(18.12.2020 10:26)dr.zeissler schrieb: Vielleicht ist ja jemand hier, der sich bei den alten AMD-K6 Cpu's auskennt.
Leidlich.
Wenn ein K6-2 450 auf dem Brett läuft, laufen normalerweise auch der K6-2 500 und der K6-2 550 auf dem Brett. Dies gilt i.d.R. auch für den K6-III 400 und K6-III 450. In wenigen Fällen muss dafür das BIOS auf die aktuelle Version vom Hersteller gebracht werden. Sofern kein "Ali Aladdin V
rev. G"-Chipsatz auf dem Brett sitzt, was bei Deinem System nicht der Fall ist (
Bild zeigt einen "Ali Aladdin V
rev. E") laufen meist auch der K6-2+ und der K6-III+. Dafür ist aber i.d.R.
das aktuelle Hersteller-BIOS, manchmal auch ein modded BIOS notwendig. In Verbindung mit dem "Ali Aladdin V rev. E"-Chipsatz, dessen
cacheable RAM area bei 128 MiB liegt, und mehr als 128 MiB RAM bringt bereits ein K6-III 400 gegenüber einem K6-2 550 eine Leistungssteigerung, da der K6-III – gilt auch für K6-2+ & K6-III+ – einen eigenen L2-Cache enthält und die cacheable RAM area dadurch bei 4 GiB liegt, womit die Begrenzung der cacheable RAM area auf 128 MiB seitens des Bretts umgangen wird. Der onboard-Cache wird zum L3-Cache "degradiert".
Bei Win9x bremst RAM außerhalb der cacheable RAM area besonders stark, da Win9x zuerst die untersten 640 KiB und dann den RAM von oben nach unten belegt, womit der größte Teil vom Windows im uncached RAM landet.
OC
Hat man einen K6-2+ 550 oder K6-2+ 570 zur Hand und der läuft auf dem Brett, kann man den meist auch mit ausreichender Kühlung als K6-2+ 600 (6,0× 100 MHz FSB) laufen lassen. Dafür muss der Multiplikator, wenn 6,0× nicht angeboten wird, auf 2,0× gestellt werden, was der K6-2+ als 6,0× interpretiert.
RAM
Auf Sockel-Super-7-Brettern laufen normalerweise auch 256 MiB-Riegel, die allerdings double-sided organisiert sein müssen. Das Maximum liegt somit bei zwei Steckplätzen bei 512 MiB RAM und bei drei Steckplätzen bei 768 MiB RAM.
(18.12.2020 10:26)dr.zeissler schrieb: Zudem hat das Bios sehr ungewöhnliche Einstellungen, die ich so noch nie gesehen habe.
SDRAM CAS Latency
Wenn der FSB nicht übertaktet wird, läuft der mit max. 100 MHz auf Sockel-Super-7-Brettern. Dann ist "3" die richtige Einstellung für PC-100 CL3-Riegel. Sind PC-133-Riegel oder PC-100 CL2-Riegel gesteckt, kann das auch mit "2" funktionieren, wodurch die RAM-Leistung steigt. Vereinzelt starten die Systeme mit dieser Einstellung aber nicht, insbesondere wenn PC-133 CL3-Riegel gesteckt sind. Dann ist ein CMOS-Reset fällig. Wenn das System damit startet, versteht sich 'ne Runde memtest von selbst, bevor irgendein OS gestartet wird.
Passive Release
Steigert die Leistung des PCI-Bus und sollte daher auf "Enabled" gesetzt werden. "Disabled" ist nur sinnvoll, wenn das System mit "Enabled" irgendwie spackt.
Delay Transaction
Steigert die Leistung des PCI-Bus und sollte daher auf "Enabled" gesetzt werden. "Disabled" ist nur sinnvoll, wenn das System mit "Enabled" irgendwie spackt (oder eine Via VT82686B-Southbridge verbaut ist, was hier nicht der Fall ist).
SDRAM Burst
"Enabled" steigert die Leistung des RAM, kann aber zu Instabilitäten führen und muss in diesem Fall wieder auf "Disabled" gesetzt werden. Vereinzelt starten die Systeme mit dieser Einstellung nicht, dann ist ein CMOS-Reset fällig. Wenn das System damit startet, versteht sich 'ne Runde memtest von selbst, bevor irgendein OS gestartet wird.
Graphics Aperture Size
Da die onboard-Grafik wenig VRAM hat – 4 MiB oder 8 MiB? Meine Scovery 260 segnete schon vor Jahren das Zeitliche. – sollte das auf "128 MB" gelassen werden. Mehr RAM (s. o.) kann aber sinnvoll sein, damit bei intensiver Nutzung des RAM für Grafik genug RAM für den Rest übrig bleibt.
(23.12.2020 01:22)dr.zeissler schrieb: Sound stottert und stoppt in Spielen, bei denen ich die PowerVR PCX1 als D3D Device nutze. Mit der Onboard ATI RageIIc ist es OK.
Der PCI-Bus läuft nicht optimal (s. o.).
Dieses Problem wird Du möglicherweise mit
Passive Release = Enabled und
Delay Transaction = Enabled los. Falls nicht wird der PCI-Bus mit dem Betrieb beider Karten überlastet.
(23.12.2020 23:00)dr.zeissler schrieb: Dafür gibt es nur zweimal PCI, also nix mit ISA-Soundblaster. In dem einen PCI-Slot steckt die ESS-Solo1 mit Midi-Modul Huckepack
Gesucht wird also eine PCI Soundblaster, die weitgehend SB16-kompatibel ist. Vollständige Kompatibilität ist wegen der Unterschiede zwischen PCI- und ISA-Bus nicht möglich.
(23.12.2020 23:00)dr.zeissler schrieb: ich habe sogar mal überlegt das DVD-Laufwerk gegen ein 5,25" zu tauschen.
Bei dem angedachten Einsatzzweck dürfte ein DVD-RW-Laufwerk, das auch trotz seines Alters noch CD-R liest, wesentlich sinnvoller als ein 5,25"-Diskettenlaufwerk sein.
Ach ja, bei meiner Scovery 260 musste mal das Netzteil getauscht werden. Etwa 'n Jahr später verabschiedete sich das Brett in der Scovery und sie wurde ausgeschlachtet. Das Netzteil, ein AcBel API-6117L, liegt hier seit dem ungenutzt rum. Falls Du Interesse dran hast …
(24.12.2020 00:13)dr.zeissler schrieb: Ich habe die USB Ports im Bios aktiv, aber die Treiber in Win95b nicht geladen/installiert. […] ich brauche USB sowieso an keiner Retro-Maschine.
Deaktiviere USB im BIOS, wenn Du es nicht nutzen möchtest. Dann mault Win95b auch nicht wegen eines unbekannten Gerätes rum. Wenn das BIOS die Deaktivierung sauber ausführt, wird ein IRQ frei.