Neue Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
286er Restauration
Bender Offline
Neuer Benutzer

Beiträge: 42
Registriert seit: Aug 2010
Beitrag #1
286er Restauration
Hi,
ich habe hier ein 286er Board, welches ich Dirk abgekauft habe. Der damals übliche NiCd-Akku ist hier, wie auf anderen Boards auch, ausgelaufen und hat Bauteile bzw. Leiterbahnen angegriffen. Im Gegensatz zu dem 286er den ich von nem Kumpel bekommen hab, hält sich der Schaden hier noch in Grenzen. Bisher habe ich nur den Akku entfernt und den Tastaturcontroller aus der IC Fassung genommen, da diese fröhlich oxidiert. Beim Controller habe ich die oxidierten Kontakte leicht abgeschliffen.

Ein paar Bilder zum Board:
[Bild: 286board_top.jpg][Bild: 286board_top2.jpg][Bild: 286board_bottom.jpg][Bild: 286board_bottom2.jpg]
Was noch erledigt werden müsste:
- Das Board reinigen (Oxidationsreste und Sand entfernen)
Womit sollte ich das Board reinigen?
- Leiterbahnen reparieren
Bei den größeren könnte man den Lack abkratzen und die oxidierte Stelle überbrücken, indem man ein Kabel anlötet. Funktioniert ist aber nicht so schön, gibt es da bessere Lösungen? Bei den kleineren kann man ja ein Kabel an die Lötpunkte löten.
- Angegriffene Bauteile tauschen
Zum Glück sind nur 2 Widerstände, 2 Dioden, eine 40pol. IC Fassung, der Tastaturanschluss, Stiftleisten und ein Logik IC betroffen.

Hat von euch jemand Erfahrung mit der Restauration eines alten Mainboards? Würde mich über Tipps freuen.
19.08.2013 18:08
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Mr. Vain Offline
Jetzt auch mit TCP/IP-Netzwerk

Beiträge: 1.187
Registriert seit: Nov 2008
Beitrag #2
RE: 286er Restauration
Da hast aber nen Projekt vor dir ;)

Was die Leiterbahnen angeht, so kann man versuchen, mit Silberleitlack die Unterbrechungen wieder zu verbinden. Ich wuerde aber vorher mal nen Multimeter nehmen und den Widerstand der einzelnen Leiterbahnen messen, ob die noch Durchgang (0 Ohm oder wenigstens im einstelligen Ohm Bereich)

Kann sein, dass nur der oberflaechliche Lack angegriffen ist. Die Jumperpins vorsichtig mit bischen Schleifpapier oder aehnliches abschleifen und Reste absaugen.

Wie siehts mit deinen Fähigkeiten fürs Löten aus? :)

Klassiker:
Am5x86 (Asus VL/I 486SV2GX4) | Am5x86 (ECS UM8810P-AIO) | Pentium III-S 1400MHz (Gigabyte 6VTXE)
Gaming-Rig: Core i7 7700k (Gigabyte Z270X Gaming 5)
HTPC: Core i3 4160 (ASRock H97 Pro4)
19.08.2013 18:52
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Dirk Offline
Software Archäologe

Beiträge: 14.934
Registriert seit: Jul 2008
Beitrag #3
RE: 286er Restauration
Ich hätte auch gedacht, das man zwischen lötpunkten ein neues kabel zieht. man kennt das ja von alten mainboards, wo es nach produktionsbeginn noch reworks gab.

Den Sand würde ich mit einem Besen/zahnbürste entfernen. oder staubsauger. gibt so pinselsets für den Sauger. Ja hab das board in freier wildbahn gefunden.

ich finde das projekt sehr cool. und fürs protokol, verkauft ist zu hoch gegriffen. war ja 95 % des preises für porto draufgegangen. ;)

19.08.2013 20:06
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Playitlouder Offline
Hier könnte ihre Werbung stehen

Beiträge: 5.241
Registriert seit: May 2010
Beitrag #4
RE: 286er Restauration
Zum reinigen organisiere dir Isopropanol und eine Antistatische bürste. Damit baut sich keine Statische Energie auf, die das Board killen könnte. Damit kannst du das board dann "abschrubben" ohne das Board zu gefährden...

