU-Lüfter mit viel zu kleinem Durchmesser. Einen zweiten Original-Kühler von AOpen (wie bei der ersten CPU) habe ich leider nicht - im damals gekauften Original-Lieferumfang war nur ein Kühler dabei. Außerdem motzt das BIOS immer rum, dass der zweite CPU-Lüfter nicht in Ordnung wäre (wohl aufgrund der anderen Drehzahl oder dem fehlenden Temperatur-Messwert).
- Die beiden CPUs sind die "kleinsten" der 550-MHz-Klasse - leider habe ich von den Xeons mit mehr Cache nur den Pentium II Xeon 400/1M doppelt da - alle anderen (Pentium II Xeon 450/2M, Pentium III Xeon 550/1M) sind Einzel-Exemplare. Zeitlich passender wären da schon eher die 'Cascades'-Xeons - aber die laufen ja leider nicht.
Muss ich mal schauen, was ich da bezüglich der SCSI-Probleme machen kann. Werd's wohl erstmal mit einer anderen Platte (Fujitsu MAE3182LC, leider nur über Adapter) probieren. Einen anderen Controller einbauen wäre auch eine Idee - hab' aber gerade nix zeitlich passendes von ~2000.