[S] Sockel 4 Hardware Erledigt

Was suchst du den genau?

Über habe ich keine Hauptplatine (Prozessor müsste ich mal gucken, wäre jedoch wahrscheinlich nur ein Pentium-60), aber wenn Du Zeug bekommst, solltest Du vier Dinge beachten:

1. Der P5 wird sehr warm und war damals auch als "Keramik-Kochplatte" bekannt. Die serienmäßig verbauten Spackel-Kühler reichen i.d.R. nicht für eine vernünftige Kühlung, was dann zu einem instabilen Betrieb und zeitnahen Ableben der Hauptplatine und des Prozessors führen kann. Damit hatten wir damals auf Arbeit entsprechenden Ärger bis zur Montage dicker Prozessorkühler + Chipsatzkühlkörper.
2. Auf Sockel-4-Hauptplatinen findet sich u.U. der berüchtigte RZ1000-PCI-IDE-Controller, der durch einen Hardware-Bug Daten schreddern kann. Windows ab 95 und Linux ab Kernel 2.2 enthalten Workarounds, die das Daten schreddern verhindern. DOS könnte ein Problem sein. Außerdem kann ein 504 MB-Limit (C,H,S = 1024,16,63) für die Festplatten vorhanden sein, auch wenn deren volle Kapazität vom BIOS angezeigt wird.
3. Auch wenn im Handbuch nur FPM-RAM erwähnt wird, kann EDO-RAM funktionieren. Auf einem "Intel Premiere ED" laufen hier seit langem problemlos 4× 32 MiB EDO-RAM.
4. Auf den Hauptplatinen ist mit Dallas-Modulen zu rechnen, deren Batterien mittlerweile leer sein dürften.

Ach ja, der PODP5V133 (133 MHz auf Sockel-4) gehört zu den Prozessoren, die es zwar grundsätzlich gibt, aber irgendwie doch nie zu bekommen sind oder nur unanständig teuer angeboten werden.

Die CPU läuft halt mir 5 V und das erzeugt halt ordentliche Abwärme. Zu damaliger Zeit. Ein Witz was in der Netburst Ära verarbeitet wurde, zumal der Die (eh verpackt) ziehmlich groß ist und die wärme sich etwas mehr verteilt.

Was wäre dir den ein Sockel 4 Abenteuer wert? Hab noch das Board aus dem XP Test. Das sich so schön takten lässt. Weiß aber nicht, ob ich es überhaupt loswerden will, meine aber, dass es nen Dallas hat... Habs ewig nicht mehr rausgeholt.

Wegen IDE: Die Teile waren so teuer damals, das es sich auch lohnt nen SCSI Controller einzubauen, zumal das alles PCI Boards sind, IDE Controller sollten auch laufen.

Ach ja, viele Boards aus der Zeit haben den Y2K-Bug, d.h. Datumseinstellungen nach dem 31.12.1999 schalten beim Neustart die CMOS-Uhr häufig auf das Jahr 2094 um. Ich hatte mir für DOS ein kleines Programm geschrieben, welches in der AUTOEXEC.BAT aufgerufen wird, um die Jahreszahl einzustellen. Dann brauchte man wenigstens nur einmal pro Jahr die AUTOEXEC.BAT editieren. Das lief auch in der DOS-Box von OS/2, bei NT-basierten Windows konnte man einen Parameter in der BOOT.INI anhängen.

Also meine beiden Sockel 4-Board (Intel Pentium Hendrix und Intel Premiere/PCI bzw. P5-Batman) hatten derartige Probleme nicht. Ich hab auch kein Thermisches Problem in meinem Pentium 60. Gut, ich hab keinen Sockel 4-Kühler drauf, sondern einen 0815-Sockel 8-Kühler mit Spange, aber der dürfte auch wohl kaum besser kühlen.

