Wie ihr ja sicher mitbekommen habt, hat sich das angeblich mit der USA verhandelte No-Spy-Abkommen kürzlich als inszeniertes Wahlkampfsinstrument entpuppt. Kurzum: Die Verwantwortlichen der Union (oder zumindest der Drahtzieher dieser Vorführung) haben dem Volk wissentlich einen Schein der Sicherheit und Kontrolle vorgetäuscht und davon auch noch profitiert.
Ich will jetzt gar nicht unbedingt so sehr darauf eingehen. Es ist eher etwas anderes, das mich stört: Es fällt mir immer schwerer, dies alles zu verstehen und nachzuvollziehen. Bin ich zu pingelig, weil ich der Meinung bin, die höchsten Volksvertreter müssten Schaden vom deutschen Volk abwenden? Oder ist diese Verpflichtung nur eine Altlast, die nur noch in der Theorie Erwähnung findet? Vor allem die Union hat ja in den letzten Jahren und insbesondere seit der aktuellen Legislaturperiode nicht gerade ein glückliches Händchen mit solchen Themen bewiesen. Aber irgendwie heißen laut Umfragen über 40 Prozent der Wähler unsere Regentschaft gut. Die Umfragen sind seit der letzten Bundestagswahl so gut wie eingeschlafen. Liegt das vielleicht daran, weil es jetzt im Gegensatz zu z.B. den späten 90ern, als sich die Kohl-Ära dem Ende neigte, eher um idealistische Dinge geht? Frei nach dem Motto: Lieber einem Überwachungswahn ausgesetzt als zu hohe Arbeitslosenquote oder Rentenunsicherheit? »Die Probleme von heute hätten wir früher gern gehabt!«?
Wie gesagt, ich werd daraus nicht mehr schlau und bekomme immer mehr das Gefühl, man gehört in Deutschland heute als jemand, der wegen dubioser (oder wahlweise auch total inkompetenter) Machenschaften der Regierung Unbehagen empfindet, zu einer Minderheit.
Geht es euch ähnlich?