Vorwort
Was ist das für eine schöne neue Welt, Notebooks werden immer dünner, Bildschirme schon folienartig und aus Fernost gibts Ultrabooks ab 300 EUR die zwar wenig taugen, aber hey wir leben in modernen Zeiten.
Doch gerade im Gedanken an Recycling Umweltschonung und dem Bedürfnis Geld zu sparen ist es oft ratsam sich gebrauchte Notebooks aus dem Business Segment zu kaufen, der Vorteil liegt klar auf der Hand, ein Chef der die Sachen absetzen kann und sich gerne mit Werbesprüchen zutexten lässt bezahlt für uns die Teure Kohle, nur um 2-3 Jahre später Geräte die er kaufte in TOP Zustand für kleines Geld an uns abzutreten, das ist einfach nur genial! Denn Technik die 2-4 Jahre alt ist oder sogar etwas älter taugt immer noch um heute über den Anwendungszweck des Internet surfens dienlich zu sein, ja sogar Gaming ist mit einigen Maschinen möglich - dabei ist das ganze kein Hexenwerk sondern dem stagnierenden Pc Markt verschuldet der uns jedes Jahr auf das neue den Aufguss vom letzten Serviert und sich so nur langsam weiterentwickelt, somit sind oft bis zu 3 Generationen nicht wirklich bahnbrechend auseinander.
Die Anschaffung:
Ein kürzlich kennengelernter Bekannter von mir der einen kleinen IT Betrieb hat, erklärte mir das es einfach sei an Firmen Ware die entsorgt wird zu kommen wenn man Zertifikate nachweisen kann welche einen zur Entsorgung von IT Geräten inkl Datenzerstörung berechtigten würden und das er gerade 15 HP Notebooks rein bekommen hätte, natürlich hatte ich erst nicht vor eines zu kaufen lies mir aber trotzdem eines zeigen! Die Specs waren überraschend 2015 artig und da ich etwas mehr Ram mir immer wünschte weil der auf meinem X1 festgelötet war, dachte ich mir okay ich muss das Ding doch haben, und habe nach einem Funktionstest zugeschlagen.
Das technische:
Die Verarbeitung ist ein Traum , dagegen wirkt jedes Toshiba Book wie vom Mülleimer rausgefischt, der Display Deckel ist dick, er ist gummiert und aus ALU, nur mit kräftigem Druck lässt er sich einigermaßen verwinden die Front im inneren ist aus Plastik begrenzten Druck hält der TFT aus, Druck von den seiten sind ebenso kein Problem. die Base des Notebooks besteht aus ALU. die Wartungsklappe unten lässt sich mit einem Schiebeschalter öffnen, man kann somit on the Go Ram, Akku SSD etc tauschen und das screwless.
Die Hardware an sich ist von Mitte 2015 also doch schon knapp 4 Jahre alt, die 2016er Generation war nicht wirklich besser und erst die 2018 Generation war wieder ein größerer Sprung kostet dann aber auch das 5-6 fache des Preises den ich bezahlte!
Der Prozessor ist ein I5 5300U das u steht für ultra low Voltage also einer TDP von max 15W bei 22 nm, interessanterweise hatten die Vorgänger mit großerer Fertigung in nm den gleichen Verbrauch und so testete ich massives Undervolting und in der Tat man kann die TDP auf stabile 12W drücken neben AVX2 SSE4.1 werden auch OS Guard und VT-X bzw VT-D unterstützt, 3 MB Cache sind nicht die Welt aber in der Praxis nicht merkbar. mit 1,9 Ghz Basetakt kann man sich den Turboboost bis 3 Ghz eigentlich schenken
Der Ram kann auf zwei Bänke aufgeteilt werden was wiederum für den Dual Channel Modus hilfreich ist gerade die interen IGPU bekommt dadurch rund 20 Prozent mehr Leistung in Texturbasierten Dingen. der Speichercontroller sitzt in der CPU somit sind max 16 GB Ram machbar die nicht gelötet sind sondern austauschbar sind, Speichertakt ist bis 1600 MHz machbar. Im Gegensatz zum Vorgänger ist DDR3L Speicher nicht mehr verpflichtend, allerdings ratsam für den Akkubetrieb. im Book selbst war ein 8 GB Riegel verbaut den ich durch 2 Hynix 1600 Mhz DDR3l ersetzte!
