Multiboot mit vielen OS auf maximal 2 Platten ?

  • Hallo,

    mal angenommen ich möchte eine Retromaschine aufsetzen die nachfolgende OS bootet.

    HDD1 120 GB
    HDD2 40 GB

    MS-DOS FAT16 2GB (Bootbar)
    MS-DOS FAT16 2GB (Daten1)
    MS-DOS FAT16 2GB (Daten2)
    MS-DOS FAT16 2GB (Daten3)
    MS-DOS FAT16 2GB (Daten4)

    WIN98SE FAT32 4GB (Bootbar)
    WIN98SE FAT32 40GB (Daten)

    WIN2K NTFS 4GB (Bootbar)
    WIN2K NTFS 40 GB (Daten)

    OS/2 3.0 HPFS xGB (Bootbar)
    OS/2 3.0 HPFS xGB (Daten)

    LINUX xGB (bootbar)
    LINUX xGB (Daten)

    Kann mir da jemand Tipps geben, wie man so ein Vorhaben angeht ?
    Aus Erfahrung heraus ist der Beginn bzw. die Reihenfolge äusserst wichtig.

    Vielen Dank und beste Grüße
    Doc

  • Mal ein paar grundsätzliche Anmerkungen:
    echtes MS-DOS sieht von deinen Platten immer nur die ersten knapp 8GB - damit erstrecken sich deine geplanten Datenpartitionen für MS-DOS schonmal über beide Platten.
    Es ist empfehlenswert, bei der Installation mit MS-DOS anzufangen, da sich das am wenigsten um bereits vorhandene andere OSe schert und manches einfach ungefragt zerstört (z.B. Bootsektoren von WIN9X oder einem NT auf LW C). Nach MS-DOS könntest Du erstmal ein NT (WIN2K) installieren, da das den Bootsektor von MS-DOS in seinen Bootmanager einbindet. Der Bootsektor steht als versteckte Datei auf C: und kann erstmal woanders gesichert werden - dann muß man den Eintrag in der BOOT.INI entsprechend anpassen. Wenn man das gemacht hat, kann man WIN9X installieren - dies klinkt sich in den Bootmanager von NT ein, überschreibt dabei aber den Bootsektor von MS-DOS im Stammverzeichnis - deswegen hat man den vorher gesichert.
    Wer OS/2 auf einem anderen als LW C: installieren will, muß zwingend den Bootmanager von OS/2 installieren - dieser muß physikalisch in den ersten 8GB der Platte liegen. Bei OS/2 3.00 kommt erschwerend hinzu, daß dies ohne Fixpack gar nicht von einer Partition jenseits der ersten 2GB starten will. Wie du siehst, wirds in den ersten 2GB bzw. 8GB schnell ziemlich eng. Wie sich dann noch Linux mit dieser Kombi verträgt, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Als Inspirationsquelle verweise ich auf meine Multi-OS-retro-Konfiguration:
    https://www.winhistory-forum.net/retro-pcs-von-…t-retro-pc.html
    Da sind eigentlich alle bekannten Randbedingungen berücksichtigt.

    "I think that computer viruses should count as life. I think it says something about human nature that the only form of life we have created so far is purely destructive. We've created life in our own image."
    (Stephen William Hawking)
    (Igor bevölkert das Winhistory-Forum seit dem 21.09.2006)
    (In the rpg commonly known as rl, Igor got an extra life on March 28, 2009)

  • Linux ist vermutlich am einfachsten von all diesen Betriebssystemen zu installieren (und genügt damit zuletzt zu installieren), weil man in der Regel die Root-Partition und den Bootlader beliebig positionieren kann. Wenn Linux und der NT-Lader sich auf derselben Festplatte befinden und man den Bootcode statt in den MBR an den Beginn der Linux-Partitionstabelle schreiben lässt, kann man sogar die einfache Variante mit dd wählen, um GRUB zu NTLDR hinzuzufügen:

    Code
    root@linux:~# dd if=/dev/sdaXX of=/windows/bootsect.lnx count=1


    /dev/sdaXX wäre dann durch den wirklichen Blockgerät-Namen der Linux-Bootpartition sowie /windows durch den Einhängepunkt der (schreibbar eingehängten) Windows-2000-Partition zu ersetzen.
    Dann müsste man nur noch eine Zeile wie diese zur boot.ini hinzufügen:

    Code
    C:\BOOTSECT.LNX="GRUB Linux-Loader"
  • Zitat von Igor Todeshure

    Bei OS/2 3.00 kommt erschwerend hinzu, daß dies ohne Fixpack gar nicht von einer Partition jenseits der ersten 2GB starten will.



    das hat mich gestern auch gewundert, weder diskettensatz noch cd-install haben hinterher ein bootbares os2 3.0 zustande gebracht! DANKE für den Hinweis.

    Grundsätzliche Überlegungen.
    1. Plattenauswahl:
    - 40 GB als OS Platte verwenden
    - 120 GB als Datenplatte

    2. Partitionen
    - 40 GB
    -> 1GB FAT16 DOS-Boot
    -> 1GB HPFS Os2 3.0 Boot

    Doc


  • Für das Booten über der 2GB-Grenze gibt es eine Lösung: extrahier aus dem letzten Fixpack für OS/2 3.0 die Datei UHPFS.DLL und kopier sie mit der Datei SYSINSTX.EXE von der ersten Installationsdiskette auf eine leere Diskette. Wenn du jetzt OS/2 3.0 installierst, geh am Ende des ersten Installationsteil mit F3 auf die Kommandozeile, leg diese Diskette ein und geh auf A:. Dann gibst du SYSINSTX <Laufwerkbuchstabe> ein, und es wird eine OS2BOOT auf dem Installationslaufwerk erzeugt, die auch über 2GB booten kann. Danach kannst Du mit EXIT zurückgehen und mit RETURN den grafischen Teil der Installation starten.

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  • Zitat von dr.zeissler

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann sollte es ohne Patch auch gehen, sofern ich die DOS-Partition auf weniger als 2GB verkleinere und direkt daran die OS2 Partition anlege ?

    Hast Du einen Vorschlag wie ich mit der Datenplatte arbeiten soll 120GB ?
    - Partitionen ?
    - Dateisysteme ?

    Thx
    Doc


    Alternativ kannst Du OS/2 auch auf eine FAT-Partition installieren - dann gehts auch ohne Fixpack über 2GB. Nur macht OS/2 auf FAT eigentlich keinen Spaß. Was die Datenplatte angeht: ich würds vom hauptsächlich verwendeten OS abhängig machen.

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  • OS/2 Warp 3.0 in den ersten 2GB unterbringen.

    Hab das heute direkt mal getestet und das funktioniert tatsächlich (zumindest in der Theorie), denn erstens bekomme ich einen Treiberfehler in der config.sys ("lms205.add") was aber nicht so schlimm ist, direkt im Anschluß bekomme ich Speicheradressenfehler, der vermutlich durch den vielen RAM (1024MB) ausgelöst wird. Ausser dem OS/2 Bootscreen und den Fehlermeldungen habe ich noch nicht allzuviel zustande gebracht.

    Wie ich sehe, hast Du (Igor) nur mit den OS-Eigenen Bootmanager gearbeitet. Das dürfte ein verschachteltes Menü zu Folge haben. Ich würde lieber ein Menü mit allen installierten OS in der Direktauswahl haben.

    Aber das wird vermutlich nicht gehen.

  • Mit dem RAM solltest du wohl wirklich etwas zurückgehen. Windows 98 braucht zum Beispiel ebenfalls ein paar quirklige Tricks, damit Dinge wie der Datei-Cache mit mehr als 512 MB RAM anstandslos laufen. Auch wenn das kein so unüberwindbares Problem wie bei OS/2 ist.

    OS/2 und Linux benötigen bei diesem Setup vermutlich auf jeden Fall einen zusätzlichen Bootmanager zum NT-Bootlader.

