Xfree86 auf Compaq Deskpro 5120?

  • Das, was jetzt kommt, ist sowohl "Linux" als auch "Retro". Wenn es hier nicht passt, muss das halt in die Retro-Ecke.

    Auf einem "Compaq Deskpro 5120" lässt sich kein X-Server starten. Nach der Eingabe von "startx" wird die Bildschirm schwarz. Ein "Abschießen" des X-Servers mit <Strg>+<Alt>+<Backspace> funktioniert nicht. Der PC lässt sich jedoch kontrolliert mit dem Affengriff neu starten, sodass kein e2fsck nach dem Neustart loslegt.

    Hardware:
    Intel Pentium-S 200 @ 180 MHz
    192 MiB RAM
    Compaq QVision 1280P+, onboard Grafikchip, 1 MiB RAM (soll nicht benutzt werden, im BIOS deaktiviert)
    Ati 3D Rage Pro 215GP (Ati Mach64 Chipsatz), PCI-Grafikkarte, 8 MiB RAM (soll benutzt werden)

    Software:
    Slackware 9.1
    Kernel 2.4.33.3
    XFree86 4.3.0

    lspci

    Code
    00:00.0 Non-VGA unclassified device: Compaq Computer Corporation Triflex/Pentium Bridge, Model 1000 (rev 01)
    00:0a.0 VGA compatible controller: Compaq Computer Corporation QVision 1280/p (rev 12)
    00:0b.0 Ethernet controller: Advanced Micro Devices [AMD] 79c970 [PCnet32 LANCE] (rev 02)
    00:0d.0 USB Controller: OPTi Inc. 82C861 (rev 10)
    00:0e.0 VGA compatible controller: ATI Technologies Inc 3D Rage Pro 215GP (rev 5c)
    00:0f.0 ISA bridge: Compaq Computer Corporation PCI to ISA Bridge (rev 44)


    Hier fällt schon mal unangenehm auf, dass der Compaq QVision 1280P+ onboard Grafikchip angezeigt wird, obwohl dieser im BIOS deaktiviert worden ist.

    /var/log/XFree86.0.log

    Irgend etwas beim PCI probing scheint vor die Wand zu fahren.
    Wo muss dran gedreht werden?
    Die Verwendung des Compaq QVision 1280P+ onboard Grafikchip scheidet aus zwei Gründen aus.
    Mit nur 1 MiB RAM sind keine vernünftigen Auflösungen und Farbtiefen (24 bpp @ 1024×768) zu realisieren. Der Grafikchip wird zudem von XFree86 nicht unterstützt.

  • Wie sieht denn deine /etc/X11/XF86Config in voller Länge aus? Aus dem Log kann ich z. B. nicht den Inhalt deiner "Device"-Sektion ableiten.
    Es sollte nach Dokumentation möglich sein, die BusID (die korrekten Werte für device und function kannst du vermutlich aus der PCI-Auflistung des POST-Vorgangs entnehmen, bus sollte für den Haupt-PCI-Bus 0 sein) und den Driver ("mach64") manuell einzustellen, sodass XFree86 sich ausschließlich um deine dedizierte Grafikkarte kümmert. Die Option -scanpci kann dir bei ersterem helfen, auch wenn ich fürchte, dass dies auch wieder den X-Server zum Einfrieren bringt.

    Da Linux für die nicht unterstützte Onboard-Grafik auch vermutlich kein Kernel-Modul lädt (lspci -v zeigt diese Information an) und XFree86 i. d. R. „roh“ mit den Grafikkarten kommuniziert, gibt es diesbezüglich leider auch nichts, was man von OS-Seite auf eine Blacklist setzen könnte.


  • Wie sieht denn deine /etc/X11/XF86Config in voller Länge aus?


    (alle mit # beginnenden Zeilen entfernt, damit es nicht zu lang wird)


    und den Driver ("mach64") manuell einzustellen,

    Eine baugleiche Grafikkarte läuft in einer ähnlich alten EDV-Fossilie mit gleicher Softwarebasis, "ati" ist der passende Treiber dafür.


    Da Linux für die nicht unterstützte Onboard-Grafik auch vermutlich kein Kernel-Modul lädt (lspci -v zeigt diese Information an)

    lspci -v hat das damals (Slackware 9.1) noch nicht angezeigt.

    lspci -vv

  • Könntest du in Zukunft für sowas [code]-Tags benutzen?

