Mal wieder ein kleiner Erfahrungsbericht:
Ich habe hier einen Cyrix M1, auch bekannt als 6x86, der Geschwindigkeitsstufe PR200+. Der wird offiziell mit 2*75MHz angesteuert, nimmt man nur 2*66MHz, meldet er sich als PR166+.
Diese CPU ist u.a. dafür bekannt, daß sie sich nach einem HW-Reset nur als 486er meldet, was z.B. dazu führt, daß man unter WIN98 kein DirectX über 7.0a installieren kann. Nun habe ich ein kleines DOS-Tool für die AUTOEXEC.BAT gefunden, das den CPUID-Befehl freischaltet. Danach lässt sich DX9.0c vom Dezember 2006 installieren, spätere gehen unter WIN98 eh nicht mehr, außerdem meldet DXDIAG dann eine Cyrix-CPU anstelle eines 486ers, allerdings verschätzt sich DXDIAG immer noch mit der vermuteten Taktfrequenz von ~1.5GHz.
Unter 3DMark99Max mit einer Matrox G200AGP erreicht diese CPU den sagenhaften Wert von 16 Punkten für die Grafikleistung und 6 Punkten für die CPU-Leistung. Der 3DMark99 läuft übrigens auch ohne dieses Tool, obwohl es einen Pentium-kompatiblen Prozzi haben will. In diesem Fall wird der Cyrix bei der Sysinfo einfach als "unknown CPU" angegeben.
Das Freischalten des CPU-ID-Befehls überlebt übrigens einen Soft-Reset per CTRL-ALT-DEL - eine Installation von Windows XP ist aber trotzdem nicht möglich. Vermutlich testet XP die CPU doch noch etwas genauer.
Auch die .Net-Runtime 1.1 lässt sich nicht installieren, auf einem echten Pentium geht das reibungslos.
Bei den Matrox-Treibern ist bei Treiberversion 4.33 Schluß - die 5er- bzw. 6er-Treiber kacken beim Neustart nach der Installation ab. Mit einem echten Pentium kann man auch den letzten Treiber Version 6.83 noch benutzen.
Mein Fazit: auch mit dem Tool bleibt der M1 doch im wesentlichen ein flotter 486er, der auf S7-Boards läuft.