US-Regierung unter Obama goes Web2.0

  • Nachdem Obama seit gestern ganz offiziell als der neue und damit 44. Präsident der USA bezeichnet werden kann, wurde bereits der erste Schritt zu Obamas Transparentisierung der US-Regierung gemacht: Die Einführung einer neuen Website und eines Blogs. Während die Politiker hierzulande kaum eine Computertastatur von einer Tafel Schokolade unterscheiden können und trotzdem meinen, diesbezüglich hochwichtige und gleichzeitig völlig undurchdachte Gesetze durchsetzen zu wollen, geht man in einem ökonomisch mindestens genauso wichtigem Land völlig selbstverständlich mit neuen Medien um und nutzt sie dementsprechend. So sollen in Zukunft alle neuen Ankündigungen und Verordnungen auf der offiziellen Seite des Weißen Hauses nachzulesen sein und weniger wichtige Gesetze ohne Notfallcharakter sogar zum Kommentieren bereitstehen, bevor sie unterzeichnet werden – die perfekte Harmonie zwischen Politik und Medientechnologie. Auch wenn wir in Guantanamo keine Häftlinge foltern und im nahen Osten keine rachsüchtigen Kriege auf „Ich-hab-den-Längsten“-Niveau führen, enttäuscht einem das technologische Verständnis in Deutschland doch schon sehr. In den USA sind Leute, die einen Computer benutzen, ganz gewöhnliche Bürger, die ihren Durst nach Informationen stillen und in Deutschland einfach nur sozialfremde, Killerspiele-spielende Freaks mit krimineller und/oder terroristischer Veranlagung.


    Quellen und Linktipps:

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  • bei mir hat das ganze mit dem blog noch bisschen nen verspielten und wenig hochkarätig politischen charakter, aber wie du schon gesagt hast, bei uns ist das halt einfach nicht denkbar.
    Vll sähe meine Meinung anders aus, wenn ich wüsste, dass wenigstens so 3/4 der Politiker besser mit Computern umgehen können als man in der 7. Klasse in "Informatik" lernt

  • Zitat von oreissig

    bei mir hat das ganze mit dem blog noch bisschen nen verspielten und wenig hochkarätig politischen charakter, aber wie du schon gesagt hast, bei uns ist das halt einfach nicht denkbar.


    Ich kenn mich in der deutschen Politik nicht aus, aber ich habe hier und da auch schon Twitter-Channel von euren Politikern verlinkt gesehen. Aber das war auch alles Wahlpropaganda.

    Allerdings, wie gesagt, in der Form braucht das niemand. Das ist ein Gemisch von "guggt mal, ich bin einer von euch"-Propaganda und Pseudo-Informationen, die man sonstwo besser kriegt.

    In der Schweiz bloggt zumindest einer unserer sieben Bundesräte (die Exekutive), und der Blog da darf sich auch ein solcher nennen, denn da argumentiert er auch über seine Vorhaben und mögliche Pläne, die Kommentare sind zwar moderiert, werden aber gelesen und auch drauf geantwortet. Natürlich sitzen da auch Mitarbeiter dahinter, aber eben nicht nur (wie beim Obama-Blog).

  • Was soll bitte Web 2.0 sein, außer ein tolles Modewort. Blogs gab es lange vor diesem Begriff, die anderen Techniken dazu auch. Was wirklich neues, was das 2.0 rechtfertigen würde gibts einfach nicht.

    Allgemein finde ich diese Aussage doch ein bisschen lustig, nur weil er jetzt einen Blog hat, ist seine Politik transparenter? Warum, was genau hat er bis jetzt dafür getan...Also ein Blog sagt jetzt nicht unbedingt mehr über seine politischen Fähigkeiten aus. Erstmal abwarten was seine Handlungen sind.

    Einmal editiert, zuletzt von dancle (22. Januar 2009 um 09:28)

  • Zitat von dancle

    Was soll bitte Web 2.0 sein, außer ein tolles Modewort. Blogs gab es lange vor diesem Begriff, die anderen Techniken dazu auch. Was wirklich neues, was das 2.0 rechtfertigen würde gibts einfach nicht.

    Der Begriff "Web" bezeichnet ja weniger die zugrunde liegenden Techniken, sondern eher so allgemein "hypertext an die leute bringen"

    klar ists primär nur ein Buzzword, aber es ist dennoch beachtlich, wie interaktiv das Web geworden ist und wieviele Leute selbst echten Kontent (wenn vll auch müll) produzieren...zu win95-Zeiten war ne Webseite soetwas wie ein Buch...die gabs halt, man konnte sich welche von anderen Leuten holen, aber weder hat sich da viel bewegt, noch war dran zu denken sich selbst eine zu machen (außer so eine "Hallo ich bin der ___" (blaue schrift auf pinknem hintergrund) mit ner animierten GIF mit 16 Farben und MIDI-gedudel)

