(14.05.2013 09:50)Dirk schrieb: Ich starte mal wieder zum 1000000sten Mal ein Linux Schnupperkurs. Konkret geht es mir um ein bestimmtes altes Laptop (Pentium 4, 2 ghz, 1280 mb ram, SIS Chipsatz + Grafik). Das läuft derzeit mit XP, welches ja bekanntermaßen bald tot ist. Wollte mal schauen ob ich da nen sparsames Linux raufpacken. Platz ist auf der platte genug.
Als Schnupperkurs Linux gleich auf einem Laptop installieren zu wollen ist deutlich suboptimal. Bei vergleichbar alten PC ist mit weniger Eigenheiten der Hardware zu rechnen. Da kann man dann erst mal in Ruhe so Sachen wie Systemkonfiguration und das Kompilieren eines zur Hardware passenden Kernels ausprobieren, denn Letzteres kann bei einem Laptop sehr wahrscheinlich erforderlich werden, um Unterstützung für möglichst viel der verbauten Hardware zu erhalten. Die Distro-Kernel sind zwar schon echte Monster, aber können trotzdem nicht alle mögliche Hardware abdecken.
Bei der vorhandenen Hardware muss das Linux gar nicht so sparsam sein. Auf so etwas packe ich eine einigermaßen aktuelle Distro mit Kernel ≥ 2.6.30 und KDE 3.5. Natürlich kann man einen schlankeren WM nehmen und KDE-Apps darin nur bei Bedarf ausführen. KDE4 (produktiv einsetzbar ab 4.3) würde ich auf solcher Hardware nicht mehr installieren.
(14.05.2013 09:50)Dirk schrieb: Nun hatte ich Lubuntu genommen, Live CD gestartet und die Version 11 landet in der shell, und version 12 bringt irgendnen gestoppten service und läuft in einer endlosschlaufe, wo es scheinbar versucht den desktop zu laden.
Wenn es ubuntu sein soll, nimm eine normale ubuntu-Version für ia32-Systeme, also ohne "L" vorne weg. Nachteil bei den bunte-Bilder-Installern ist halt, dass man nicht weiter kommt, wenn die GUI z.B. wegen Grafiktreiberproblemen nicht geladen werden kann. Daher empfehle ich Distros, bei denen die Installation komplett im Textmodus erfolgen kann, damit man erst mal ein Linux auf die Festplatte bekommt. Um X und GUI kann man sich dann in Ruhe kümmern. Installationsablauf ist dann Folgender:
- Linux vom Installationsmedium starten
- Festplatte partitionieren und fs (keine Experimente, also ext3; nur bei Verwendung eines halbwegs aktuellen 3er Kernels auf halbwegs aktueller Hardware evtl. ext4) einrichten
- Distro im Textmodus installieren
- installiertes Linux von Festplatte starten
- Kernel an die Hardware anpassen, also neu kompilieren, Distro-Kernel als zweite Option im Bootloader eintragen, falls beim Kompilieren etwas schief gelaufen ist
- Linux mit zur Hardware passendem Kernel starten
- System konfigurieren (Netzwerk usw.)
- X einrichten & starten
- GUI den eigenen Bedürfnissen anpassen
(14.05.2013 09:50)Dirk schrieb: Gibt es generell probleme mit SIS? Würde das Problem bei einer installation eher umgangen, weil die live cds beschränkte treiber haben?
Um diese Frage wirklich sinnvoll beantworten zu können, müsstest du uns schon verraten, welcher SIS-Chipsatz verbaut ist. Ein Linux-Livesystem und die Ausgaben der Befehle "dmesg" und "lspci -v" sind deine Freunde.
Es gibt Probleme mit einzelnen SIS-Chipsätzen. Das liegt an der in diesen Fällen fehlerbehafteten Hardware, betrifft also alle Betriebssysteme. Anders als die Linuxtreiber, die solche Fehler durchaus melden, schweigen sich die Windowstreiber dazu i.d.R. aus. In beiden Fällen sind aber entsprechende Teile in den Treibern enthalten, um trotz der Hardwarefehler einen Betrieb zu ermöglichen.
Das Problem würde bei einer Installation nicht "eher" umgangen, da die Distro-Kernel und die Kernel entsprechender Live-Systeme oftmals mehr oder weniger identisch aufgebaut sind. Bei einer Installation wird das Problem durch das Kompilieren eines zur Hardware passenden Kernels gelöst.