(12.07.2020 15:01)Gast schrieb: [A]ber in meiner Erinnerung schauten die ersten Windows-Versionen, mangels Farbmonitor, aus, als ob für die Grafik wie Fensterrahmen u.s.w. ASCII Zeichen verwendet wurden.
Täuscht mich mein Gedächtnis auf so unverschämte Art und Weise?
Hallo Peter,
du meinst wahrscheinlich eher Codepage-437- oder -850-Blockgrafiken. Mit ASCII selbst zeichnet man wirklich eher rudimentär mit senkrechtem Strich („Pipe“), Unterstrich, etc. Ich bin übrigens der Meinung, dass der Einsatz von Farbe die
TUIs mit Blockgrafikcharakteren eben erst recht verrät.
Es gibt aber auch Grenzfälle: Bei Tandy DeskMate hatte ich immer das Gefühl einer TUI, weil der Text oft am klassischen Textraster ausgerichtet zu sein scheint, aber die sonstige Dekoration spricht eindeutig für GUI mit individuell angesteuerten Pixeln. Außerdem ist mir dahingehend aufgefallen: Benutzt eine GUI im Grafikmodus als Standardfont denselben wie im Textmodus, bilden sich ebenfalls ungewollte Assoziationen.
Noch ein Punkt: Hochauflösende Monochromgrafik galt ja nach landläufiger Meinung seinerzeit als erstrebenswerter als jedwede Farbgrafik, die mangels Speicher die Auflösung opfern musste. Resolution first! Das ist allerdings zusätzlich der Tatsache geschuldet, dass man Farbgrafik mit Fernsehstandard-kompatiblem Heimcomputer-Video an groben Schlitzmaske-Farbschirmen – wahrscheinlich noch via Composite-Verbindungen mit gewohnten (und manchmal absichtlich ausgenutzten) Artefakten – in Verbindung gebracht hat und hochauflösende Monochromgrafik mit entsprechend hochauflösenden Schwarzweißröhren. Im PC-Zeitalter wurden ja die Displays auch für Farbgrafik zunehmend hochauflösender.