„
Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne endlich mir das Land!
So weit die deutsche Zunge klingt
und Gott im Himmel Lieder singt:
Das soll es sein! Das soll es sein!
Das wackrer Deutscher, nenne dein!
“
Schwöret auf das Vaterland, nicht auf eine beliebige Nation. Die Nation ist doch nichts weiter als das bewusste Zusammenferchen einer ethnischen Gruppe mittels Grenzen.
Der Geist der deutschen Nationalisierung von heute will uns glauben machen, alles sei polnisch, wenn man über die polnische Grenze tritt, alles sei französisch, wenn man über die französische Grenze tritt, alles sei italienisch, wenn man über die italienische Grenze tritt. Grenzüberschreitung als Eintritt in eine völlig neue, fremde, unbekannte Welt, in der gegenwärtig alles direkt anders ist, als in jenen Landen, derer man gekommen ist. Der deutsche Staat ist heute doch nichts weiter als ein Minimum dessen, was der deutsche Stamm einst ausmachte. Es lässt sich nicht leugnen, dass das deutsche Volk in der Vergangenheit über ganz Mitteleuropa verteilt war. Doch macht man heute eine einzige Bemerkung über flächenbezogene Ausdehnung des deutschen Volkes, wird man als Hakenkreuzfetischist abgestempelt. Das krampfhafte Ziehen von Grenzen, dass Zerstückle von ethnischen Gruppen in Nationen … erneut ist es alles ein Beweis menschlicher Torheit, deren Fortschreiten noch lange nicht sein Ziel erreicht hat. Nationalisierungsgeilheit ist ein weiteres, menschliches Manko, das es zu überwinden gilt, wenn wir uns der lange mitgetragenen, geistigen Seuche endlich entledigen wollen. Doch wirft man einen Blick auf den momentanen Zustand, wird einem übel. „Mensch“, du bist der letzte deinerselbst.