Tschernobyl / Prypjat

[Basstra]

Mich interessiert, ob ihr das Thema spannend findet, wenn ja wie spannend? Würdet ihr sogar den Ort bzw. die Orte besuchen? Falls ja, was würdet ihr euch dort ansehen?

Ich persönlich würde gerne mal dort hin fahren, aber ich habe zu große bedenken wegen meiner gesundheit.

[Fuexline]

(12.05.2013 09:45)Basstra schrieb:  Mich interessiert, ob ihr das Thema spannend findet, wenn ja wie spannend? Würdet ihr sogar den Ort bzw. die Orte besuchen? Falls ja, was würdet ihr euch dort ansehen?

Ich persönlich würde gerne mal dort hin fahren, aber ich habe zu große bedenken wegen meiner gesundheit.

gibt sogar ein paar Leute die ich gleich dort lassen würde.

persönlich ist mir der Ort aber sowas von Wurst - lieber nach China ins Disneyland

[michie1997]

Joa ich würd schon ma gerne nach Pripyat fahren. Bedenken wegen meiner Gesundheit hab ich allerdings auch.

[Dirk]

eigentlich nicht. sterbende sowjetarchitektur findet man in ostdeutschland noch genug. an der kurz vor berlin ist eine sehr große kasernenanlage, die langsam vor sich hinmodert. wobei kurz nach der wende noch der versuch gestartet wurde die anlage zu halten (gitter und neues dach). da wurde auch der deutsche film stalingrad gedreht und einige andere filme.

Prypjat kann man soweit ich weiß nicht ohne weiteres besuchen. es liegt in einer sperrzone. entweder bist du journalist oder wissenschaftler. oder hast sonst nen grund. die stalker macher waren ja auch da. Da der aufenthalt begrenzt ist, ist es wohl eher ungefährlich. die strahlung (die überall existiert) ist halt höher. die wahrscheinlichkeit das zellkerne in kritischer weise verändert werden ist halt höher als sonstwo, aber natürlich niedriger, als wenn du da wohnst.

Tschernobyl selbst ist ja immernoch in betrieb, dort laufen noch reaktoren...

[Basstra]

(12.05.2013 09:53)Dirk schrieb:  eigentlich nicht. sterbende sowjetarchitektur findet man in ostdeutschland noch genug. an der kurz vor berlin ist eine sehr große kasernenanlage, die langsam vor sich hinmodert. wobei kurz nach der wende noch der versuch gestartet wurde die anlage zu halten (gitter und neues dach). da wurde auch der deutsche film stalingrad gedreht und einige andere filme.

Hast du ein paar Infos wo genau das ist? Würde ich gerne mal hin fahren, kann man das Gelände besichtigen?

(12.05.2013 09:53)Dirk schrieb:  Prypjat kann man soweit ich weiß nicht ohne weiteres besuchen. es liegt in einer sperrzone. entweder bist du journalist oder wissenschaftler. oder hast sonst nen grund. die stalker macher waren ja auch da. Da der aufenthalt begrenzt ist, ist es wohl eher ungefährlich. die strahlung (die überall existiert) ist halt höher. die wahrscheinlichkeit das zellkerne in kritischer weise verändert werden ist halt höher als sonstwo, aber natürlich niedriger, als wenn du da wohnst.

Ich habe mal im Internet gelesen, dass es führungen durch Prypjat gibt? Habe mich aber auch noch nicht soo genau damit beschäftigt

[oreissig]

Gesundheitliche Bedenken muss man vermutlich nicht haben, wenn man nicht direkt dort angebautes Zeug isst und nicht plant, dort monate- oder jahrelang zu bleiben

(12.05.2013 09:48)FoxLeader schrieb:  persönlich ist mir der Ort aber sowas von Wurst - lieber nach China ins Disneyland

das?

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[meego4ever!]

