(23.06.2013 22:49)gandro schrieb: Die meisten Schüler wollen auch keine Mathe oder kein Französisch, weil man das in den wenigsten Berufen in dem Detail braucht, wie man es in der Schule lernt.
Schule ist nicht dazu da um Kinder in die Arbeitswelt zu indoktrinieren; Schule ist dazu da um den Kindern das Wissen und das Denken beizubringen um sich selbständig in dieser Welt bewegen zu können. Von daher halte ich die Forderung nach Hersteller-agonistischem Informatikunterricht für legitim.
Will ein Unternehmen von seinen Mitarbeiten dass sie müllige Enterprise-Software bedienen können soll das Unternehmen diese Ausbildung selber organisieren und nicht beim Staat schmarotzen gehen.
Ich sag mal so, nach 13 Jahren schon recht berufsspezifischer Ausbildung muss ich dem widersprechen. Ich werde auch evtl. noch 5 Jahre mit solcher Ausbildung dranhängen und denke mal, wenn ich dabei nur lerne zu Denken und wie ich mich in der Welt zu bewegen habe, bin ich tot bevor ich ein ähnliches, fachliches Level erreiche wie mit der berufsspezifischen Ausbildung.
Sorry, aber was soll man bitte statt MS Office lernen? Wenn ich lerne wie das bei allen verschiedenen Office Systemen mache bringt mich das nicht weiter, weil MS Office einfach mal Standard ist behaupte ich mal, und in der Zeit wo ich "hersteller-agnostische Grundlagen" hatte könnte ich schon MS Office Profi sein, und das bringt mich einfach weiter. Ich sag mal Grundlagen sind bis zu einem gewissen Grad notwendig, aber danach muss man einfach spezifischer werden, sonst schafft man nichts oder braucht dementsprechend länger.
Beispiel: Wir hatten in der Schule wenig Programmierunterricht, aber bei dem bisschen lernten wir "C(++)". Nun, mit nem Compiler von 1990 unter DOS, das Argument war, wir könnten da schon auch was moderneres nehmen, aber das ist alles komplizierter, und so sieht man es besser worums geht. Nun gut, das mag richtig sein, aber bei meinem Abschlussprojekt benutzte ich Visual C# und musste mir quasi alles selber beibringen. Wenn wir im Unterricht mit Visual C# gearbeitet hätten, hätte mich das einiges weitergebracht, so kann ich vielleicht ein Stückchen besser Programmieren weil das rundherum des alten Compilers einfacher war, aber in der Praxis hats mich wenig weitergebracht.
Ich will in der Schule sinnvolle Informationen bekommen und nicht zum Freigeist, der zwar alle Hintergründe kennt, aber nichts zusammenbringt erzogen werden. Und sinnvoll ist imho einfach das, womit ich mal Brötchen verdienen werde/tu, sonst brauch ich ja nicht in die Schule gehen?