.
19.08.2013 20:33
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Bender Offline
Neuer Benutzer

Beiträge: 42
Registriert seit: Aug 2010
Beitrag #5
RE: 286er Restauration
Zitat: Was die Leiterbahnen angeht, so kann man versuchen, mit Silberleitlack die Unterbrechungen wieder zu verbinden. Ich wuerde aber vorher mal nen Multimeter nehmen und den Widerstand der einzelnen Leiterbahnen messen, ob die noch Durchgang (0 Ohm oder wenigstens im einstelligen Ohm Bereich)
Die Leiterbahnen haben noch Durchgang (ausgenommen die, die zum Pluspol der Batterie geht und Masse vom Tastaturanschluss), jedoch sind es Versorgungsleitungen für 3.3V bzw 5V. Da sagt der Widerstand nichts über die Strombelastbarkeit aus, nicht das der noch intakte Teil an einer "dünneren" Stelle wegbruzzelt.

Zitat:Wie siehts mit deinen Fähigkeiten fürs Löten aus?
Pro skillz natürlich! ;) Hab schon Löterfahrung, aber das wäre übertrieben. Ich bastle hobbymäsig schon mal Schaltungen zusammen die auch gelötet werden.

Zitat:Ja hab das board in freier wildbahn gefunden
Ah aus Freilandhaltung ;)

Werde mich morgen mal weiter damit beschäftigen.
19.08.2013 20:34
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
TNC Offline
alter Hase

Beiträge: 381
Registriert seit: Jun 2010
Beitrag #6
RE: 286er Restauration
Im Forum von vintage-computer.com gibts dazu einige Threads. Meine mich zu erinnern, das da empfohlen wurde mit etwas saurem, wie Essig, das Board von Batterieresten zu befreien und danach mit klarem Wasser zu reinigen.

(00:07:24) Windows NT (Eddie):
neu ist immer gut
19.08.2013 22:04
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Arnulf zu Linden Offline
Hat und braucht kein Smartphone!

Beiträge: 6.084
Registriert seit: Oct 2012
Beitrag #7
RE: 286er Restauration
(19.08.2013 18:08)Bender schrieb:  Womit sollte ich das Board reinigen?

Bei grober Verschmutzung und entfernter CMOS-Batterie:
  1. Vorreinigung trocken mit einem Pinsel
  2. Reinigung mit warmem Leitungswasser (max. Wasserhärte 3) und Zahnbürste o.ä.. Dies entfernt wasserlöslichen Dreck wie z.B. einige Korrosionsprodukte.
  3. Spülen mit demineralisiertem oder destilliertem Wasser. Dies entfernt das mineralhaltige Leitungswasser.
  4. Spülen mit Brennspritus. Dies entfernt alkohollöslichen Dreck und die Wasserreste.
  5. Absprühen mit Bremsenreiniger (i.d.R. ein Gemisch aus Aceton, Isopropanol und Heptan). Das löst weiteren Dreck und entfernt die Spiritusreste.
  6. Trocknen vor einem Ventilator, z. B. Wohnraumventilator, um letzte Flüssigkeitsreste z.B. unter ICs zu entfernen.
(19.08.2013 18:08)Bender schrieb:  - Leiterbahnen reparieren
Bei den größeren könnte man den Lack abkratzen und die oxidierte Stelle überbrücken, indem man ein Kabel anlötet. Funktioniert ist aber nicht so schön, gibt es da bessere Lösungen? Bei den kleineren kann man ja ein Kabel an die Lötpunkte löten.

Bei den abgebildeten Schäden würde ich an die entsprechenden Lötstützpunkte dünne Leitungen löten. Beim Löten auf den Leiterbahnen können sich diese weiter von der Platine ablösen, was zu einer instabilen Verbindung führt.