  • Viele BIOSe haben eine Option, die "OS/2 > 64MB" oder so ähnlich heißt. Was für OS/2-Versionen bis 2.0 eigentlich dafür gedacht war, mehr als 64MB RAM zu erkennen, hat ab OS/2 2.1X teilweise den gegenteiligen Effekt: es werden nur noch 64MB erkannt. Da diese Einstellung andere OS nicht beeinflusst, könnte das evtl. dein Problem lösen, falls dir von deinem 1GB nur 64MB für OS/2 genügen sollten.

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  • Option OS/2 gibt es im Bios, aber selbst eine Aktivierung bringt nichts.

    "interner Verarbeitungsfehler festgestellt, System gestoppt"
    "Speicheradresse ##1000:0dbb - 0002:0dbb"
    "60000, 2008"
    "048600b4 interne revision 8.162 94/09/19"

    Irgend eine Idee, was das ist, bzw. wo es herkommt ?
    Wie gesagt, bekomme ich OS/2 nicht zum Laufen, fliegt es aus der Config.

    Thx
    Doc

  • Zitat von dr.zeissler

    Option OS/2 gibt es im Bios, aber selbst eine Aktivierung bringt nichts.

    "interner Verarbeitungsfehler festgestellt, System gestoppt"
    "Speicheradresse ##1000:0dbb - 0002:0dbb"
    "60000, 2008"
    "048600b4 interne revision 8.162 94/09/19"

    Irgend eine Idee, was das ist, bzw. wo es herkommt ?
    Wie gesagt, bekomme ich OS/2 nicht zum Laufen, fliegt es aus der Config.

    Thx
    Doc


    Das könnte auch einfach daran liegen, daß deine Kiste zu schnell ist. Hast du die Möglichkeit, den Cache im BIOS abzuschalten? Wenn ja, tu das mal. Wenn es hilft, installier erst das OS/2 und danach das Fixpack40 - danach kannst du den Cache meistens wieder einschalten. Zumindest sollte dann auch OS/2 3.0 auf PIII/P4-Systemen laufen.
    Irgendwer hatte hier doch mal ein "fully pimped OS/2 Warp3" am laufen. Wer war das doch gleich?

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  • Naja pimped wär übertrieben, wenn man mal von den Pcmcia Treibern für die Isa-Pcmcia Karte, Hauppauge PCI Treibern und WinOS2 absieht.
    Eben mit Fixpack am Amd5x86, weil ohne dem Fixpack die Work Place Shell in Verbindung mit dieser Cpu schon ein gewisses unerwünschtes Eigenleben führte.
    Am letzten Laufwerk der 2ten Festplatte in einer erweiterten Partition installiert als 4tes OS neben MS-DOS6.22/Win3.1-WfW3.11, Win98SE, NT4 SP5.
    Dort installiert ist Warp 3 bootfähig, das ist der Vorteil.
    Der Nachteil ist, dass man im Gegensatz zu MS OSen - nur eine primäre Partition sichtbar für Warp 3 machen darf.

    Einmal editiert, zuletzt von Aqua (24. September 2010 um 10:36)

  • Ich denke das wird wohl für diesen Rechner nix mehr mit OS/2.

    Kennt jemand von euch GEOS bzw. Geoworks ?
    Ich habe die 1.2 in "D" aber der Diskettensatz hat ne Macke. Nur Disk 1 funktioniert noch fehlerfrei.
    Könnte mir jemand die Images mal hochladen. Kann gerne ein Bild von Disketten und Handbuch machen.

    Thx
    Doc

  • HAst du das mit dem "Cache abschalten" denn schon ausprobiert? Mit "fully pimped" meinte ich, mich zu entsinnen, daß hier jemand mal eine OS/2 3.0 Installation mit Firefox und ähnlichem vorgestellt hatte.

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  • Hab diese Geoworks-Ensemble Version auch. Leider will die mit MS-DOS 6.22 nicht arbeiten und ein älteres DOS installiere ich nicht.
    Geoworks-Ensemble 4.0 wäre interessant.

    BTW: Die Deskworks Live CD mit völlig neuer moderner Oberfläche - das dennoch ein installiertes Dos voraussetzt, wäre auch noch ausbaufähig.

    Einmal editiert, zuletzt von Aqua (24. September 2010 um 17:28)

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