[Split] Yet Another ÖPNV-Flame

  • Was ich mir für Anbindung kleiner 100-Personen-Ortschaften ja noch erhoffe, ist, dass man dort internetgesteuerte On-Demand-Busse einführt.
    Es ist offensichtlich dass sich für 100 Nasen ein regelmässiger Fahrplan nicht lohnt (ausser evtl. eine Fahrt pro Tag, aber das ist zu unflexibel) - mit Internet könnte man aber die Ressourcenverteilung optimieren, so dass man alle Stunde nen Slot hat und man sich da 20min vorher einloggt oder so und der Busfahrer dann weiss wann er überhaupt losfahren muss und wann nicht; und kann ansonsten einer anderen Erwerbsarbeit nachgehen.

    Habe ich für Nachtbusse ein einer kleinen Ortschaften mal gesehen. War aber über Telefon.

  • wenn man schon mit nachhaltigen und ökologischen Aspekten argumentiert, dann wäre Urbanisierung auch ein ganz heißer Kandidat für eine kontroverse Debatte.

    Um nochmal meinen Standpunkt auf den Punkt zu bringen:
    Ich fahre werktäglich Bus/Bahn und fahre gern damit. In Jena gibt es keinen besseren weg in die Stadt/aus der Stadt zu kommen. Trotzdem habe ich ein Auto, um die Fälle, in denen ich mehr flexibilität möchte abzudecken. Das ist inzwischen sehr selten, aber missen möchte ich das keinesfalls. (falls jemand unbedingt drauf beharrt kann ich mal ne Liste von dingen machen, für die ich mein Auto nutze, wo Nahverkehr mir keinen adäquaten Ersatz bietet)

    was ist zu tun? An allererster Stelle müssen wir effizienter werden, und zwar in allen Bereichen. Sowohl Busse, als auch Autos, sowohl Energieerzeugung, als auch Energiespeicherung. ÖPNV sollte gefördert werden statt ihn verrohen zu lassen (siehe Berlin), damit er auch für Autofahrer attraktiver wird. Das ist einfach viel überzeugender, als zu versuchen, die Menschen zu zwingen.
    Schließlich kann man für Fälle, in denen sich eine regelmäßige Buslinie nicht effektiv betreiben ließe (nicht nur finanziell, sondern auch ökologisch lohnt ein Bus sich halt nicht, wenn nur 2 Leute drin sitzen), auch noch die Autos zum Öffentlichen Personenverkehrsmittel machen - Stichwort Mitfahrzentrale :)

    Das ist eigentlich alles, was ich rüberbringen will. Ich bin eigentlich ein klarer Befürworter von ÖPNV, aber mit dem Absolutheitsanspruch, den manche hier an den Tag legen kann ich einfach nicht mitgehen, deswegen muss ich dagegen argumentieren. Und so wird das nicht nur hier im Forum sein, dass sich Fürsprecher einer Sache Unterstützung für ihre Sache verspielen, indem sie andere Fürsprecher vergraulen.

  • Zitat von Spit

    spätestens wenn du nen 50kg server transportieren willst gehste in die knie mit nem rad weil du die last garnich hinten draufpacken darfst teilweise

    Gibt Taxi. Ist für die drei mal im Leben, wo man nen 50kg schweren Server transportieren muss, sicher billiger als Auto.

    Zitat von chiaki

    fühl mich wie aufm dorf. wenn mein bus (abends) im 20minuten takt fährt

    Reicht doch wohl.

    Zitat von MaTel

    Mein Senf zur ÖPNV. Leider hat Hamburg seit dem Regierungswechsel GRÜN/CDU -> SPD die Wiedereinführung der Straßenbahn at acta gelegt.

    Das hat die CDU, und zwar direkt nach dem Austritt der Grünen aus der Regierung.

    Zitat von gandro

    Was ich mir für Anbindung kleiner 100-Personen-Ortschaften ja noch erhoffe, ist, dass man dort internetgesteuerte On-Demand-Busse einführt.
    [...]
    Habe ich für Nachtbusse ein einer kleinen Ortschaften mal gesehen. War aber über Telefon.

    Gibts doch zu Hauf: Anruf-Sammel-Taxi/Anruf-Linien-Taxi und wie das alles heißt.

    Ach, oreissig und Fleibxilitätsbefürworter:
    Nur, weil man mit dem ÖV nur 95% seines Mobilitätsbedürfnisses sinnvoll abdecken kann, heißt das ja nicht, dass sich jeder Einwohner für die restlichen 5% ein Auto vorhalten muss. Carsharing-Angebote und günstigerer Taxi-Verkehr wären eine gute Alternative. Oft muss man ja sein Auto irgendwo "mit hin nehmen", weil man es am Zielort braucht, aber von den 200km zwischen Start und Ziel hä#tte man locker 180km mit der Bahn zuürcklegen können. Das Problem liegt an den unzureichenden Verknüpfungsmöglichkeiten und der fehlenden Individualisierung. Um allerdings individualisierbare Verbindungen beispielsweise auf der Schiene anbieten zu können, müsste man erst mal Milliarden investieren.

