(22.07.2014 09:14)meego4ever! schrieb: Es handelt sich um ein Sockel 4 Mainbaord mit Intel Chipsatz.
Da kommt wohl nur der
Intel 430LX in Frage. Der widerum wurde häufig zusammen mit dem RZ1000-PCI-IDE-Controller verbaut. Dieser Controller hat einen üblen Hardware-Bug (buggy chipset read ahead, evtl. noch mehr), der die Daten, die auf die Festplatte geschrieben werden, schreddert. Für diesen Bug gibt es Workarounds, die Windows ≥ 95b (und Linux Kernel ≥ 2.2) enthalten. Ob auch die beiden ersten Windows 95-Versionen mit dem RZ1000 aus der Tüte klar kommen, weiß ich nicht (mehr). Bei Windows verhindert der Workaround die Aktivierung von DMA für die am RZ1000 angeschlossenen IDE-Geräte. MS-DOS nutzt meines Wissens kein IDE-DMA, aber bei FreeDOS ist hier Vorsicht geboten, denn dafür gibt es IDE-DMA-Treiber. Falls statt des RZ1000 ein CMD640 verbaut ist, ist das in etwa der gleiche Käse. Ob der zweite IDE-Controller ebenfalls ein RZ1000 (oder CMD640) ist oder dieser im SIO integriert ist, was dann eine 16-Bit-Anbindung über den ISA-Bus bedeuten würde, konnte ich bisher nicht klären. Lt. Handbuch zum "Intel Premiere ED" (Sockel-4) hängt der am SIO, Linux Kernel 2.4 meint aber, dass das auch ein RZ1000 sei.
(22.07.2014 18:35)meego4ever! schrieb: Auf dem P1 mit 60Mhz brauche ich mit keinem Linux Live System kommen. Ich teste jetzt gleich, Moment....
Das kann man so aber nicht im Raum stehen lassen! Etwas mit GUI ist sicherlich nicht so prall, aber
tomsrtbt läuft auch auf 'nem 80386DX mit Koprozessor und 8 MiB RAM brauchbar. Und bei Deinem Problem braucht man keine GUI.
(22.07.2014 19:25)meego4ever! schrieb: Das Ganze Bios des Boards scheint etwas merkwürdig zu sein. Jetzt versuche ich, ein CDRom zum laufen zu bekommen. Keine Chance bisher.
Ja, die BIOS auf Sockel-4-Hauptplatinen sind etwas eigen. Einge BIOS-Verionen haben noch die 1024-Zylinder-Grenze. Festplatten werden bis 8,4 GB zwar mit ihrer vollen Kapazität erkannt, dennoch erlaubt das BIOS nur Zugriff auf die ersten 1024 Zylinder, bei C,H,S = 1024,16,63 also ca. 504 MB. Mein "Intel Premiere ED" mag es nicht, wenn die IDE-Geräte "mit Lücke" angeschlossen werden, also z.B. nur pri. master und sec. master. Außerdem bietet dessen BIOS bei dem IDE-Kram eine "IDE detection delay time" (oder ähnlich) an. Ein eingestellter Wert > 0 führt dazu, dass die "IDE auto detection" um den Wert in Sekunden länger dauert. Beim "Intel Premiere ED" sorgt ein Wert von 5 Sekunden dafür, dass die "IDE auto detection" nicht mehr rumzickt.
Sockel-4-Hauptplatinen stammen aus einer Zeit, zu der Atapi-Laufwerke noch kein großes Thema waren. Ein Atapi-Laufwerk allein an einem IDE-Controller wird oft entweder vom Betriebssystem gar nicht erst erkannt (vom BIOS eh nicht!) oder es wird zwar erkannt, funktioniert aber nicht richtig. Bei so alter Hardware (klappt oft auch bei 386ern & 486ern) hilft es mitunter, an einen IDE-Controller eine IDE-Festplatte als master und das Atapi-Laufwerk als slave anzuschließen, wobei die Festplatte mindestens die gleichen Transfermodi (Pio/DMA) beherrschen sollte wie das Atapi-Laufwerk. Wenn das CD-ROM-Laufwerk 32× oder schneller liest, wird es Pio4/MDMA2 unterstützen. IDE-Festplatten ab 1 GB Kapazität unterstützen i.d.R. auch diese Transfermodi.