(19.08.2013 18:08)Bender schrieb:  - Angegriffene Bauteile tauschen
Zum Glück sind nur 2 Widerstände, 2 Dioden, eine 40pol. IC Fassung, der Tastaturanschluss, Stiftleisten und ein Logik IC betroffen.

Schau vorher ggf. mit einer Lupe, was das für Dioden sind. Außerdem würde ich mir bei dem Zustand überlegen, ob die Bauteile überhaupt getauscht werden müssen. Nach der beschriebenen Reinigungsprozedur sieht das evtl. schon ganz anders aus.
Zum Lötkolben wird erst gegriffen, wenn die Ersatzteile griffbereit liegen. Gute Lötfertigkeiten und ein Elektroniklötkolben mit kegelförmiger und zunderfreier Lötspitze sind Voraussetzung. Zum Auslöten der alten Bauteile und Befreien der Löcher von Lötzinn wird zudem eine Entlötsaugpumpe benötigt. Als Lötzinn kommt nur Elektroniklot mit Flussmittelseele in Frage, dass in diesem Fall bleihaltig sein darf.

Wenn das Teil irgendwann mal startet, kannst du ja in der Bucht schauen, ob gerade mal wieder 286er Koprozessoren (hatte selbst 2× Glück und konnte so meine beiden 286er mit Koprozessoren bestücken) verramscht werden. Der Sockel neben den beiden EPROM-Bausteinen müsste eigentlich für den Koprozessor bestimmt sein. Schwieriger dürfte es mit Speicher-ICs werden. Oder du steckst eine ISA-RAM-Karte rein, auf die normale 30-pol. SIMMs passen. Ansonsten brauchst du für den ersten Test nur ein Netzteil (AT oder ATX mit Adapter ATX zu AT) und eine ISA-Grafikkarte.

Was soll denn als OS drauf, FreeDOS, ein historisches DOS oder etwas noch Exotischeres? Bei FreeDOS auf einem 286er kann ich dir bei Bedarf behilflich sein.

Wenn es mal "etwas" älter sein darf:
https://www.sackpfeyffer-zu-linden.de/Hardware.html
19.08.2013 22:20
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Bender Offline
Neuer Benutzer

Beiträge: 42
Registriert seit: Aug 2010
Beitrag #8
RE: 286er Restauration
Habe das Board gereinigt und gut trocknen lassen, sieht auch besser aus als vorher. Die Oxidation des Logik ICs is fast komplett weg, nur die Drähte der Dioden (1N4148 hab ich da) und des Widerstands (150 Ohm) sind unverändert. Die Leiterbahnen sind als nächstes dran. Das Kupfer unter dem Lack ist oxidiert und löst selbigen. Ich habe vor den Lack an den betroffenen Stellen zu entfernen und versuche die Leiterbahnen, wo es möglich ist, von einem zum anderen Lötpunkt ein Kabel zu ziehen. Eine der Leiterbahnen geht allerdings durch Vias auf ein Zwischen-Layer.
26.08.2013 17:31
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Mr. Vain Offline
Jetzt auch mit TCP/IP-Netzwerk

Beiträge: 1.187
Registriert seit: Nov 2008
Beitrag #9
RE: 286er Restauration
Da gibts keine Zwischenschicht. Das Board isn ganz normales 2-Layer PCB, einmal Leiterbahnen oben und einmal unten ;)

Wegen den oxidierten Leiterbahnen, da wuerd ich den Lack vorsichtig entfernen und bevor du mit Kabeln rumbastelst statt dessen Silberleitlack auftragen!

Klassiker:
Am5x86 (Asus VL/I 486SV2GX4) | Am5x86 (ECS UM8810P-AIO) | Pentium III-S 1400MHz (Gigabyte 6VTXE)
Gaming-Rig: Core i7 7700k (Gigabyte Z270X Gaming 5)
HTPC: Core i3 4160 (ASRock H97 Pro4)
30.08.2013 14:47
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Neue Antwort schreiben 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste