Der perfekte Retro PC?
Ich habe mal wieder Lust, auf nen langen Retrogerichteten Thread. Vielleicht ergibt sich ja hier was raus. Die Idee kam mir, als ich gestern etwas umgeräumt habe und unter anderen nen PC weggestellt habe, der zwar länger noch angeschlossen war, aber auch ewig nicht mehr an und ich festgestellt hatte, dass ne Grafikkarte von mir vollkommen aus dem Gedächtnis gelöscht war.
Darum stelle ich mir jetzt die Frage: Was ist der perfekte Retro PC? Gibts den? Ist er universell?
Dafür will ich jetzt mal die PCs ein wenig aufdröseln, und für mich Pro und Contro drunterhauen, und mal schauen wo ich da lande.
The Dark Ages
Sind für mich die PCs der ersten Jahre. Für mich die Geräte, die ich nie als Arbeitsgeräte kennengelernt hatte, weil sie schon zu meiner Zeit so alt waren, dass sie kaum mehr in Verwendung waren. Irgendwo CPU 8086 - 286. Sie sind natürlich der Anfang, ikonische Marken wie IBMs PC(AT). Designsprachen der frühen Achtziger, die nicht mehr viel mit unseren Rechnern heute zu tun haben. Die Kunden waren meist Idealisten, sicherlich auch in Berufen wie Ingeneure, Techniker.
Pro:
°Authentische Archäologie
°Kaum Massenware
Contra:
°Unglaublich schlechte Teilebeschaffung, verschärft durch fröhliche imkompatibilitäten und Eigenheiten der Rechner. Aber vor allem dass weit vor Ebay da schon viel entsorgt wurde.
°Fehlender Bezug: ich war zu jung.
Golden Age of DOS
Schon fast ein größerer Sprung, aber die nächste Ära ist für mich, wo der PC Markt breiter wurden. Rechner wurden Billiger und die Spreadsheet Generation an Managern lernt den Umgang mit dem Rechner und so steht sowas auch mal zu Hause. Rechner mit 386er, 486er und dem ersten Pentium. Nicht mehr als Highend, sondern als Nachzügler, vertrieben von B-Marken wie Tandon oder Wang. Echte CPU Vielfalt: TI, AMD, Intel, cyrix...
Pro:
°Die Rechner werden deutlich kompatibler, die Zeiten von PC Junior Expeditionen sind vorbei. Manches wird probiert, manches setzt sich durch. VLB, EISA & Co eher nicht mit PCI bekommt man dagegen plötzlich 20 Jahre kompatibilität.
° Die Leistung erhöht sich, die Golden DOS Ages gebieren viele Klassiker
° Persönlich sehe ich hier mein Emotionales Erweckungserlebnis. Kumpel hatte 486er. Vater brauchte NEC Laptop mal mit nach Hause
Contra:
° Der Bereich fängt an zu zerfallen in graue Kisten und Designerstücken. Collani von Vobis vs Scenic von Siemens vs. 0815 AT Tower aus Taiwan
° Die Hardware hält sich nicht gut. Ganze Generationen an Boards sterben an auslaufenden BIOS Batterien, sich zerlegenden Dallas Modulen und der langsam in Fahrt kommenden Hardwarespirale.
° Emulationen erleichtern viele Programme lieber in virtueller Umgegbung auszuführen
Die Rache der Kistenschubser
Kistenschubser wie Escom und Vobis blühen auf. Computer werden Massenware. Start me Up heißt es Mitte der Neunziger. Coole Kids schauen Hugo und X-Base. Begleitet wird das ganze durch die Sockel 5 und 7. Welcher dann schnell verslotet wird. Computer werden erschwinglich. Irrwitzig viele Marken schwirren herum. Viele inzwischen verschwunden manche wie goldstar werden einfach zu was anderen wie LG
Pro
° Der wirkliche Einstiegspunkt von mir. Pentium 75, 8 MB
° Gaming wird Phänomen. 96/97/98 entsteht ne Industrie, Zeitschriften
Contra
° Die meisten Kisten aus der Zeit waren damals schon mist, bsw: Pentium 75, 8 MB. Auf Preispunkte getrimmt entscheidet im Zweifel ein Marketingname, Busgeschwindigkeit ist genauso egal wie anständige RAM Ausstattung. Viel, viel Taiwan Mülll unterwegs, der geradeso unter Win 95 mit Dos Treibern läuft. Schlechte Doku
Das Internet auf CD
Den nächsten Abschnitt sehe ich so in den Kisten kurz vor dem Gigahertzrennen. Die späteren Pentium II Modelle, die ersten Athlons, P3. Die Rechner sind jetzt übern Supermarkt in viele Haushalte gekommen, die durchschnittlich schon 30 AOL Cds entsorgt haben. Lan Party werden cool, das Internet eher noch teuer, da wagt man sich vereinzelnt mit Modem rein. Rechner gibts eigentlich nur noch billig oder als Business Modell. CD-Brenner tauchen auf.
Pro:
° Mein persönlicher Anker: Der erste selbstgekaufte Rechner. 2500 DM die man mit Brenner versucht wieder reinzuholen.
° Leistung gibt es hier immer mehr, Windows ist längst die primäre Spieleplattform.
° 3D kommt jetzt auch beschleunigt auf den Bildschirm
° Irrwitzige Technologiesprünge 2D > Voodoo, Voodoo > Geforce
° Technischer Höhepunkt: ATX. Im Prinzip ab hier bis heute Grundlegende selbe Technik
Contra:
° Was begeisterte, ist genau dass was heute am schnellsten veraltete: 3D
° Feinheiten in ATX machen doch wieder Unterschiede aus. 20/24 poliger Stecker, 12 Volt Aux als At, dann als 4 poliger, dann als 8 poliger Stecker
° AGP mit Zahllosen Standards und Grillmöglichkeiten
° Viele graue Kisten ohne Stil.
Das Gigahertzrennen
Die Takten drehen durch, allen Y2K Rennen zu trotz. Letztlich reißt AMD als erster die Linie und bekommt führende Jahre. Der Pentium 4 kommt nicht aus den Quark. Hardware wird immer billiger und langsam rutscht auch das Netz wirklich mal in breitere Bahnen. Gesellschaftlich wie technisch. Emule und Napster sind die Programme der Stunde.
Pro:
°Man erhält endlich Leistung, viele Spiele der goldenen Spielzeitschriftenjahre laufen vernünftig
° vieles wurde billig, man bekam Leistung vom Vorjahr für kleines geld. Geforce teuer, Geforce 2 MX bilig.
° Es gab bewegung in mancher Sparte: AMD schlägt Intel, 3dfx letztes mal aufbäumend, nvidia triumphierend, ATI ist plötzlich erstarkt, Kyro stichelt.
° PC wird Hobby, Modding und Tuning erfreuen sich mit vielen Stilblüten
° XP wird Betriebssystem des nächsten Jahrzehnts
Contra
° Das viele gebastel bringt viel billige Technik, K75SA ist so nen Kürzel das mir da in den Sinn kommt. Aber auch Dünne bleche, laute Lüfter und viel Stromverbrauch
° Durch die lange XP Phase sind die älteren Systeme späteren Systemen in vielen Unterlegen, ohne großen Mehrwert zu bieten
PCI-E und die Reste vom Wertstoffhof
Das letzte Kapitel widme ich dem Ende von XP. Rechner mit CPUs an der 3 Ghz Schwelle, oder drum herum oder mit merkwürdigen Marketingbegriffen wie 3200+. Die ersten 64 Bitter. Eigentlich auch allem was technisch vor unserer Jetzt Zeit liegt, inklusive Athlon 64 und C2D.
Pro
° sehr gute Verfügbarkeit und meistens auch Dokumentation und Treibern, weil das große Herstellersterben schon durch war
° Häufig genug Leistung um damit sogar nochmal ins Internet zu schauen
° Hoch integriert, man braucht wenig um durchzustarten, Sound, LAN, Grafik häufig schon integriert
° Leicht viel Speicher aufzutreiben
° Spannende Technik, die damals zu teuer war: SLI, Crossfire
Contra
° Sehr nah an unserer Gegenwart
° Was dort die Leistung nutzt läuft daher meist auch auf modernen Computern
° Spannende Technologien meist sinnlos, wozu Grafikkarten koppeln, wenn modernes System ohne auskommt.
Was sagt ihr? Wo seht ihr die stärken? Aus welchen Feld habt ihr Rechner im Einsatz? Und wofür?
Muss für mich sagen, dass ich es immer wieder probiert habe, aber in letzter Zeit wirklich nichts mit den Retrosachen durchgezogen habe. Die Spiele zu oll, oder schlicht auf Emulator gezockt. Meinen Pentium II habe ich zwar noch stehen aber auch lange nicht an. Abgebaut habe ich jetzt nen Athlon XP. werde ich wohl schlachten, dass Gehäuse ist wirklich Gelb geworden. Auch abgebaut wurde nen Ahtlon 64. Da war die Grafikkarte die mich überrascht hat drin. Ne Geforce 8. da bin ich am Überlegen ob ich mit C2D oder so baue. Aber wozu? Kurz war auch nen Pentium 4 in der Überlegung, bis ich feststellte: Bäh SD-RAM. Und nur 2 GHz. Tunen? Macht den Speicher auch nicht schneller.
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