Aus meiner bisheren persönlichen Erfahrung bin ich bei den "Fertig-NAS" mit den Synology ganz gut gefahren, meine Erfahrung mit QNAP war nicht so toll. Aber bisher hatte ich auch nur 2 Synology und 1 QNAP im Einsatz:
- 2013-2019: Synology DS213j mit 2x 1,5 TB HDD im RAID1 (Samsung SpinPoint F3 EcoGreen)
- Seit 2019: QNAP TP-231P2 mit 2x 16 TB HDD im RAID1 (Seagate IronWolf)
- Seit 2022: Synology DS220+ mit 2x 20 TB HDD im RAID1 (Seagate Exos X20)
Meine NAS nutze ich ausschließlich als Datengräber mittels Samba, keine weitere Pakete oder Funktionen sind bei mir zusätzlich zu den Standard-Paketen installiert.
Die Synology DS213j lief eigentlich problemlos durch, war aber z. T. etwas langsam (im Sinne von "hat die 1 GBit/s nicht voll ausgelastet" - hat aber trotzdem so um die 70-80 MB/s geliefert), vermutlich auch, weil es eine preisgünstigere Variante war.
Das QNAP TP-231P2 war dann die Ablösung als "täglich genutztes NAS" - weil einfach die DS213j viel zu klein geworden ist und mich das verteilen auf 3 NAS (die DS213j und zwei Selbstbau-NAS) und ggf. noch externe Platten angebröckelt hat. Daher auch die 2x 16 TB im RAID1, um alle Daten da unter zu bekommen. An sich tut das QNAP diese Arbeiten auch recht gut - allerdings habe ich bei einigen Ordnern zum Teil massive Datenrateneinbrüche, bei denen ich nicht weiß, ob es die Festplatten sind oder das NAS selbst. Abseits davon liefert es genug Datenrate, um das Gigabit Ethernet hier voll auszulasten.
Aufgrund von Kapazitätsproblemen (die 16 TB waren 2019 schon relativ knapp bemessen, es gab aber nix größeres zu der Zeit) habe ich Mitte 2022 mir dann testweise die Synology DS220+ zugelegt - von der Leistung her hätte eine einfachere Version auch locker gereicht, da ich aber btrfs als Dateisystem nutzen wollte (wg. Snapshots, Komprimierung und Prüfsummen-Funktionalität im Dateisystem, ähnlich ZFS), blieb nur eine Intel-Variante, keine ARM-Version. Ggü. dem QNAP ist das Ganze nochmal einen ordentlichen Sprung vorwärts gewesen - zum Einen dauert das Booten deutlich weniger Zeit (glaub' knapp eine oder anderthalb Minuten vs. 7 oder 8 Minuten beim QNAP), zum Anderen sind die Datenrateneinbrüche, wie sie das QNAP ab und zu mal hat, bei der DS220+ nicht vorhanden. Bezüglich der Datenrate kann ich mich auch nicht beschweren: Das Gigabit Ethernet wird auch hier voll ausgelastet.
Was das OS betrifft: Bei der QNAP TS-231P2 liegt das Betriebssystem (QTS) auf einem separaten Flashsspeicher, der im NAS integriert ist, bei der Synology DS220+ (und auch der älteren DS213j) liegt es auf den Festplatten im NAS. Von der Bedienung her nehmen die sich imho nicht so viel - ist glaube viel eine Geschmacks- und Gewohnheitssache. Manche Punkte suche ich bei beiden NAS eine Weile, ehe ich die wieder gefunden habe.
Backups über die USB-Schnittstelle habe ich noch nie probiert - liegt aber auch mit daran, dass ich eh alle Daten auf die NAS über einen meiner Rechner schiebe.
Und was die Anzahl der Slots betrifft: RAID1 hat eben den Vorteil, dass beim Defekt einer Platte die Daten nicht futsch sind - ein Backup ersetzt das freilich nicht. Wenn du das nicht brauchst, gibts aber auch NAS mit einem einzelnen Slot. Bei den NAS kannste auch einfach mehrere Datenpools anlegen - bspw. einen für die eine Platte, und einen für die andere Platte im Zwei-Slot-NAS (geht aber gewiss auch auf dem Ein-Slot-NAS).