der Titel sagt eigentlich schon alles. Hat das jemand schon mal gemacht?
Es geht hier um einen Thinclient den ich gerne dafür verwenden möchte, einen älteren Dokumentenscanner von Canon zum laufen zu bekommen.
Der Thinclient hat einen Cyrix GX1 mit 300 MHz und 124 MiB RAM. Für den Scanner steckt ein Adaptec AHA-2940 im PCI Slot. Beim Scanner handelt es sich um einen Canon DR-3020.
Hier die Ausgabe von hwinfo:
Code:
cpu:
Geode(TM) Integrated Processor by National Semi, 300 MHz
keyboard:
/dev/input/event0 AT Translated Set 2 keyboard
graphics card:
Cyrix 5530 Video [Kahlua]
sound:
Cyrix 5530 Audio [Kahlua]
storage:
Adaptec AIC-7870P/7871 [AHA-2940/W/S76]
Cyrix 5530 IDE [Kahlua]
network:
eth0 Realtek RTL-8100/8101L/8139 PCI Fast Ethernet Adapter
network interface:
lo Loopback network interface
eth0 Ethernet network interface
usb controller:
Compaq ZFMicro Chipset USB
bios:
BIOS
bridge:
Cyrix PCI Master
Cyrix 5530 Legacy [Kahlua]
Cyrix 5530 SMI [Kahlua]
hub:
Linux Foundation 1.1 root hub
memory:
Main Memory
unknown:
FPU
DMA controller
PIC
Timer
Keyboard controller
/dev/lp0 Parallel controller
/dev/ttyS0 16550A
/dev/ttyS1 16550A
Vorgeschichte:
Das ganze soll ohne Festplatte ablaufen. Nicht primär weil der IDE Controller auf dem Board gegrillt ist (nicht meine Schuld, hab das Ding so bekommen, wurde aber funktionierend ins Lager gepackt ), sondern weil ich nicht jedes mal eine Festplatte anlaufen lassen will, falls mal was gescannt werden soll.
Mein erster Versuch war unter Arch mit SANE. Der Scanner prüft die eingelegte Papiermenge und wirft dann "invalid argument". Danach reagiert das Gerät auf keine Befehle mehr, wo dann nur noch aus und wieder einschalten hilft. Der Status bei SANE ist ungetestet. Desweiteren habe ich mit diversen Optionen rumgespielt, aber nichts brachte Besserung.
Aufgrund der Zeitersparnis habe ich dann weitere Tests auf einen C2D verlagert.
Irgendwo im Netz habe ich mal gelesen, das sich bei der Umstellung von Linux 2.2 auf 2.4 ein Bug eingeschlichen hat, der SCSI Scanner unbenutzbar macht. Ein Test unter Debian 3.0 mit Linux 2.2 brachte keine Änderung.
Danach habe ich Versuche mit NetBSD und OpenBSD unternommen. Ernüchternd musste ich feststellen, das es auch dort kein anderes Verhalten gibt.
Der nächste Versuch war mit VirtualBox unter Linux mit der recht unbekannten Funktion SCSI Geräte an die VM weiterzureichen. Der Scanner scannte erfolgreich unter einem virtualisierten Windows 2000, allerdings nach dem Scanvorgang wenn die Daten an das Programm übergeben werden gab es anscheinend SCSI Timingprobleme und das Fenster hing.
Als letzten Versuch installierte ich ein XP direkt auf der Hardware um generelle Inkompatibilitäten auszuschließen. Dort funktionierte der Scanner wie am Schnürchen, was also auf ein reines Softwareproblem schließen lässt.
der Plan:
Im Netz habe ich gelesen, das man Windows 95 (bis OSR1?) auch problemlos diskless betreiben kann. Zumindest mit einem Windows oder OS/2 als Server. Daher der letzte(?) Versuch via Windows 95. Im Idealfall sollte das von meinem Arch bootbar sein, ich würde aber auch eine kleine Windows-VM betreiben. Ein funktionierender VNC-Server, damit ich keinen extra Monitor benötige, wär das i-Tüpfelchen.
Über die Sinnhaftigkeit soll hier bitte nicht diskutiert werden. Das Ganze geschied aus Lust an der Freude, ob es generell mit diesen Komponenten realisierbar ist. Die Arbeitgeschwindigkeit des Gerätes (Thinclient) ist auch völlig irrelevant.
Danke schon mal.
LG
(00:07:24) Windows NT (Eddie):
neu ist immer gut
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.06.2016 15:38 von TNC.)
20.06.2016 15:36
Alpha
Oskar
Beiträge: 16.337
Registriert seit: Jan 2009
Sollte grundsätzlich tun. Ich boote ja bereits DOS + 3.11 über PXE. Das funktioniert. Windows 95 dürfte da nicht anders sein.
Allerdings ist die Frage der RAM.. denn auch wenn es Diskless ist, es gibt dann via RAM eine entsprechende RAMDisk, wo das alles entpackt wird.
Denn Windows 95 auf einem Share direkt starten halte ich nicht für machbar.
Ich denke, dass hier zumindest 98Lite mit Windows 98 evtl. eine Alternative wäre.. damit könnte man ein Minimal Image mit 10-20MB bauen.
Einfachster Weg via PXE: Ein "HDD Image" booten lassen. Das wird dann wie eine Festplatte abgefeuert.. frage ist, ob der Thin Client das auf die Reihe bekommt.. gerade ältere PXE-Implementierungen haben damit seine Probleme.
Ich nutze für das PXE "SYSLinux". Damit kann man jeden möglichen Kram booten..