    PGP-Key E384 009D 3B54 DCD3 21BF  9532 95EE 94A4 3258 3DB1 | S/MIME-Key 0x1A33706DAD44DA
    G d-@ s+:- a--- C+++ UB+L++ P--- L++@ E-@>++ W+ N o? K? w>++ !O !M !V PS+++ PE-- Y+>++ PGP++>+++ !t 5? X? !R tv b+++>++++ DI !D G>+ e>+++ h !r>++ !z
    „Die Aachener gelten als Erfinder des 4. Hauptsatzes der Thermodynamik: ‚Thermo schreibt man zweimal.“‘
    “Saying that Java is good because it works on all platforms is like saying oral sex is good because it works on all sexes.”
    „Es gibt 10 Sorten von Leuten: Die einen verstehen das Binärsystem, die anderen nicht.“
    „Manche Männer lieben Männer, Manche Frauen eben Frauen; Da gibt's nix zu bedauern und nichts zu staunen; Das ist genau so normal wie Kaugummi kauen; Doch die meisten werden sich das niemals trauen“

  • Die Lösung für dieses Problem ist so radikal wie einfach: deutlich aktuellere Software!

    • Slackware 9.1 ⇒ Slackware 13.0
    • Kernel 2.4.33.3 ⇒ Kernel 2.6.31.5 (beides keine Distro-Kernel, sondern jeweils für die vorhandene Hardware kompiliert)
    • XFree86 4.3.0 ⇒ X.org 1.6.3


    Die Slackware 13.0 ist eigentlich etwas zu dick für die alte Kiste, aber das lässt sich ja zum Glück ganz gut herunter skalieren, wobei wohl der dickste Brocken die Verwendung von fluxbox 1.1.1 an Stelle von KDE 3.5.10 sein dürfte.

    Offenbar kann die Kombination aus 2.6er Kernel & X.org mit der Compaq Triflex Bridge vernünftig umgehen.

    Xorg.0.log (gekürzt):

    Die "SIS 86C326" (PCI, 8 MiB) wurde durch eine "Ati Rage Pro 215GP" (Grafikchip = Ati mach64; PCI, 8 MiB) ersetzt. Außerdem musste die Soundkarte Aztech AZT2320 einer Creative Vibra16C Platz machen, da der 2.6er Kernel für den Treiber snd-azt2320 keine Parameter mehr bietet und auch für isa-pnp den Parameter isapnp_allow_dma0 nicht mehr unterstützt, mit denen sich die Verwendung bestimmter DMA (Karte braucht zwei 8-Bit-DMA, also {0; 1; 3}) und insbesondere DMA0 erzwingen lässt. Da DMA3 vom ECP-Parallelport belegt ist, wird die AZT2320 von isapnp nicht richtig initialisiert. Aber nach all den Änderungen läuft die Kiste endlich unter Linux mit X bei 1280×960 @ 24 bpp.

  • die mach64 Geschichte hat erst ab 2.6 Zeiten so richtig aufwind bekommen.. Richtige fette 3D Beschleunigung kriegt man auch mit Debian 4.0 Etch hin, leider nicht mehr ab 5.0.. :( Zumindest bei sparc/sparc64


  • die mach64 Geschichte hat erst ab 2.6 Zeiten so richtig aufwind bekommen.. Richtige fette 3D Beschleunigung kriegt man auch mit Debian 4.0 Etch hin, leider nicht mehr ab 5.0.. :( Zumindest bei sparc/sparc64

    … und ist zu 2.6 Zeiten auch schnell wieder in der Flaute angekommen. Das DRM-Modul für mach64 ist wegen einer Sicherheitslücke nämlich wieder aus dem Kernel raus geflogen und bis heute nicht wieder rein gekommen.

    Auf dem Compaq drehen sich die glxgears in ihrem Standardfenster eher gemächlich mit 6,5 fps. Nicht dass ich mehr erwartet hätte, aber "Richtige fette 3D Beschleunigung" sieht irgendwie anders aus.

    Es gibt Beschreibungen, wie man DRM für mach64 einrichten kann, aber das gehört in die Rubrik "nicht trivial" und ist daher eher etwas für lange Winterabende.

  • Also ich hatte dann mit richtiger 3D Beschleunigung satte 100fps in GLXGears? War aber nur 16bit Highcolor. dafür 1366x768.

    Aber der Ultrasparc mit 266MHz hat alleine schon 50fps geschafft. :D



    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Übrigens unter 2.6.32 hats leider nicht funktioniert.. DRM fehler :(

    Einmal editiert, zuletzt von Blue (12. Mai 2013 um 12:24)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!