  • Aber auch das ist kein Argument für das 2.0. Immerhin wurde der Begriff im Jahr 2005 eingeführt, und sowas wie soziale Netzwerke gabs ja schon lange davor. Auch das, dass Internet nicht Interaktiv war, stimmt einfach nicht. Es gab schon zu Anfangszeiten sowas wie Chats, Newsgroups, BulletinBoards und so weiter. Damals war alles halt wegen der Anbindung vll nicht so grafisch, aber Web 2.0 ist definitiv nichts neues. Jeder der zu Win-95 Zeiten Internet hatte, konnte auch Interaktiv sein. Die meisten großen Internet-Anbieter zu dieser Zeit warben ja sogar damit. Der einzige Unterschied ist, das man jetzt halt überall Bildchen, Videos und geplänkelt hat, war zur damaligen nicht so weit verbreitet.

    Einmal editiert, zuletzt von dancle (22. Januar 2009 um 22:28)

  • Immerhin lässt Obama sich auch nicht davon abbringen, seinen bisher genutzen Blackberry gegen ein knapp 8000 Dollar teures, besser gesichertes Gerät vom Secret Service auszutauschen... :D

  • Korrektur: US-Regierung unter Obama [mark]tries to go[/mark] Web2.0 [mark]mit veralteter Technik[/mark]

    Es scheint, als wäre das technologische Vorhaben der US-Regierung doch nicht so einfach zu realisieren. Jetzt sind es veraltete Hard- und vor allem Software, die sich gegen die Netzpläne der neuen Regierung stellen.

    Zitat

    Demnach stießen die Mac-gewohnten Obama-Mitarbeiter auf Windows-Desktop-Rechner mit sechs Jahre alter Software und Sicherheitsbestimmungen, die unter anderem den Zugriff auf Facebook und Instant Messaging verbieten. Ein Mitarbeiter, der bereits am Dienstag nach der Vereidigung seinen Job antrat, beklagte, dass es praktisch unmöglich sei herauszufinden, welche Programme vertragsgemäß aktualisiert werden könnten oder auch nur, welche Computer für welchen Zweck gedacht seien.

    Quelle: heise online - 24.01.09 - Obama-Administration trifft auf veraltete Computer-Infrastruktur

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  • Zitat von dancle

    Aber auch das ist kein Argument für das 2.0.

    Was habt ihr denn alle für Vorstellungen von Versionssprüngen...genau wie bei Windows 7, was angeblich auch nurn Vista SP2(/3) sein sollte, obwohl der explorer komplett überarbeitet wurde, bootvorgang parallelisiert und memoryfootprint verkleinert wurde

    Im großen und ganzen ist das Produkt immer noch Web, das 2.0 kommt erst danach!

    Zitat von dancle

    Es gab schon zu Anfangszeiten sowas wie Chats, Newsgroups, BulletinBoards und so weiter.

    Und wer hat das genutzt? Irgendwelche Informatikstudenten und andere Geeks, die da nacht für nacht verbrachten oder eben mal gestritten haben, ob Linux nun obsolete ist oder nicht

    abgesehen davon waren chat und newsgroups nicht Web. web ist http, chat ist irc und newsgroups waren nntp(?) oder uucp

    Zitat von dancle

    Jeder der zu Win-95 Zeiten Internet hatte, konnte auch Interaktiv sein.

    Sie konnten es, aber die breite Masse war es nicht! Das ist ja genau das, was sich geändert hat, dass nun jeder DAU und N00b profile bei Myspace, youtube und StudiVZ hat und jeder, der was weiß, was auf Wikipedia schreibt (eben nicht nur technisches, sondern auch Gartenbau oder was weiß ich)
    natürlich gings nicht "klack" und ab heute ists 2.0, sondern es ist ein schleichender Prozess (wie du bereits sagtest gabs die technik dazu schon länger, aber genutzt wurde sie eben nur von insidern und nicht vom rest der welt)

  • Zitat von TAL

    Apple hat doch genug $$$, ich denk mal da wird Apple was spenden :D

    Wozu, die US Regierung handelt eher nach "Wir haben eigentlich kein Geld, geben es aber trotzdem aus" :D

  • Beitrag von MaTel (25. Januar 2009 um 19:33)

    Dieser Beitrag wurde gelöscht, Informationen über den Löschvorgang sind nicht verfügbar.
  • Die armen Obama-Jünger ( Ich meine seine sog. IT-Spezies ) können mit ein paar Jahre alter Hard- und Software nicht umgehen ( vermutlich Win2000 und WinXP ). Solche MAC-Dummuser läßt man also auf die Realtät los. Na das fäng ja gut an.
    Hat Apple so viel Geld in den Obama-Wahlkampf gesteckt, das man jetzt so ein Blödsinn lesen muss.

    heise online - 24.01.09 - Obama-Administration trifft auf veraltete Computer-Infrastruktur

    Mich nerven Verschwörungstheoretiker

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zitat von oreissig

    Sie konnten es, aber die breite Masse war es nicht! Das ist ja genau das, was sich geändert hat, dass nun jeder DAU und N00b profile bei Myspace, youtube und StudiVZ hat und jeder, der was weiß, was auf Wikipedia schreibt (eben nicht nur technisches, sondern auch Gartenbau oder was weiß ich)
    natürlich gings nicht "klack" und ab heute ists 2.0, sondern es ist ein schleichender Prozess (wie du bereits sagtest gabs die technik dazu schon länger, aber genutzt wurde sie eben nur von insidern und nicht vom rest der welt)


    Die Technik war theoretisch vorhanden - in der Praxis war es ein Graus.