Mark IV Style Motherfucker!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.06.2016 16:11 von Alpha.)
Ich habe eine Windows-98-"Live-CD" gebastelt - Registrierung und einige andere Dateien lagen in einer RAM-Disk, der Rest des Systems läuft von CD. Evtl. könnte das hier von Nutzen sein. Es gibt einen c't-Artikel, der die Vorgehensweise beschreibt, den müsste ich nur rauskramen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.06.2016 17:08 von Amethyst.)
20.06.2016 17:03
Coburg-M
Der mit MS-Dos 6.22
Beiträge: 9.986
Registriert seit: Aug 2008
(20.06.2016 21:29)Playitlouder schrieb: IDE Adapter ist tot. Siehe 1. Post.
Vom USB Stick booten wäre noch eine Möglichkeit.
Hat "der Thinclient" (Modell?) keinen freien PCI-Steckplatz für einen PCI-IDE-Controller mehr? USB Stick löst natürlich auch das Problem "will keine Scheibe(n) in Rotation versetzen".
Sind "124 MiB RAM" ein Tippfehler oder steht das für 128 MiB abzgl. 4 MiB shared memory?
(20.06.2016 22:06)Arnulf zu Linden schrieb: [quote='Playitlouder' pid='497194' dateline='1466454588']
Sind "124 MiB RAM" ein Tippfehler oder steht das für 128 MiB abzgl. 4 MiB shared memory?
Alpha schrieb:Ich denke, dass hier zumindest 98Lite mit Windows 98 evtl. eine Alternative wäre.. damit könnte man ein Minimal Image mit 10-20MB bauen.
Die Idee ist gut und werde ich mal im Hinterkopf behalten. Damit hatte ich mir vor Jahren schon mal was gebastelt. Genaueres weiß ich aber nich mehr.
Alpha schrieb:Ich nutze für das PXE "SYSLinux". Damit kann man jeden möglichen Kram booten..
Das nutze ich auch, nur meins sieht nicht so fancy aus.
Playitlouder schrieb:Vom USB Stick booten wäre noch eine Möglichkeit.
Braucht man da für DOS/Win95 spezielle Treiber? Mit USB hab ich in der Richtung noch nichts gemacht. Der Rechner kann sogar von USB booten, wenn ich via PXE Plop anboote. Meines Wissens nach kann man die Standardeinstellungen von Plop sogar mit einem externen Tool umstellen.
Wie brauchbar das ist, kann ich nur probieren. Mein Toshiba Tecra T8000 bootet von USB auch fein, wenn der Stick alt genug ist. Nen 1 GiB Stick läuft immer, der 8 GiB Stick manchmal und nen 16 GiB Stick nie. Manchmal fallen dann wohl Bits um und die Firmware vom jeweiligen Stick fährt gegen die Wand. Der Stick blinkt dann fröhlich rum, wird warm, aber macht nichts mehr. Sobald nen Kernel geladen ist (sei es ob Linux oder BSD), funzen alle Sticks einwandfrei.
Arnulf zu Linden schrieb:Hat "der Thinclient" (Modell?)
Auf dem Mainboard klebt ein Aufkleber mit "5BLGP-20". Gelabelt ist das Gerät als Igel.
Arnulf zu Linden schrieb:keinen freien PCI-Steckplatz für einen PCI-IDE-Controller mehr?
Im Gerät gibt es einen ISA und einen PCI Slot, welche sich eine Slotöffnung am Gehäuse teilen. Dieser Slot ist allerdings schon durch die SCSI-Karte belegt.
Zur Info zum Verhalten des internen IDE Controllers: Das BIOS erkennt keine Geräte. DBAN hat sich manchmal beim selbstständigen Erkennen der Geräte verschluckt, aber zum Schluss dann doch nix angezeigt. Im Regelfall läufts aber einfach durch, ohne irgendwas überhaupt sehen zu wollen. Gleiches Spiel bei HDT. Zum Test kam eine 32 MiB CF Karte, ein 2,5(?) GiB Microdrive und eine 4 GiB CF-Karte. Um Inkompatibilitäten auszuschließen, habe ich auch mal den Adapter gewechselt und via externem Strom versorgt (anstatt über Pin 20 vom IDE Kabel).
Arnulf zu Linden schrieb:Sind "124 MiB RAM" ein Tippfehler oder steht das für 128 MiB abzgl. 4 MiB shared memory?
Korrekt. 128 MiB RAM minus 4 MiB Grafik. Eigentlich nicht benötigt, aber ich wollte 1280x1024 am Bastelmonitor nutzen können. Verbaut sind 64 MiB via SO-DIMM und die gleiche Menge nochmal als SD-RAM.
Mittlerweile hab ich herausgefunden, dass Windows 95 wohl via Bootfloppy + Netzlaufwerk gebootet werden kann. Das macht die Lösung Miniramdisk durchaus attraktiv. Dem werde ich aber nochmal genauer nachgehen.
Eine mögliche Lösung für ein NT basierendes Windows wird natürlich auch gern gesehen. Treiber scheint es wohl ab NT 3.51 zu geben, bei 2000 sind sie mit dabei und für XP kann man die vom Hersteller nehmen.
Kennt jemand von euch WinAoE? Das ist ein Treiber für ATA over Ethernet und wohl Open Source. Mehr als die Seite durchgelesen hab ich allerdings noch nicht geschafft. Weitere Infos gibt es hier.
Die letzten / nächsten Tage sind zeitlich recht eng gestrickt, also nicht wundern, wenn ich mal paar Tage nichts schreibe. Vergessen wird es nicht.