Das Forum ist mein Leben!

Jetzt bin ich ein bisschen überrascht. Mir ging das tatsächlich auch gerade durch den Kopf, dass sich das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder in den letzten Jahren stets erhöht hat, weil ein Forum als Internet-basierte Kommunikationsplattform mittlerweile eigentlich fast schon ein Anachronismus ist, was die Sache nur schlimmer macht, weil nicht nur der Nachwuchs fehlt, also Mitglieder, so jung und wild wir einst wir, die wir das Forum mit Leben gefüllt haben, sondern eventueller Nachwuchs unter Umständen Schwierigkeiten haben wird, sich in die manifestierte Gemeinschaft von uns nun alten Säcken zu integrieren. Dass es aber trotzdem noch Leute gibt, die so dediziert sind, dass sie ohne WHF nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen, ist wieder das andere Extrem, mit dem ich jetzt nicht gerechnet hätte.

Glaube das mit den Foren ist eh durch, bzw schwer sich da reinzufuchsen, meist hat es sich ja entweder in ne persönliche Runde verwandelt, oder man hat sich in eine Anspruchsvolle Nische entwickelt. Weiß nicht wie es bei euch ist, aber in den letzten Jahren habe ich es nur in ein Forum probiert, da reinzukommen. Geht um Lego und es ist englischsprachig. Das machts echt nicht einfacher, und auch da interessiert mich wirklich auch nur ein Nischenthema wirklich.

Ist halt gerade keine leichte Zeit und man hat zu viel Routine. Ich habe in leztter Zeit immer das Gefühl das "morgen Donnerstag" ist. Was heute wieder sogar zutreffend ist. Donnerstag ist unser Einkaufstag und quasi auch nur noch das Einzige wo ich ich mal raus komme. Aber heute unterbrech ich den Teufelskreis, will mal zu nen anderen Laden. Brauche Kartoffeln und Zwiebeln für den nächsten Lockdown. Aber schon zu Action kann ich mich nicht aufraffen nach ner billo Webcam zu schauen.

Bin froh das ich verheiratet bin. Als Single würde ich eh abdrehen und dann noch jetzt in der Situation.

Zu meiner Beitrittszeit hatte dieses Forum für mich eine größere Relevanz als heute:
- Ich hatte mehr Freizeit.
- Ich hatte weniger außerberufliche Verpflichtungen.
- IT-Themen hatten mich mehr interessiert.
- Mein IT-Wissen war aktueller, sodaß ich öfter mal Lösungsvorschläge zu irgendwelchen Problemen posten konnte.
- Hier war mehr los, sodaß ich mehr Anknüpfungspunkte hatte, wo ich "menen Senf zugeben" konnte.

Heutzutage schaue ich hier nur noch vor der Arbeit oder nach der Arbeit rein, um zu sehen, ob jemand was interessantes gepostet hat.
Selbst dann überlege ich zweimal, ob ich mich an den Themen beteilige, da ich mich in der freien Zeit, die mir bleibt, mit anderen - für mich wichtigeren - Dingen befasse.

das dezentrale web musste halt den standardisierten plattformen wie discord, facebook und mittätern weichen. inzwischen ists gut am zusammenschrumpfen, wo einst auf jede subkultur eine hand voll dedizierter foren gekommen ist gibt es heute facebookgruppen, discord server oder lose communities, welche sich auf twitter oder ähnliches connecten.

von twitter habe ich mich inzwischen gelöst. dieser crypto und nft wahnsinn war für mich das zeichen die plattform zu verlassen. ist natürlich eine mächtige entschleunigung. nachrichten krieg ich jetzt nur noch mit, wenn ich sie bewusst lese. nach 8 jahren täglicher benutzung eine große umstellung. davor auch noch habe ich mich von facebook gelöst. ich kriegs einfach nicht hin die klappe zu halten, wenn ich menschen sehe, welche schwachsinn ins netz texten. dann vermeide ich lieber die konfrontation. vorallem seit meinem facebookaustritt empfinde ich mich als ausgeglichener.

zum thema "forensucht": ich möchte mal vorsichtig behaupten, dass man nicht von einem forum abhängig sein kann, sondern vom themenkosmos und damit bezogen zu den austauschmöglichkeiten. das schlägt in diese kerbe "mitteilungsbedürfnis". es gibt ja auch hier im whf leute, welche coole sachen auf die beine stellen. wenn man denen durch spielstopp die möglichkeit zur präsentation wegnimmt kann ich mir das schon seeehr belastend vorstellen. immerhin ist ja auch im whf das "show and tell" ein großer bestandteil.

Ich denke schon, dass das Forum hier das Leben von einigen Teilnehmer:innen mehr oder weniger beeinflusst hat. Vielleicht sogar stärker, als man auf den ersten Blick realisiert.

Für meinen Fall gilt: Hätte ich mich damals nicht im RL mit Leuten aus dem Forum in Düsseldorf getroffen, wodurch schnell andere Kontakte vor Ort geknüpft wurden, mein Leben wäre vermutlich ganz anders verlaufen und ich würde eventuell gerade nicht in meinem Homeoffice in Düsseldorf sitzen. Daher würde ich schon sagen, dass das Forum mein Leben gewissermaßen mit in diese Richtung gelenkt hat.

Nichtsdestotrotz gilt für eine Online-Community natürlich das, was für alle Peer Groups, sei es online oder offline, gilt: Macht man sich zu sehr von einer Einzelnen abhängig, geht man ein großes Risiko ein, bei Verlust in ein tiefes Loch zu fallen. Hier die Balance zu halten ist enorm wichtig.

ich liebe euch alle

Zitat von CDW

ich liebe euch alle

und ich mich erst!

das forum begleitet mich mehr als die hälfte meines lebens (mit 13 fing ich hier an, jetzt haben sich die zahlen auf 31 umgedreht), ergo liegt mir schon daran es mindestens nochmals so lang zu haben aber wie wir alle merken werden wir inaktiver weil RL bullshit über uns alle herein gebrochen ist. hab den PC hobbyraum zwar immer noch unverändert aber freund, freundeskreis, familie, arbeit will auch einen großen anteil an meinem leben haben, also komm ich kaum dazu großartig an den alten kisten zu basteln. der c64 ist wieder irgendwo eingegangen und kann das floppy nicht ansprechen, aber gfreuen das zu debuggen tuts mich stand heute auch nicht. steht nun im schrank und setzt staub an. da hab ich etwa mich an linux ran gewagt weil es als live medium von usb auf den geräten einen guten eindruck gemacht hat, NVENC/VAAPI/VDPAU ans laufen zu bekommen hat dann aber auch wieder zeit gekostet..

Ich habe hier ständig nervige Fragen geschrieben. ;-D