    Einmal editiert, zuletzt von pETe! (1. Dezember 2011 um 17:41)

  • Zitat von pETe!

    Gibts doch zu Hauf: Anruf-Sammel-Taxi/Anruf-Linien-Taxi und wie das alles heißt.


    Wenns keine Flatrate gibt und/oder es kein öffentlicher Dienst ist, dann taugt das nichts:
    ÖPNV ist in der Regel nicht rentabel; ein privatwirtschaftliches Unternehmen wird die Grundversorgung besonders in nicht dichtbesiedelten Gebieten auch mit Subventionen nicht ordentlich gewährleisten können.

    Vom öffentlichen Dienste gibts sowas in der Schweiz jedenfalls viel zu selten. Und Telefon halte ich dafür eh für ein ungeeignetes Koordinationsmedium. Über Internet könnte man da auch kompliziertere Routen koordinieren, aber da sind die Empfangsgeräte noch nicht verbreitet genug.

    Nachtrag: Hab mich mal über das Schweizer System (was öffentlich ist) schlau gemacht: Teilweise Vorlauf von 24h. Das ist halt echt keine Alternative zum Auto.

    Einmal editiert, zuletzt von gandro (1. Dezember 2011 um 18:05)

  • Ich hab grade n riesiges Amazon-Paket vom Hauptbahnhof zu mir nach Haus transportiert, da sollte sich jeder meine Meinung zu dem Thema denken können.

    Ich muss ja zugeben, dass U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit/Uni echt schneller ist als würde man sich durch den Berufsverkehr quetschen, aber den rest meines Lebens auf ein Auto verzichten will ich auf gar keinen Fall. Zum Einkaufen gehen und für weitere Strecken ist und bleibt es einfach die bessere Lösung. Und wenn man weite Strecken zu zweit mit dem Auto zurück legt kommts auch noch viel günstiger als mit der Bahn.

  • Zitat von pETe!

    Ach, oreissig und Fleibxilitätsbefürworter:
    Nur, weil man mit dem ÖV nur 95% seines Mobilitätsbedürfnisses sinnvoll abdecken kann, heißt das ja nicht, dass sich jeder Einwohner für die restlichen 5% ein Auto vorhalten muss. Carsharing-Angebote und günstigerer Taxi-Verkehr wären eine gute Alternative. Oft muss man ja sein Auto irgendwo "mit hin nehmen", weil man es am Zielort braucht, aber von den 200km zwischen Start und Ziel hä#tte man locker 180km mit der Bahn zuürcklegen können. Das Problem liegt an den unzureichenden Verknüpfungsmöglichkeiten und der fehlenden Individualisierung. Um allerdings individualisierbare Verbindungen beispielsweise auf der Schiene anbieten zu können, müsste man erst mal Milliarden investieren.


    über carsharing o.ä. hab ich selbst noch nicht allzu intensiv nachgedacht, aber die idee find ich prinzipiell nicht schlecht. ähnlich wie mitfahrzentrale ist das halt eine art ÖPNV, nur dass er nicht zentralistisch ausgelegt ist und damit flexibler sein kann

  • Was mich an ÖPNV hier in Hamburg oftmals stört..

    1. es ist unflexibel
    2. ich mag größere Menschenansammlungen nicht
    3. ich kann mir meinen Sitznachbarn nicht aussuchen
    4. ich will in Ruhe, ohne blöde Ohrstöpsel, meine Mukke hören
    5. ich möchte mich mit meinem Mitfahrer unterhalten, ohne dass andere zuhören
    6. mit dem Auto bin ich in 80-90% aller Fahrten VIEL schneller am Ziel ( Beispiel Büro: Auto ca. 10 min, mit dem Bus 45 min bis 1 Std. ) Fahrrad ist mangels Transport-Möglichkeiten eh keine Alternative und durchgeschwitzt machts sich nicht so gut bei Kunden.
    7. ich muss mich des öfteren von irgendwelchen Assis, Besoffenen und stinkenden Pennern blöd anlabern lassen... je später es ist, desto häufiger steigt die Wahrscheuinlichkeit dieser Problematik.
    8. manchmal stinkt es sowohl in der Bahn/Bus als auch an Bahnhöfen/Haltestellen widerlich nach Pisse oder Kotze

    Was mich an ÖPNV nicht stört:
    1. es ist billiger, als mit dem Auto
    2. es ist wohl? umweltfreundlicher
    3. mehr fällt mir nicht ein


    Trotzdem tue ich mir bei privaten Fahrten häufiger den ÖPNV an... eigentlich bin ich ein Held :D

    Mich nerven Verschwörungstheoretiker

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zitat von MaTel

    Was mich an ÖPNV nicht stört:
    3. mehr fällt mir nicht ein


    Naja den grössten Vorteil hast du imho vergessen: Man kann während der Fahrt sich auf wichtigere Dinge als den Fahrtweg konzentrieren: Buch lesen, Podcast hören, im Internet surfen oder sogar Arbeiten. Ich fahre öfters Zug und mache das öfters mal produktive Dinge, auch wenn dass dann nicht mehr Nahverkehr ist. Aber erstere Drei Dinge gehen auch im Nahvekehr.
    Mit dem Auto wäre die Fahrzeit ungenutzt.

