Hat wer den Facebook-Artikel auf golem gelesen?

[oreissig]

Mark Zuckerberg: "Mein Laptop ist nie ausgeschaltet" - Golem.de

Zitat:Aber Personalchefs recherchieren die Biografien von Bewerbern längst im Internet, auch bei Facebook. Es kommt also vor allem darauf an, ob die Menschen die Kontrolle darüber haben, wer Zugang zu den Informationen über sie hat. "Im Ernst: Selbst wenn ein Personalchef bei uns Partyfotos eines Bewerbers findet, wo liegt das Problem?"

Er könnte ihn als nicht seriös genug einstufen, für eine Anwaltskanzlei etwa.

"Wirklich? Wenn Sie Personalchef wären, würden Sie nicht lieber jemanden einstellen, der ein Sozialleben hat?"

[...]

Wenn es aber wirklich stimmt, was Mark Zuckerberg sagt, dass Privates heute längst öffentlich ist und dies kaum noch ein Problem darstellt, dann müsste das auch für Mark Zuckerbergs Leben zutreffen. Also fragen wir ihn.

Mister Zuckerberg, Sie haben, so ist zu lesen, seit über zwei Jahren eine Freundin. Ein Reporter der Internet-Klatschseite TMZ hat Sie beide dabei gefilmt, als Sie kürzlich ein Restaurant besuchten und ...

Ein Berater unterbricht uns: "Meine Herren, Sie wollen doch mit Ihren Fragen nicht wirklich so weitermachen, wie Sie das gerade tun." Es geht uns um die Frage von Privatleben und Öffentlichkeit. Wie schützen Sie Ihre Privatsphäre? Er lacht, sieht verlegen zu seinen Beratern, einer antwortet für ihn: "Indem wir sie privat halten. Nächste Frage bitte."

ähm ja...kein Kommentar

kann mir nicht helfen, ich find sowohl den Typ als auch das gesamte Projekt ne Luftnummer. Was will man mit dem Berg dicker Server, die ne Menge Daten zu verwalten haben schon verdienen?

Zitat:Die bisherigen Werbeeinnahmen bringen nicht genug. Deshalb hat Facebook immer wieder versucht, die Nutzerbedingungen zu ändern. Man wollte persönlicher werden, den Werbern mehr Nähe liefern, das Verhalten der Mitglieder verwerten, doch immer wieder waren die Proteste so heftig, dass die Änderungen zurückgenommen wurden.

ist ja klar, dummheit ist zwar genug vorhanden, aber es gibt (zum glück) immer noch ne kritische Masse an Leuten, die nicht total bescheuert sind


golem mag nich so die megaseriöse quelle sein, was meint ihr? Hat Zuckerberg insgeheim vll doch sowas wie ne eigene Meinung oder übernehmen das seine Berater schon komplett für ihn?

[gandro]

Ich hab wg. Renovierungszeugs hier grad noch keine Zeit, das komplett zu lesen, aber eines muss man schon sehen:

Schuld an den Ego-Stripteases sind nicht in erster Linie Facebook und Co, sondern die Leute, die dort ihre Persönlichkeit zur Schau stellen. Ich bin zwar noch fast der einzige in meinem Umfeld, den ich kenne, der offenbar kein Facebook-Profil hat, was mich auch ab und an was verpassen lässt, aber man kann nach wie vor ohne Social-Networks leben.

Die Schuld also den Netzwerk zuschieben, die damit lediglich Geld verdienen wollte, ist als ob der Post die Schuld für unliebsame Briefe geben würde. Das kann man nicht. Was es braucht, ist eine Sensibilisierung für solche Dinge. Die die kommt sicherlich nicht von Facebook, die von woanders kommen.

[ggeretsae]

wenn ich so drauf wäre wie der typ würd ich mir nen strick nehmen. ohne mist!
ein auftreten, was durch berater bestimmt ist, ein lebensplan der "immer mehr geld" unter sich sieht... ich bemitleide den typen.

zu dem facebook und co problem.
ich bin im studivz angemeldet, das ist okay. man ist nich gezwungen seine sachen da preiszugeben und für mich isses ne recht nette variante, auch mit leuten in kontakt zu bleiben, wo ggf. kein hunderprozentiges interesse besteht. wie auch immer, dort ist niemand zum exibitionismus gezwungen!