Ansonsten: Die häufigste CPU ist der Pentium 60, ein Pentium 66 ist schon relativ selten (da säuisch teuer damals) - und beim PODP5V133 siehts - wie Arnulf zu Linden schon schrieb - sehr rar aus. Die sind wirklich selten. Was vielleicht noch von Relevanz wäre: Bei den ersten Pentium-Prozessoren gabs den bekannten FDIV-Bug. Ein Relativ sicheres Zeichen für einen von diesem Bug "befallenen" Pentium-Prozessor ist ein "Pentium Processor"-Schriftzug auf dem Heatspreader. Steht nur "Pentium" drauf, ist es sehr wahrscheinlich, dass er nicht betroffen ist. Sockel 4-Prozessoren ohne goldenen Heatspreader sind alle davon betroffen.

Zur Illustration: Dieser Kollege ist definitiv betroffen ("Pentium Processor"-Schriftzug und kein Heatspreader!), dieser ist nicht betroffen. Aber gibt auch verbuggte Prozessoren mit dem "Pentium"-Schriftzug ohne "Processor".

Was für 120er?

Die seltenen CPUs. Ich fande es schon erstaunlich, als ich mir angemeldet habe und gesehen habe das es Menschen gibt die CPUs sammeln. (Wink mit dem Zaunpfahl ) Aber gut, es gibt ja auch Leute die Gartenzwerge sammeln :D. Und im WHF wundert mich gar nichts mehr.

Den Pentium 60Mhz (Keramik) hat mein Vater in seinem Rechner drin. Das weiß ich aber auch nur weil ich den mal zur Reinigung ausseinander genommen habe. Jetzt steht der Rechner bei mir Keller, zum Glück. Meine Mutter wollte das alles entsorgen...

Zitat von Retro92

Na der podp5v120! Mit das seltenste was es gibt. Sockel 4, 60mhz fsb

Achso, den meinst du. Jo, der ist sehr selten. 'n Pentium 50 ist aber definitiv seltener Selbst wenn man Non-ES-CPUs als Maßstab nimmt, ist ein Pentium 60/66 ohne Heatspreader seltener, würde ich behaupten wollen

Zitat von Xaar

Achso, den meinst du. Jo, der ist sehr selten. 'n Pentium 50 ist aber definitiv seltener Selbst wenn man Non-ES-CPUs als Maßstab nimmt, ist ein Pentium 60/66 ohne Heatspreader seltener, würde ich behaupten wollen

Mh, der P66er ohne Heatspreader ist noch mal seltener als der P60 ohne HS. Den P60 ohne HS hab ich sogar noch
Non-ES und non OverDrive? -> Die Boxed-P66-Variante, PCPU5V66!
Den sieht man mindestens genau so selten wie ein P66 ohne HS

hab die langweiligste version. 60er ohne bug. lief auch auf 66 mhz. aber macht auch keinen unterschied. das board hat y2k problem. hatte es meine ich einfach auf 96 oder so gestellt. habs länger nicht benutzt, aber nicht sooo lange wie den rekord. vor 2 jahren oder so hatte ich noch mal nen minipentium rechner bauen. aber ich hab die tendenz sowas nie zu nutzen.

muss demnächst einfach mal ausmisten, aber megatolles ist auch nichts mehr da. der p60 ist noch das älteste was ich hab

Zitat von Retro92

Das der prozzi ein Kocher ist weiss ich, bloss weiss ich immer nicht, was zu tun ist. Kannst du konkret etwas zu der Problematik sagen?

"Der P5-Pentium" (letzter Absatz)

Zitat von Retro92

Ich versuche natürlich eine CPU mit heatsink zu bekommen. Soll da ein starker 50/60mm lüfter drauf oder das gehäuse belüftet werden...

Damals wurden dafür "Universalkühler" gekauft, die laut Packung für Sockel-Super-7, Sockel-370 und Sockel-A gedacht waren, wobei damals auf dem Sockel-A kaum etwas > 1,2 GHz lief. Kann auch sein, dass auf den Packungen eine Taktfrequenzobergrenze für den Sockel-A (und u.U. auch den Sockel-370) drauf stand, denn von "TDP" hatte damals praktisch noch niemand etwas gehört. Auf der Sockel-4-Hauptplatine muss der Kühler ggf. mit Kabelbindern o.ä. fest gerödelt werden, damit der beim "PC durch die Wohnung tragen" nicht durch die Gegend fliegt und in einem Tower-Gehäuse das Gewicht des Kühlers abgefangen wird. Auf dem Kühlköprer saß ein 50mm-Lüfter. Nimm einfach einen hinreichend dicken Kühlkörper aus Deiner Kramkiste und pack da einen 50mm-Lüfter, oder wenn Lautstärke eine Thema ist, einen 60mm-Lüfter von einem der üblichen verdächtigen Hersteller drauf und lass ihn auf jeden Fall an 12 V laufen. Wärmeleitpaste zwischen Prozessor und Kühler ist Pflicht! In dem Fall würde ich heutzutage sogar eine auf Silberbasis nehmen.