  • Also ohne Auto geht hier nichts. Ich würde zwar morgens zur Arbeit kommen (1h längere "Anreise" für 15km :fresse: ), aber abends fährt einfach kein Bus mehr nach 19Uhr. Samstags würde ich weder hin noch zurück kommen. Soviel dazu. Außerdem bringt mich mein Auto auch in meiner Freizeit zu den entlegensten Orten, die sonst nicht zu erreichen wären bzw. nur mit Langer und komplizierter Anreise. Spaß macht das Fahren übrigens auch noch :)

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  • Zitat von Kuxuntu


    Seit wann macht Zugfahren Spaß ?


    Seit wann nicht?

    Der Fakt, dass es Vereine für beide, Zugfans als auch für Autofans gibt, belegt eigentlich gut genug dass beides Spass machen kann.

    Dass Zugfahren nicht immer spassig ist, ist dabei ebenso offensichtlich wie dass Autofahren nicht immer spassig ist. Wenn zu viele Leute unterwegs wird es immer voll und nervig, egal ob das jetzt stinkende Penner oder fahrlässig fahrende Opas sind.

  • Zitat von Benedikt

    Irgendwie wird hier völlig vergessen, dass Autofahren Spaß machen kann?

    Bus fahren auch.
    Allerdings geht es hier primär um den Fortbewegungszweck und nicht um Motorsport bzw. Hobbys. Gibt ja auch Leute, die Zum Spaß mit dem Zug eine Rundfahrt durch Deutschland fahren, wenn du mal mitm Zug über die Rheinstrecke fährst, wirst du die Idylle sicher auch nicht schlecht finden.

  • Zitat von Benedikt

    Irgendwie wird hier völlig vergessen, dass Autofahren Spaß machen kann?


    ich hatte es bereits oben schonmal genannt, aber das trifft wohl für die mehrzahl der Fortbewegungen nicht als treibendes Argument zu

    abgesehen davon halte ich es für nicht schwer zu verstehen, dass etwas aktives (lenken, schalten, kuppeln, gas/bremse, ...) potenziell den größeren Spaßfaktor bereitet als etwas passives (reinsetzen, rausgucken)

  • Zitat von oreissig


    ich hatte es bereits oben schonmal genannt, aber das trifft wohl für die mehrzahl der Fortbewegungen nicht als treibendes Argument zu

    abgesehen davon halte ich es für nicht schwer zu verstehen, dass etwas aktives (lenken, schalten, kuppeln, gas/bremse, ...) potenziell den größeren Spaßfaktor bereitet als etwas passives (reinsetzen, rausgucken)

    Das stimmt auf jeden FAll. der Spaßfaktor im Auto spielt eine Rolle. Außerdem macht das Auto das, was ich will (im Idealfall), der Bus tut das nicht.

    Ich bin hier trotz Semesterticket eigentlich immer und überall (selbst in dieser Jahreszeit) mit dem Fahrrad unterwegs. Flexibler und vor allem schneller als jeder Bus/Auto!

    Ich glaube, in Zukunft werden wir mehr Car-Sharing und co. sehen. Wenn man einmal weit fahren will oder besonders flexibel sein will, leiht man sich einen Wagen. In der (Heimat)Stadt dominiert der ÖPNV, der weiter ausgebaut werden muss - klare Sache!

  • Beitrag von Benedikt (2. Dezember 2011 um 22:26)

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  • Zitat von pETe!

    Bus fahren auch.
    Allerdings geht es hier primär um den Fortbewegungszweck und nicht um Motorsport bzw. Hobbys. Gibt ja auch Leute, die Zum Spaß mit dem Zug eine Rundfahrt durch Deutschland fahren, wenn du mal mitm Zug über die Rheinstrecke fährst, wirst du die Idylle sicher auch nicht schlecht finden.

    Naja Strecke von 'öln nach Frankfurt hat man die Wahl über 2 Stunden am Rhein entlang zu tuckeln oder mit über 300km/h an der A3 entlang und in knapp ner Stunde da zu sein.. Wenns eben geht entscheid ich mich für letzteres... Wenn ich den schönen Ausblick am Rhein haben will dann doch lieber vom Schiff

    Wo ich hier CarSharing lese muss ich übrigens mal die Bahn loben die sowas schon anbietet und vorallen Dingen: CallBikes - also Fahrräder die an jeder Ecke stehen und sich per Anruf Ent- und wieder Verriegeln lassen. Kostet hier 6ct die Minute / irgendwas um die 30€ im Jahr. Perfekt wenn man keinen Platz für ein eigenes Rad hat und man ist auch nicht gezwungen es wieder mit nach Hause zu nehmen. Fängt's plötzlich an zu Regnen stellt man es an der nächsten Ecke ab und steigt auf die U-Bahn um.

    Einmal editiert, zuletzt von Benedikt (2. Dezember 2011 um 22:42)

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