    Erst mit der Standardisierung von CSS, HTML (durch das W3C) und JavaScript (ECMA) lassen sich auch komplexere Seiten so schreiben, dass sie unter mehreren Browsern laufen.

    Dazu kam die Portierung von Microsofts XMLHttpRequest auf andere Browser, was die Verwendung von AJAX erst möglich machte.

    Ebenfalls eine Rolle spielt die gesteigerte Rechenleistung, denn das Rendern einer Seite die sich dynamisch ändert braucht relativ viel Leistung, wenn es ruckelfrei sein soll.

    Durch all diese Faktoren hat sich das Web technisch geändert, dass es möglich wurde, die Seiten auch für den Endbenutzer interaktiv zu gestalten, ohne dass dieser über technisches Knowhow (z.B. HTML) verfügen muss. Von daher darf man zweifellos von einer Veränderung im Web sprechen.

    Ob man das dann Web 2.0 nennen will oder nicht, ist lediglich Begriffsklauberei.

  • Web 2.0 ist für mich ein Wort, welches die einfachen, aber funktionsreichen Webseiten für 0815-Benutzer beschreibt. Darüberhinaus gibt's natürlich noch Seiten wie MySpace, Blogger, Facebook, die mehr oder weniger durch ihr Momentum einen Marktwert von mehreren Millionen haben. Das interessante ist, dass so viele Seiten diese Dienste kostenlos anbieten. Entweder hat jede Firma ein zweites Standbein, was ich stark bezweifel oder es geht doch mehr oder weniger um diese Nutzerdaten.

    Ich glaube, ich muss mal die Versionierung ins Wirtschaftliche übertragen und die New Econemy 2.0 einrufen. Zeitlich diffus nach der Dotcom-Blase einzuordnen, als ein Nachkommen jener zu deklarieren, jedoch mit einem nachdenklicheren Umgang zu stabilisieren. Heutzutage wird nur noch in so Dinge investiert, wenn der Investor transparenz ums Geschehen hat.

    Genug abgeschwiffen. Das fiel mir gerade zu Web und 2.0 ein.

  • Weil wir schon abgeschweift sind: Vor ein, zwei Jahren war oft der Terminus "Web-2.0-Blase" verwendet worden, weil nicht wenige glaubten, dass all diese Web 2.0 Dienste wie damals die Dotcom-Blase platzen würde. Hat sich in der Tat bis jetzt nicht Bewahrheitet, die scheinen das was besser zu machen, wie CHRiSNEW angedeutet hat. Und Blase im Zusammenhang mit Web 2.0 hab ich ebenfalls schon länger nicht mehr gelesen.

    Mal schauen was die ominöse Finanzkrise (wir werden alle sterben!!!111einself - ich glaub btw nicht dran) da noch bewirkt. Jedenfalls scheint in der IT-Branche vorsichtiger zu sein, sowohl Google als auch Microsoft wollen Kostensparen, was man von beiden bisher nicht kannte.

  • Zitat von gandro


    Mal schauen was die ominöse Finanzkrise (wir werden alle sterben!!!111einself - ich glaub btw nicht dran) da noch bewirkt. Jedenfalls scheint in der IT-Branche vorsichtiger zu sein, sowohl Google als auch Microsoft wollen Kostensparen, was man von beiden bisher nicht kannte.

    Finanzkrise ist eh total überhypt.
    Ich merke zur Zeit sehr stark, dass viele ziemlich skeptisch bei Internetprojekten sind. Es gibt echt wenige Investoren, die in kommerzielle Web 2.0 Ideen einsteigen. Man muss heutzutage gut begründen können, womit sich Geld machen lässt, sonst kommt man erst gar nicht in'nen Konfi rein. Also so Dinger Klone, die Twitter, Flickr, etc. kopieren, sind vorerst - Finanzkrise sei dank - unten durch.

  • Zitat von gandro


    Mal schauen was die ominöse Finanzkrise (wir werden alle sterben!!!111einself - ich glaub btw nicht dran) da noch bewirkt. Jedenfalls scheint in der IT-Branche vorsichtiger zu sein, sowohl Google als auch Microsoft wollen Kostensparen, was man von beiden bisher nicht kannte.

    Weil die Unternehmen nunmal eine gleichbleibenden oder höheren Gewinn anstreben. Und wenn weniger umgesetzt wird, muss ich eben mein Gewinnziel anderweitig (z.B. durch Einsparungen) erreichen. ;)

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