(11.08.2015 19:29)Der Doktor schrieb: @Xaar: Es ist praktisch bewiesen das CO2 das Klima verändert und damit auch unser CO2 Ausstoß.
Ja, genauso wie Methan und viele andere Gase auch, die teilweise deutlich mehr Auswirkungen haben. Oder Wasserdampf - der ist auch nicht ganz unwichtig. Und nun? Gab genauso Zeiten, wo der CO2-Anteil bedeutend höher war als heute - und da gabs auch Flora und Fauna in Hülle und Fülle. Für CO2 gibts ja massig Studien und Untersuchungen. Aber wie siehts bspw. mit Methan aus? Das ist in den Auswirkungen deutlich stärker als CO2. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass unsere "moderne" Massentierhaltung da auch nicht gerade gut wegkommt.
Auch haben rein natürliche Ereignisse teilweise merklich heftigere Auswirkungen. Genannt sei hier nur das "Jahr ohne Sommer" - 1816. Der Vulkanausbruch des Tambora 1815 hat da solche gravierenden Auswirkungen gehabt... Freilich, die sind nicht von langer dauer ("nur ein paar Jahre") - aber sie sind auch nicht zu unterschätzen. Und potentielle Kandidaten für solche Vukanausbrüche - teilweise deutlich heftiger in der Erwartung - gibt's ja auch einige.
Für mich ist das, was heute so als "Klimapolitik" betrieben wird, eher purer Aktionismus. "Wir müssen den Ausstoß von <hier beliebige Chemische Verbindung einsetzen> bis <hier beliebiges Jahr einsetzen> um <hier beliebigen Prozentsatz einsetzen> Prozent verringern, damit wir den Temperaturanstieg um <hier beliebige Temperaturdifferenz einsetzen> begrenzen können."
Was danach wird, ist uninteressant, habe ich so den Eindruck. Und so recht sinnvolle Konzepte, wie man die Energieversorgung grundlegend ändert - und damit meine ich nicht nur die Elektroenergierzeugung, sondern auch die Nutzung anderer fossiler Energiequellen für allen möglichen Krams, bspw. bei Kraftfahrzeugen - habe ich bisher noch keine gesehen. Freilich habe ich auch kein Konzept in der Tasche - aber ich bin ja auch nur ein kleines Licht - und wenn ich eins hätte, wäre ich vermutlich auch nicht mehr hier
Es heißt immer nur "Wir müssen von der Kohle weg!1!", weil die ja ach so schädlich ist. Sicherlich, der CO2-Anteil ist da am größten im Vergleich zur "gewonnenen" Energiemenge. Aber dass weltweit auch nicht unerhebliche Mengen Öl und Gas für die Stromerzeugung genutzt werden, ist komischweise nicht bedenklich? Der absolute Energiebedarf STEIGT weltweit nachwievor - auch der Verbrauch an Öl und Gas. Wenn also alle Kohlekraftwerke durch Öl/Gas-Kraftwerke abgelöst werden, ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange der Gesamt-CO2-Ausstoß "sinkt".
Im Endeffekt kann das Ziel eigentlich nur sein, komplett von fossilen Brennstoffen wegzukommen - und das auch ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Es bringt ja nix, wenn ich ach so tolle Solarzellen und Windräder überall hinklatsche, die dann in der Entsorgung (jaa, die gehört auch dazu!) tierisch aufwändig sind - oder gleich gar garnicht "recycelt" werden können, weil die ganzen Kunst- und Verbundstoffe, die da drin sind, hochgiftiger Sondermüll sind. Wobei die Kunststoffe ja durchaus auch zu nicht unerheblichen Teilen aus Erdöl bestehen - auch ein fossiler und damit "endlicher" Rohstoff.
Und sinnvolle Speichertechnologien für nicht kontinuierlich verfügbare Energieerzeugungsanlagen (wie es bei Wind- und Solarkraftwerken ja nunmal der Fall ist) sind derzeit leider noch arg rar.
Ebenso verstehe ich den Umgang mit der Kernenergie nicht so recht. Kernenergie ist nunmal sehr sauber, was die Erzeugung angeht. Der Große Haken sind da freilich die radioaktiven Abfälle. Für meinen Geschmack wird da deutlich zu wenig geforscht, was man damit machen kann/muss bzw. welche Möglichkeiten bestehen, diese ggf. für andere Zwecke zu nutzen. Ich versteh' auch nicht, warum sich da so wenig tut - den Kram haben wir noch Jahrmillionen an der Backe - also MUSS man sich zwangsläufig damit auseinander setzen. Im Endeffekt hat's da - zumindest in der BR Deutschland - auch die Politik wieder verbockt. Die hat ja in den 1960er Jahren nach dem Motto gehandelt "Baut ihr ruhig die Kraftwerke und produziert Strom, wir kümmern uns um die Entsorgung des radioaktiven Müll.". Was aus dem "drum kümmern" geworden ist, sieht man ja sehr gut an der Asse...
Im Großen und Ganzen ist das alles ziemlich halbgar, was da gemacht wird. Zumindest sehe ich das so.