(27.08.2014 11:19)CHRiSNEW schrieb: Ja, der Konfigurationsdschungle ist ein Chaos für sich. Gerade auf Distributionsebene unterscheiden sich dann noch Orte über Konfigurationsdateien für Netzwerk und sowas. Aber sonst kocht jedes Programm/Service/Daemon sein eigenes Süppchen. Einzige Standardisierung dort ist zum Beispiel: Systemweit /etc, für Benutzer ~/.config oder so.
Bisher lösen ja Distributionen wie Ubuntu das Konfigurationsproblem ganz gut. Sie haben GUI-Tools, die die Konfigurationsdateien maskieren. So ist es für den einfachen Benutzer recht einfach 80% der Allgemeinkonfiguration abzudecken, ohne zu wissen, ob jetzt ~/.bash_rc oder /etc/environment der richtige Ort für ihre Einstellungen sind. Auch der schon genannte Ansatz mit den "App Stores" auf den Linux-Oberflächen ist ganz gut gelungen. Die auch bereits erwähnte Sehnsucht nach Standardisierung unter den Benutzeroberflächen hält Einzug. freedesktop.org dbus z.B. Es wird besser. Als ich mit Linux angefangen habe, war es ein Kampf, dass da was ging. Das war 2001/2002. Jetzt geht Linux out of the Box so gut wie noch nie zuvor.
kann schon sein, dass du mit der konfiguration ganz gut klarkommst, das kritisiere ich ja auch überhaupt nicht
(27.08.2014 12:12)Commodore-Freak schrieb: Die ganzen Paket-Manager unterscheiden sich, die Init-Systeme unterscheiden sich teilweise, selbst der Dateibaum kann sich fundamental unterscheiden (man schaue auf Gobo Linux).
natürlich gibt es exoten, die dinge ganz anders machen, das finde ich ja auch gut.
die ganzen großen distros (debian, redhat, suse, ubuntu) sind von der philisophie aber alle ähnlich genug, dass meine kritik auf sie zutrifft
(27.08.2014 12:12)Commodore-Freak schrieb: Streng genommen sind ja auch Android, WebOS, iOS, BlackBerryOS und MeeGo Unix-Systeme, und da ist die Software noch viel weniger untereinander austauschbar.
Android hat zwar nen Linux-Kernel, aber der könnte sich auch von heut auf morgen ändern, wäre den Dalvik-Apps egal. WebOS vermutlich ebenso. Ein unix-system zeichnet sich ja nicht dadurch aus, dass da BSD oder GNU-Code irgendwo steckt, dagegen hab ich ja garnix, sondern dass es sich auf eine bestimmte Art und Weise verhält. Wie definiert man das am besten? POSIX?
(27.08.2014 12:12)Commodore-Freak schrieb: Das kann man von den großen, kommerziellen Unixen nicht behaupten
wovon sprichst du?
kommerzielle Unixe sind tot, die einzig relevanten sind die BSDs
im endeffekt ist es ja auch völlig wurst, mein problem bezieht sich auf alle unix-artigen systeme, bei denen es keine isolation zwischen apps gibt, sondern engmaschige abhängigkeiten zur tugend erklärt werden.
(27.08.2014 12:12)Commodore-Freak schrieb: Aber Linux läuft eben nicht nur auf modernen Desktops. Ein sehr starkes Argument für Linux ist doch grade die Flexibilität, dass ich im Zweifel auch eine Distribution bauen kann, die mit minimalsten Ressourcen läuft, für Embedded-Systeme oder Retrokisten. Hier zählen die paar MB, die ich durch dynamisch verlinkte Bibliotheken gewinne, und können den Unterschied ausmachen ob das System auf eine Floppy passt oder nicht.
jo, und? ich sag doch gar nicht, dass es nicht auch noch solche sachen geben
kann, aber wenn mans nicht muss, warum sollte man sich dann mit diesen ganzen Problemen rumschlagen?
Der Serveraspekt ist total super: Die Kisten sind typischerweise noch kräftiger als Desktops, und da hat der Admin noch weniger Lust irgendwie manuell was gerade biegen zu müssen.
(27.08.2014 12:12)Commodore-Freak schrieb: Für moderne Desktop-Systeme statisch linken und bei Embedded-Systemen nicht, kann auch kaum die Lösung sein. Hier verliere ich ja noch mehr Kompatibilität, da verstärke ich den Kritikpunkt der Nicht-Austauschbarkeit von Softwarepaketen zwischen Distributionen ja noch mehr.
ist doch bisher schon nicht gegeben, was sollte noch schlechter als eine binärkompatibilität von 0 sein?
source-kompatibel ists ja immer noch, d.h. man muss keine neue software schreiben, aber das bringt dem endanwender ja nix. software selbercompilieren will man zuhause ja nich. im embeddedbereich ist das hingegen vollkommen üblich.
(27.08.2014 12:12)Commodore-Freak schrieb: Edit: Mir ist da grade noch eine guter Vergleich mit Windows eingefallen. Im Grunde gibt's da ja auch drei "Derivate": Normales Desktop Windows 8.1, Windows RT und Windows Phone. Gleicher Kernel, im Grunde die gleiche ModernUI-Oberfläche, trotzdem hab ich keine Chance normale Windows 8.1 Anwendungen auf meinem Telefon oder RT-Gerät zu installieren, weil die meisten nicht Open-Source sind. Und wenn doch, gibt's in den wenigsten Fällen ARM-Ports.
Die allermeisten Linux-Pakete krieg ich sowohl auf meinem Desktop-Linux, als auch auf meinem ARM-Linux, und meistens sogar auf Meego oder WebOS installiert, weil das meiste quelloffen ist. Ich finde schon, dass das eher als Pro-Argument gelten kann.
jo schön, bestreite ich ja auch überhaupt nicht
ach schade, warum geht 80% der diskussion völlig an meinem punkt vorbei?
ich will euch euer GNU/Linux doch überhaupt nicht wegnehmen, und ich will auch nicht über irgendwelche anderen sachen reden, mit denen ihr total gut klarkommt. schön für euch, mir wurst, solange man nich ordentlich updaten kann ohne kernel panic