Igor Todeshure schrieb: XP lässt sich nicht über den NTLDR von W2K starten - das habe ich schon probiert. Inzwischen habe ich dafür eine ziemlich abstruse Verrenkung mit umbenannten NTLDR von XP und gepatchtem Bootsektor einer XP-Installation, um alle NTs ab 3.1 bis 5.1 auf einem System wählen und starten zu können (btw: NT 6.0 und 6.1 sind auch mit drin).
adun schrieb: Das würde mich interessieren, kanst du mal erklähren was du genau gemacht hast
Windows NT schrieb: mich aber auch
Na denn:
Basis ist eine Konfiguration wie diese
https://www.winhistory-forum.net/retro-pc...ro-pc.html
Wichtig ist dabei, was sich auf C: (primäre FAT16), D: (log. HPFS-Laufwerk für
alle NT 3.X) sowie den NTFS-Laufwerken N: (NT4) und O: (NT 5.0 aka W2K) tut. Für XP kommt dann noch P: sowie für Vista und W7 Q: und R: (auch alles NTFS) dazu.
Nachdem man DOS auf C: installiert und mit geeigneten Tools das HPFS-Laufwerk D: (z.B. mit FDISK und FORMAT von OS/2) erstellt hat, werden das oder die NT 3.X installiert. NT 3.5X schiebt man nun den ATAPI.SYS von NT4SP4 unter, damit man IDE-Platten über 8GB ansprechen kann. Dann erstellt man unter NT 3.5X weitere logische Laufwerke (hier N: bis R: und formatiert diese mit NTFS. Wenn man jetzt NT4 und dann NT5.0 installiert, wird auf C: jeweils NTLDR und NTDETECT.COM aktualisiert sowie Einträge in der schon vorhandenen BOOT.INI hinzugefügt. Ab jetzt wirds komplizierter:
- Diese drei Dateien sichert man nun zunächst mal.
- Dann installiert man XP
- Nach der XP-Installation liegen auf C: dann NTLDR und NTDETECT.COM von XP, die leider kein HPFS mehr unterstützen.
- Jetzt sichert man mit einem Disk-Editor den Bootsektor auf C: in eine Datei (z.B. BOOTSECT.XP) und editiert in dieser Datei den Aufruf NTLDR z.B. in XPLDR um
- Jetzt benennt man NTLDR nach XPLDR um
- Jetzt editiert man XPLDR und ändert alle Vorkommen von BOOT.INI nach BOOT.XP
- Jetzt kopiert man BOOT.INI nach BOOT.XP und kopiert die vorher gesicherte NTLDR von W2K zurück nach C:
Auf C: ium Hauptverzeichnis befinden sich also jetzt u.a. folgende teilweise versteckte Dateien:
BOOTSECT.DOS
BOOTSECT.XP
NTLDR (von NT 5.0 aka W2K)
XPLDR (von NT 5.1 aka XP)
NTDETECT.COM (von NT 5.1 aka XP)
BOOT.INI
BOOT.XP
Bis jetzt sind die beiden letzten Dateien noch identisch.
Jetzt editiert man mit einem Texteditor die Datei BOOT.INI und ändert den Aufruf für XP so um, daß die BOOTSECT.XP geladen wird, hier z.B. mit
C:\BOOTSECT.XP="Windows XP starten"
Jetzt editiert man die BOOT.XP, indem man alle Einträge bis auf den für XP löscht.
Wenn man also den Rechner startet, erscheint zunächst die Bootauswahl mit den Dateien von W2K, mit der man alles von DOS über NT 3.X bis W2K direkt gestartet bekommt.
Wählt man hier den Eintrag für XP wird der modifizierte Bootsektor von XP geladen, der wiederum das modifizierte NTLDR von XP lädt und dann anstelle von BOOT.INI die Datei BOOT.XP auswertet. Da diese nur noch einen Eintrag für XP enthält, erscheint hier keine Auswahl mehr sondern XP startet gleich durch.
Will man nun auch noch Vista/W7 hinzufügen, muß man nach deren Installation den Bootsektor auf C: z.B. nach BOOTSECT.NT6 sichern, den vorher gesicherten alten Bootsektor von NT5 zurückspeichern und ähnlich wie den Eintrag in der BOOT.INI für XP einen für Vista/W7 hinzufügen. Dieser Bootsektor startet dann die benötigten Startdateien von Vista/W7 wobei ich noch keinen Weg gefunden habe, dort überflüssige Auswahlpunkte für die nicht benötigten Einträge aus der BOOT.INI auszublenden. Da Vista bzw. W7 dort aber die Vorauswahl ist, drückt man einfach nur noch einmal ENTER und los gehts.
Falls man die NTFS-Partitionen als logische Laufwerke hinter der 8GB-Grenze hat, wird im Partitionssektor der Partitionstyp der erweiterten Partition ab der NT4-Installation von 05h auf 0Fh geändert. Den Typ 0Fh erkennt NT3.X aber nicht, daher muß man das wieder in 05h ändern. Normalerweise macht dies Probleme mit dem DOS-Teil von WIN9X, aber nur, falls sich hinter der 8GB-Grenze noch FAT-Partitionen befinden, was hier nicht der Fall ist.
Anstelle eines log. Laugfwerkes D: für alle NT3.Xe (sind einfach in versch. UNterverzeichnisse installiert) kann man natürlich auch mehrere log. HPFS-Laufwerke verwenden, wenn man mehrere NT3.Xe sauber trennen will. Da es aber bei NT3.X noch kein Standardverzeichnis für Programme gab, kommen sich mehrere NT3.X-Installationen auf einem log. Laufwerk nicht in die Quere.
NT 3.1 stellt hier übrigens einen Sonderfall dar: wer das benutzt, muß sich auf maximal 8GB für alles beschränken, da dessen ATAPI-Treiber sich nicht durch eine neuere Version eines späteren NT ersetzen lässt.