Wer gute Bilder sehen will sollte sich mal diesen Link hier reinziehen. Ich bekam tlw. echt Gänsehaut.

http://www.angelfire.com/extreme4/kiddof...ex_de.html

und

http://www.angelfire.com/extreme4/kiddof...e4_de.html

Ich finde dieses Stück Geschichte auf jeden Fall interessant. Mir tut es sehr leid für die vielen Menschen die damals gestorben sind - vorallem die Soldaten an der Front. Aber auch die Leute, die heute noch darunter leiden.

Es gibrt einen Reiseveranstalter, der Gruppenreisen nach Tchernobyl und Prypjat organisiert. Da kann man mit dem Geigerzähler ausgestattet in Gruppen den Reaktor ansehen, aber auch die umliegenden gespenstischen Orte. Ein Video über diese Gruppenreise hab ich noch irgendwo auf der Platte liegen wenn ich es noch nicht gelöscht habe.

[Xaar]

(12.05.2013 09:53)Dirk schrieb:  Tschernobyl selbst ist ja immernoch in betrieb, dort laufen noch reaktoren...

Also aktiv in Betrieb ist das KKW Tschernobyl seit Dezember 2000 nicht mehr, als der Block 3 (Nachbarblock vom havarierten Block 4) vom Netz gegangen ist. Block 1 ist im November 1996 vom Netz gegangen und Block 2 ist nach einer H2-Explosion am 11.10.1991 nicht mehr in Betrieb gegangen.

Das, was heute noch dort gemacht wird, sind Kontroll- und Wartungsarbeiten. Das haste bei einem stillgelegten KKW ja sehr lange noch, ehe das dann zurückgebaut wird, das KKW.

[Retro92]

Soweit ich das weiß, gibt es ja eine riesige Sperrzone ~50km im Umkreis des Reaktors. An diesem wird übrigens ständig gearbeitet, Stichwort "Sarkophag". In diesen Sperrzonen selbst leben Menschen, die in ihre alte Heimat wieder zurückgezogen sind. Die Strahlung selbst ist zwar nicht unbedenklich, lässt aber mehrstündige Touren innerhalb dieses Gebietes zu. Problematisch ist aber immer noch der "Fallout", der auf der Erde liegt, deswegen sind Natur und Landwirtschaft für die dort lebenden nicht ungefährlich. Leider gibt es rundherum nicht viele Strahlenärzte, ich habe mal in einer ARD-Doku gesehen, dass da bspw. nur eine Kinderärztin mit Geigerzähler sich um die Menschen der Umgebung kümmern kann, sie kann dann nur nach Symptomen suchen und einfache Mittel verschreiben. Es gab auch mal eine Doku mit dem ranga yogeshwar von Quarks & Co, der ist mit einem Team bis zu dem geschmolzenen Reaktor und hat dort auch den Kontrollraum etc. besichtigt. Dort existieren auch neu erbaute Gebäude, die extra für die "Wartungsarbeiten" mit Schleusen etc. ausgestattet worden sind.
Was ich einfach krass finde, ist, wie zerstört dort alles ist. Auch der Kontrollraum ist nicht wiederzuerkennen, alles im Eimer, nichts funktioniert, die Armaturen zerstört, alles kaputt. Dabei gibt es ja bekanntlich keine atomare Explosion, sondern durch chemische Reaktionen der eingesetzten Materialien in den Dämmungen etc. wie bspw. in Fukushima unglückliche Verkettungen, sodass bspw. die Dächer weggesprengt werden und durch Brände des Graphits (deswegen sind RBMK-dinger so gefährlich) die Strahlung extrem angeheizt/verteilt wird.
Ich vergleiche das immer gerne mit den alten, von Plünderern und Vandalen zerstörten NVA und DDR-Forschungseinrichtungen, wo manchmal noch Bunkeranlagen angeschlossen sind. Herausgerissene Kabel, zerstörte Türen und Anlagen, zertrümmerte Armaturen, aufgeschlissene Sitze, eben so, dass ein kompletter Neubau notwendig wäre, weil sich nichts mehr reparieren lässt.

[Alpha]

Ich hatte die Möglichkeit vor drei Jahren dort vor Ort zu sein. Definitiv spannende Sache