Ich empfehle diesbezüglich zur Literatur:
Le Traite de tre impostebeurs.
Logisch-philosophische Abhandlung von Wittgenstein
Was ist Aufklärung von Kant
und natürlich diesen Post
Religion ist nichts schlechtes. Denn das Wesen der Religion ist es nicht.
Religion bedeutet an etwas zu "glauben".
Glauben impliziert immer den Faktor der Unwissenheit.
Das ist aber ganz menschlich.
All die Naturwissenschaftler mit ihre endlosen Erklärungswut verdienen durchaus Anerkennung, dennoch dies kann auch in furchtbaren Büchern enden wie dem Gotteswahn von Dawkins.
Dieses Buch ist gelinde gesagt das Evangelium der Atheisten und Inkarnation von Intolleranz und Rückschritt.
Die andauernd proklamierte Toleranz - die natürlich keinenfalls dem Paradoxon der Toleranz unterliegen darf (Popper) - findet hier ein plötzliches Ende.
Vielen fällt es schwer zwischen Fundamentalismus und normalem Glauben zu unterscheiden.
Nur noch mal zur Erinnerung auch Idealisten wie Robbespierre, Danton etc. waren nicht besser und haben einfach alles abgeschlachtet was ihnen im Weg war.
Glauben ist etwas menschliches und jeder glaubt an "etwas".
Edit:
Hmm, ich denke ich kann diesen Post noch etwas substanziieren.
Den Term "Gott", der ja laut diverser monotheistischer Religionen existiert, halte ich für recht problematisch.
Er erscheint mir unsinnig (Unsinnig nach Wittgensein), bildet er doch keine Tatsache ab, sondern ist vielmehr eine unbekannte Größe.
Den Erklärungen zu diesem "Gott", mangelt es massiv an Sprachlogik, was die Sätze unsinnig macht, die diesen Gott erklären wollen.
Es erscheint mir sowieso recht amüsant, dass man auf eine metaphysiche Frage - wohlgemerkt eine unsinnige - eine definitive Antwort findet.
Es ist auch nicht möglich eine neuerliche Definition von Gott zu finden, einfach weil sie sich außerhalb des Gedachten befindet. Würde man es trotzdem probieren, würde man den logischen Raum verlassen.
Der Sachverhalt Gott, lässt sich nicht formulieren, einfach weil eine Defintion von Gott, verlangen würde, dass wir uns komplett von den Gegenständen dieser Welt lösen würden.
Ein Ding der Unmöglichkeit.
Wenn man nun bedenkt, dass Gott vielleicht existiert, aber nicht verstanden werden kann, einfach weil wir es nicht denken können, dann bedeutet das auch, dass alles was die monotheistischen Religionen behaupten einfach Unsinn ist.
Es ist falsch.
Ich denke, daraus lässt sich erkennen, wo wenn überhaupt der wahre Sinn einer Religion liegt.
Nämlich darin, den Menschen Kraft zu geben, und zwar dadurch, dass die Gemeinschaft sie auffängt.
Nicht aber dadurch, dass sie abstruse Thesen postuliert.
ps: ich bin mir bewusst, dass dieser Edit, einige meiner Thesen relativiert, verspüre aber keine große Lust, den oberen Teil abzuändern.
Der ders versteht, verstehts.
mfg
Ultra10