[CHRiSNEW]

Seelenstriptease ist ein interessantes Pflaster. Keine Frage. Man kann genügend Daten sammeln, um Personen nachzubauen, Verhaltensmuster zu erstellen, sein Unternehmen auf den Markt so zu optimieren, dass die Zielgruppe zu 90% korrekt erreicht wird und dadurch stark konvertiert. Ohne Zweifel ist es ein starker Einfluss auf die Individualität des Einzelnen, wenn es nur noch einen Hauptstrom gäbe. Es liegt halt in der Natur des Unternehmers Gewinne zu optimieren.
Klar, das Geschäftsmodell von Facebook ist ziemlich lapprig. Gut geld kommt nur rein, da es genügend Investoren gibt. (Wer u.a. und warum, hatte ich schonmal erwähnt)
Wie sich der Seelenstriptease auf unsere Sozialwelt, Wirtschaft und uns selbst auswirkt, ist noch nicht ganz klar spezifiziert, aber tendenziell erkennbar:
SchülerVZ Viele, viele Jugendliche, die ihren Hypernarzissmus und ihr egozentrisches Leben versuchen mit anderen zu teilen und bereitwillig Auskunft über ihre Vorlieben zu geben. Es hat Vorteile: Man kann sich leichter in eine neue Schule integrieren. Aber das Gegenteil kann auch eintreffen: Man weicht ab, wird direkt negativ von anderen bewertet, ausgegrenzt.
Wer kennt wen ist nur das bereitwillige zur Schau stellen unter den Erwachsenen. Eine Statistik hat gezeigt, dass viele unter den Benutzern noch ein echtes Leben pflegen. Über Ostern gab es ein großes PI-Defizit.
Facebook ist ja unser Lieblingsdatensammler. Also bei uns im Unternehmen schauen wir analog zu den Bewerbungen auch mal bei Facebook, wie der Bewerber sich wirklich gibt. Auf Bewerbungen stark übertrieben, teils gelogen und nur die Vorteile präsentiert. Wenn man dann allerdings auf Facebook Status ließt wie "Geile Nacht gestern, total besoffen gewesen", "Ich steig überhaupt nicht in BWL/PHP durch" etc wirkt das sich natürlich auf sein Bild aus und drückt schlechte Charakteristika aus, da der Bewerber zuvor in seiner Bewerbung angegeben hat, er könne BWL/PHP.

[oreissig]

gandro schrieb:  Schuld an den Ego-Stripteases sind nicht in erster Linie Facebook und Co, sondern die Leute, die dort ihre Persönlichkeit zur Schau stellen.

der Artikel problematisiert weniger den Sozialstriptease, sondern dass Facebook als Plattform zwar sehr erfolgreich, als Firma aber ne mittelschwere Katastrophe ist und versucht nen Einblick in die Person des Bosses zu geben.
Find ich seltsam, wie sehr er sich damit brüstet wie erfolgreich Facebook doch ist, und dass es ganz normal ist seine Daten preiszugeben und selbst lebt er zurückgezogener als Robinson Crusoe

ggeretsae schrieb:  wenn ich so drauf wäre wie der typ würd ich mir nen strick nehmen. ohne mist!
ein auftreten, was durch berater bestimmt ist, ein lebensplan der "immer mehr geld" unter sich sieht... ich bemitleide den typen.

jo dachte ich mir auch, der ist 25 und führt ein Leben wie ein 50-jähriger Manager (der keine 5 Jahre mehr bis zur Rente hat)
mal abgesehen davon, dass ich eh nicht glaube, dass Facebook noch lange "wirtschaftlich genug" (von wirtschaftlichkeit wollen wir ja mal nich so direkt reden) bleibt, hat der Typ echt sein Leben hinter sich....mit 25

[ggeretsae]

nuja, das ist aber nicht das problem , was durch facebook ensteht sondern wohl eher seiner selbst.
ich mein, wenn man sich so krass von außen beeinflussen lässt, war das wohl schon vorher keine sonderlich willensstarke person. ich glaube nicht, dass die firma ihn erst so geformt hat, sie hat lediglich die konturen reingefeilt.

[oreissig]

ggeretsae schrieb:  ich mein, wenn man sich so krass von außen beeinflussen lässt, war das wohl schon vorher keine sonderlich willensstarke person. ich glaube nicht, dass die firma ihn erst so geformt hat, sie hat lediglich die konturen reingefeilt.

naja denke schon, denn durch facebook ist er jetzt eine einflussreiche und verantwortungstragende person, vorher hätte er einfach ein leben wie jeder andere in der Versenkung führen können (da ist mangelnde willensstärke nicht so wirklich gravierend). Das wird jetzt für ihn wohl kaum mehr möglich sein.

[ggeretsae]

nuja seine willenstärke wird ja aus dem interview gut sichtbar, glaubst du ernsthaft der trifft da tiefgreifende entscheidungen?
der ist einfach nur ne vorzeigefigur, sonst wird der wohl keine rolle spieln.

[CHRiSNEW]

ggeretsae schrieb:  nuja seine willenstärke wird ja aus dem interview gut sichtbar, glaubst du ernsthaft der trifft da tiefgreifende entscheidungen?
der ist einfach nur ne vorzeigefigur, sonst wird der wohl keine rolle spieln.

Der ist nur maximal die Exekutive in dem Konstrukt. Die Gesetzte und Bestimmungen geben immer noch die Investoren.

[ggeretsae]

wenn überhaupt.