mrshadowtux schrieb: Ich finde das sehr schade, dass "moderne" Soundkarten garkeine eigenen Klänge generieren können, sondern nur das samplen was die Software ihnen vorgibt. Ist doch langweilig sowas.
Nun, dazu musst du mal betrachten, wer das tatsächlich benötigt. In erster Linie fallen mir da Musiker und Komponisten ein. Und diese haben häufig gar nicht nur Profi-Soundkarten, sondern auch gleich externe Synthesizer, die jede Audigy und jede GUS mit Speicher im einstelligen Megabyte-Bereich ausstechen.
Spiele als zweiter großer (ehemaliger) Verwendungszweck von MIDI-Musik hingegen benutzen seit 1997/98 kontinuierlich bereits digitalisierte Musik, früher als Audio-Tracks von der Spiel-CD, heute in komprimierter Form als MP3 oder Vorbis von Festplatte. Und ehrlich gesagt ist mirs auch lieber, wenn ein Entwicklerstudio wie Valve, die ein eigenes kleines Orchester zur Vertonung ihrer Spiele halten, neben professionellen Digitalklangerzeugern auch noch echte Instrumente einsetzt, als wenn man MIDI-Musik entweder auf einen bestimmten Synthesizer optimiert (mit der Folge, dass sie auf anderen, technisch überlegenen Chips recht bescheiden klingt – versuch mal z. B., Doom-Musik auf einer GUS oder einem Roland MT-32 abzuspielen) oder so portabel macht, dass sie überall zufriedenstellend klingt, aber die kleinen „Schmankerl“ fehlen.
Geeks wie ich, die immer noch gerne z. B. Duke Nukem 3D
(für dessen Open-Source-Weiterentwicklung EDuke32 Digitalaufzeichnungen der Musik auf dem zur Komposition benutzten Synthesizer Roland SC-55 Teil des High Resolution Packs sind) oder Monkey Island
(das in seiner Neuauflage selbstverständlich mit digitalisiertem Ton daher kommt) spielen, haben hingegen für diese Spiele entweder immer noch einen alten Retro-Rechner zur Stelle oder sich halt Dinge wie Emulationen von Hardware-Chips und Software-Synths ausgedacht, die zwar immer qualitativ der Hardwarelösung hinterherstehen, aber eine ausreichende Qualität bieten, falls der Betrieb in Realität keine Lösung ist.
Ich mag deine Nostalgie schätzen, aber im Mainstream-Bereich benötigt einfach keiner mehr eingebaute MIDI-Synthesizer auf
Soundkarten Onboard-Soundchips.
P.S.: Ich habe hierbei das Problemfeld der Module Tracker ausgelassen, wozu eine Soundkarte wie die GUS mit eigenem Speicher schon von Vorteil ist, was aber eine moderne CPU mit etwas Rechenaufwand mit exakt gleicher Qualität mitbekommt.