Die "Chipsatzkühlkörper" sind einfache Kühlkörper für ICs, von denen je zwei Stück auf einen Chip geklebt wurden. Heutzutage würde ich dafür einfach irgendwelche recht flachen Northbridge-Kühlkörper (passiv!) aus der Kramkiste nehmen. Die Kühlkörper wurden reversibel mit Wärmeleitklebefolie aufgeklebt, was in einem Desktop-Gehäuse auch funktioniert und nachfolgend (ohne Prozessor, Prozessorkühler & Gehäuse) abgebildet ist:

In einem Tower-Gehäuse könnten die Kühlkörper aber irgendwann wieder abfallen. Also nimmst Du entweder Wärmeleitkleber (irreversibel) oder rödelst die Kühlköprer mit Kabelbindern o.ä. fest, wenn das Sockel-4-System in ein Tower-Gehäuse rein soll. Aus den genannten Gründen empfehle ich für Sockel-4-Systeme ein Desktop-Gehäuse!

Also ich hab hier echt keinerlei thermische Probleme bei mir - und ich habe keine Kühlkörper auf dem Chipsatz. Außerdem sitzt das Board bei mir in 'nem recht engen Mini-Tower, wo es eh recht eng ist :o Gut, zum oben gezeigten Intel Premiere/PCI (P5-PCI Batman) kann ich nix sagen, aber der hat auch nur den i430LX drauf.

Zitat von Xaar

Also ich hab hier echt keinerlei thermische Probleme bei mir - und ich habe keine Kühlkörper auf dem Chipsatz. Außerdem sitzt das Board bei mir in 'nem recht engen Mini-Tower, wo es eh recht eng ist :o Gut, zum oben gezeigten Intel Premiere/PCI (P5-PCI Batman) kann ich nix sagen, aber der hat auch nur den i430LX drauf.

Ich kann nicht ausschließen, dass damals eine "Schrotschuss-Lösung" für das Hitzeproblem verwendet wurde. Solange die Kühlkörper da fest drauf kleben, sehe ich keinen Grund, diese zu entfernen, egal ob sie nun dank kräftiger Prozessorkühlung noch gebraucht werden oder nicht.

Zitat von Retro92

Ich werde wohl den Weg gehen müssen, einen P60 mit Heatsink drauf zu kaufen, wo ich dann einen großen Lüfter installiere.

Ach Unfug! Nimm, was Du kriegen kannst, und dann sind Kabelbinder und isolierter Draht Deine Freunde, um den Kühler mit dem Prozessor zu verheiraten und das Gewicht des Kühlers irgendwo am Tower-Gehäuse abzufangen. Wenn Du auf einem Sockel-4-System keine Spiegeleier braten willst, wirst Du ums Basteln nicht herum kommen und damit bei vernüftigem Aufwand auch keinen Schönheitspreis gewinnen. Sei froh, wenn Du einen Pentium-66 bekommst! Die Overdrives, die vermutlich fest montierte Kühler drauf haben, sind extrem selten bis unbezahlbar. Montiere erst mal einen vernünftigen Prozessorkühler, quäle den Prozessor dann mit memtest o.ä. und nur wenn andere Chips auf der Platine mehr als gut handwarm werden, kommen da auch noch Kühlkörper drauf. Bei ausreichend starker Prozessorkühlung besteht eine realistische Chance, dass da sonst nix zu warm wird, was im Tower-Gehäuse die Sache erheblich vereinfachen würde.