Linux-Gravis Ultrasound kann sich nicht entscheiden
Ok, die Informationen im Handbuch sind sehr stark auf DOS ausgelegt.
Also es ist so:
Der MIDI IRQ bezieht sich auf die Soundblaster Emulation ueber das SBOS TSR. Der DMA channel mit dem diese Emulation funktioniert ist auf 1 festgelegt. Man sieht gut, dass das die default SB Einstellungen von DMA 1, IRQ 5 abbildet (*1).
Benutzt man keine Soundblaster Emulation über SBOS, dann ist das vollkommen egal. Ich selbst habe mit SBOS auch nicht viel gemacht, da ich nicht viel Sinn darin sehe mit einer GUS mehr schlecht als Recht zu versuchen eine SB-Karte zu emulieren. Da steckt man besser eine echte Karte hinzu, wenn man SB braucht.
Für die für den GF1 relevanten Settings gilt:
Der Port wird gejumpert,
default 220
empfohlen 220,240
möglich 210,220,230,240,250,260
Playback, Record DMA und GF1 IRQ wird später durch ein Programm gesetzt. Unter DOS macht das z.B. ultrinit.exe.
Playback DMA:
Default 1
Empfohlen 1,3,5,6,7
Möglich 1,3,5,6,7
Record DMA:
Default 1
Empfohlen N/A
Möglich 1,3,5,6,7
GF1 IRQ:
Default 11
Empfohlen 2,3,5,7
Möglich 2,3,5,7,11,12,15
Der Playback DMA ist genau genommen der DRAM Upload DMA.
Ich lasse mittlerweile meine Ultrasounds auf 240,7,7,7,7 laufen, wobei ich den SB IRQ nicht nutze. Die Überlegung dabei ist, dass man eher selten Playback und Record gleichzeitig nutzen wird, womit man beides auf denselben DMA legen kann. Ein IRQ<8 umschifft einen bekannten DOS4GW Bug, was unter Linux egal ist. Port 240 lässt Port 220 für eine eventuelle SB kompatible Karte frei, die dann ggf. auf den Standardeinstellungen von A220,D1,I5 liegen kann. Die GUS belegt so nur einen DMA und IRQ. Unter Linux sollte nur Port, Playback DMA, Record DMA und GF1 IRQ eine Rolle spielen.
Weiterhin ist zu Bedenken, dass eine GUS nicht sehr gut mit den typischen Soundarchitekturen mit direkten Playback über DMA zusammenarbeitet. Der GF1 kann nur aus dem onboard RAM abspielen, so dass jeder Teil eines Samples in den onboard DRAM geladen werden muss, woraus er dann erst abgespielt werden kann. Während er abspielt, kann dann der nächste Teil hochgeladen werden usw. (mit Double Buffering z.B.). Die GUS hat keinen direkten Playback Codec Chip, der per DMA aus dem Computer RAM abspielt. Diesen Effekt merkt man z.B. negativ bei Spielen unter Win 3.x, wo die Wiedergabe oft einen starken Lag aufweist oder durch Pausen zwischen den Buffer Uploads knacken bei der Wiedergabe entsteht. Du kannst ja mal berichten, ob das unter Linux auch ein Problem ist.
(*1) In meinem Handbuch steht noch IRQ 7 als Default SB/MIDI IRQ, was die Standardeinstellungen der alten Soundblasterkarten war (vor SB Pro). Mein Handbuch sieht auch anders aus, als deine gescannten Seiten.
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