Die Festplatte ist eine von Sandisk, fand ich sehr unglaublich das HP anscheinend auf billig Speicher setzt, die X300s umfasst 500 GB und wird als 7mm 2,5 Zoll HDD eingebaut geliefert, sie ist nicht langsam und hat sogar einen Cache 480 MB/s liest sie und 397 MB/s schreibt sie was eigentlich absolut in der SATA 6G Spezifikation liegt. Der Clou ist aber das man die HDD unter der Handballenauflage gegen eine normale 9mm HDD tauschen kann, denn nebenann ist ein NVME Slot 2280 baugröße welcher als PCIE X2 Speicher angebunden wird, wird eine NVME SSD eingelegt ist diese IMMER primär.
Die Konnektivität lässt ebenfalls nix zu wünschen übrig, für das Wlan sorgt eine M2 karte von Intel Namens 7265AC, sie ist komplett WIDI tauglich, kann V-PRO OTA, und max 865 MBits im AC Modus sowie 450 Mbits im N Modus.Dank zwei Antennen Technik ist das Signal stabil, mit in der Karte ist Bluetooth 4.2, ein Headset von Sennheiser mit APTX Support läuft perfekt. HP spendiert dem Teil noch ein LTE Modem der dritten Generation Namens GOBI 4G aka Gobi 5000 mit GLNSS und GPS Support. als wäre das nicht genug gibts in der Handballenauflage noch einen NFC Reader der auch Smartcards lesen kann. Wer es aber klassisch mag kann den Fullsize Gigabit LAN Port von Intel nutzen.
Grafisch hat das Gerät auch etwas zu bieten, eine Hybrid Grafik aus Intel HD 5500 mit 900 MHz Kerntakt sowie einer professionellen AMD FIRE PRO 4150M mit einem Gigabyte GDDR5 Speicher und 1150 MHz Kerntakt. Die Intel Grafik läuft primär und wird nur bei GPU intensiven Anwendungen von der AMD Karte ersetzt. Bei ersten Tests aber ist die Intel im Gesamtergebnis 35 Prozent langsamer als die AMD karte, jedoch bei einigen Disziplinen um einiges schneller, auch der Open CL Support ist besser Wer aber Texturlastig bzw massiv mit Open GL Anwendungen im CAD Bereich arbeiten muss, der sollte bei der AMD Grafik bleiben, wer auf Akkulaufzeit wert legt kann im EFI die AMD karte abschalten und bekommt so knapp 50 Minuten mehr Akkulaufzeit geschenkt. Die AMD Karte entspricht genau einer AMD R7 275 btw
Als Bildschirm kommt ein Panel von AUO zum Einsatz, hierbei handelt es sich um ein IPS PVA Panel mit 1600 * 900 Pixeln Auflösung, ich selbst empfinde das als angenehm gerade bei den 14,2 Zoll die das Gerät besitzt. Wer es größer mag der kann sich ein Ultra HD Panel einbauen lassen oder auch nur eines mit FullHD, wer blinder ist als ich der bekommt auch ein 1366er TN Panel. Mein Panel ist exzellent gleichmäßig weiß ausgeleuchtet, hat keinen Blau oder Gelbstich, Farben wirken lebendig und der Blickwinkel verzieht sich nicht, die Schwarzabdeckung würde ich mit 85 Prozent angeben - ein sehr hochwertiges Panel auf dem sogar Bildbearbeitung Spaß macht.
Die Eingabegeräte sind von Synaptics und brauchbar, nicht so perfekt wie auf einem Lenovo THinkpad, der Touchstick fühlt sich etwas hakelig an stellt man ihn ein ist er zu schnell und hakelig, man kommt nach einer Weile zurecht aber richtig fluid geht nur mit Lenovo, Im gegensatz dazu das Touchpad das wirklich klasse ist, es reagiert top gesten laufen Problemlos und man kann eine dritte Maustaste simulieren mit 3 Fingern - leider ist das Touchpad als sich etwas klein und man fühlt sich an X230 Zeiten zurück erinnert nur halt etwas größer. die Oberfläche des Touchpads ist glänzend und Fettflecken sind so nicht wirklich sichtbar. Das Keyboard ist beleuchtet bzw kann in drei Stufen geregelt werden, im EFI lässt sich ein Timeout einstellen bis zu unendlich Minuten, da das Keyboard unabhängig vom OS arbeitet, kann man die Beleuchtung auch unter Linux wunderbar nutzen. der Tastenhub ist etwas kurz un knackig, jedoch tiefer und besser als bei meinem X1, aber etwas schlechter als bei meinem Z30.
Die Anschlüsse sind bussinesstypisch so gibt es 4 USB 3.0 Ports, wovon einer eine Ladefunktion hat wie man sie von Lenovo kennt. einen VGA Port gibts ebenso dieser kann bis Ultra HD ausgeben und das sogar ohne Einbuße von Schärfe. Wer HDMI braucht wird etwas traurig werden denn den Port gibt es nicht, allerdings gibt es einen Display Port in voller Größe mit 1.2 Spezifikation dieser ist HDMI 1.4 kompatibel, mit einem Adapter bekommt man HDMI inkl Ton. ein Smartcard Reader ist ebenfalls an Board, dieser kann dank HBCI zum Onlinebanking genutzt werden, oder man liest einfach nur seine Krankenkassenkarten aus, der Reader kann auch zum Windows Login verwendet werden, es werden nur Chipkarten unterstützt keine mit Magnetstreifen! einen Soundanschluss gibt es ebenso leider nur in Form dieses blöden Comboports. Ein richtiges Highlight ist der SDXC Kartenleser der ist direkt per PCIE angebunden und nicht per USB, sowas gibt es nur in der Oberklasse und Fotografen lecken sich die Finger danach, der Reader liest UHS I - III karten SDHC und SDXC mit bis zu 450 MB/s Somit ist eine Übertragung von 64 GB SD Karten nur eine Sache von wenigen Minuten
Die Wartung des Gerätes ist Idiotensicher, mittels einer Klappe am Unterboden die per Hand geöffnet werden kann, kommt man an alle Komponenten egal Ob Lüfter, Bios Batterie oder SSD. alles bis auf GPU und CPU ist gesockelt und wartungsfreundlich.
Das EFI des Notebooks ist in weiß blau gehalten, alle wichtigen Optionen sind vorhanden, wie bei Lenovo lassen sich einzelne Komponenten abschalten. Ebenso kann man hier CPU Flags setzen Turboboost deaktivieren die Bootorder ändern oder zahlreiche Sicherheitsfeatures einstellen. gerade der letzte Bereich kommt mit Secureboot, und SureBoot daher, diese Option prüft ob es am Bootloader im EFI etc Änderungen gab und warnt vor Manipulationsversuchen. der HP Spare Key lässt den FIngerprint Reader zum booten oder eine Smartcard sowie einen Stick zu hier kann die Platte sofern FDE Opal kompatibel automatisch vollverschlüsseln.
In der Praxis:
Nachdem im EFI alles eingestellt wurde sowie Windows 10 1903 installiert war kamen auch schon die ersten Probleme auf ein gerät nervte mich immer und immer wieder mit einem CODE 10 bzw CODE 31 iM Gerätemanager, erst dachte ich es wäre ein Defekt des NFC Readers, aber anscheinend wird Windows 10 ab 1809 nicht mehr von dem Teil unterstützt, vermutlich hat Windows da ein Feature gedroppt welches das Ding braucht, ein gegentest mit einer OpenSuse Boot DVD zeigte aber das der Reader als solches tat, ich schaltete ihn zum Wohle des Akkus trotzdem im EFI aus. Als nächstes musste ich feststellen das HPs Synaptics Treiber von 2019 den Trackpoint deaktiviert, hier reicht es den 2018er Treiber zu nehmen der geht wunderbar, dachte ich zumindest denn bei allen Treibern machte das Touchpad etwas komisches: klickte ich mit den Hardware Mouse Buttons zwei mal hintereinander oder öfters so ging es ab dem dritten Klick nicht mehr, stundenlang suchte ich mir einen weg bis ich selbst die Lösung fand! Microsoft denkt sie müssten eigene Touchpad Einstellungen in Windows 10 integrieren die sich aber mit dem Synaptics Treiber beißen, hier reicht es die Empfindlichkeit auf hart zu stellen, danach läuft das Touchpad einwandfrei. das dritte Sorgenkind war die Grafikkarte, HP spendiert dem Teil einen neueren Treiber als es AMD tut, der Treiber von AMD der zuletzt kam war von Ende 2016, HP bringt einen von Januar 2019, dieser bringt sogar das neue Radeon pro Panel mit das jedoch nicht wirklich genutzt werden kann, wichtig ist allerdings der Treiber der Powerplay in das Windows 10 Akkuprofil integriert. Zuletzt ging es an die Akkulaufzeit hier besitzt das HP Book einen physisch kleineren Akku als das X1 von mir in der Größe, jedoch hat der Akku aber sogar 5 WH mehr Kapazität bei 3 Zellen! Trotzdem kommt das HP Book nicht an die Akkulaufzeit des X1 heran obwohl die CPU neuer ist, meine Vermutung ist die Sandisk SSD sowie die interne Grafik die wohl sehr am Akku saugen, kommt nun ein IPS Panel dazu heißt es Goodbye Akkulaufzeit aber trotz alle dem kommt man auf reale 3,5 Stunden Arbeitszeit, stellt man NFC die AMD Grafik ab so kommt man direkt auf 5 Stunden was wiederum okay ist. Wer aber ein Akkunazi ist so wie ich der nimmt auch ein höheres Gewicht in Kauf und so bestellte ich mir den HP Unterschnall Akku mit 6 Zellen und nochmals 60 WH dazu, daraus resultiert eine Akku Macht von 110 WH auf 9 Zellen was dann am Ende so 7 Stunden mit allem an bzw 11 Stunden ohne Grafik etc resultiert und die 11 Stunden sind bei mittlerer Helligkeit und LTE bzw WLan on! Im Reader Mode sind es dann sogar 15 Stunden
Linux bockt überraschend wenig herum, Open Suse sowie Ubuntu laufen ootb LTE funktioniert, Fingerabdruck mit Tricksereien Touchpad etc laufen ebenso direkt und die Grafikkarte mit AMDs Package sowieso von daher hat das Ding inkl NFC 99 Prozent Linux Support!
und weil man sich sonst nix gönnt kam noch die HP Slim Docking Station welche den seitlichen Docking Port bedient und nochmals 4 USB 3.0 getrennte Soundports zwei mal Displayport und einmal VGA und LAN raus bringt.
Fazit:
mit Unterschnall Akku wiegt das Teil fast 2 Kg ist mit 14 Zoll aber noch immer gut im Rucksack portabel, die Technik ist zwar schon älter jedoch merkt man davon nur etwas wenn man versucht aktuelle Games auf dem Ding zu spielen. zum arbeiten im grafischen Bereich taugt es noch, für Surfen und Office sowieso und auch das ein oder andere Game rennt. die Temparaturen sind in Ordnung wennauch bei Last durch das Teilen der Heatpipe GPU und CPU zusammen 82 Grad verursachen, so dreht zwar der Lüfter aber im großen und ganzen ist es ruhig.
Wer eine mobile Workstation haben möchte die nicht sonderlich heiß wird aber trotzdem Features wie zwei Platten IPS Panel und Firepro Graka mitbringt der kann hier zugreifen, wer etwas mobiles sucht und nur surfen will der ist wo anders besser aufgehoben oder sollte sich das HP 840 G2 anschauen.
Bilder folgen morgen dann