Der "Windows 10 ist so Scheiße" Auskotzfred


  • Für Leute, die damals schon etwas länger mit Computern (ia32 → x86_64) zu Gange waren, war Windows 8 auf dem PC ein Schlag voll in die Fresse. Die Bezeichnung "Kachelkatastrophe 8" dafür kam nicht von ungefähr. [...]

    Ich habe > 12 Jahre PC Nutzung (angefangen mit WfW 3.11) davor gesammelt und keine Probleme mit Metro gehabt. Die Desktopansicht konnte man als Standard bereits ab Tag 1 setzen und dadurch hatte ich damit nie Probleme. Im Gegenteil: Sofern das Programm die Kachel sinnvoll verwendete, war das sogar ein Mehrwehrt, ab und zu mal auf diese zu schauen. Deutlich weniger nervig, als Push-Benachrichtigungen jeder Art und zu jeder Zeit ablesbar, ohne in ein Untermenü zu gehen. Anderen in meinem Umkreis ging es übrigens ebenso, von unerfahrenen bis erfahrenen Nutzern.

    Einem kann der Ansatz, den Microsoft da gewählt hat, sicher nicht gefallen, aber so verallgemeinernd und abwertend zu reagieren schießt übers Ziel hinaus. Ich könnte auch zurückfrotzeln, dass ich einfach noch nicht eingeschossen genug war, um gegen jegliche neue Idee sofort zu wettern, aber stattdessen schiebe ich das lieber auf eine Geschmacksfrage, die wertungsfrei bleiben muss.

    Du mochtest es also nicht, das ist klar.


    Das Auslassen jeweils einer Windows-Version war nicht unüblich. Benutzt wurden oft Windows XP (ia32) → Windows 7 (x86_64) → Windows 10 (x86_64). [...]

    Auch damals schon habe ich dieses "Musterdenken" als nicht sinnvoll wahrgenommen. Vista mit entsprechendem Patch-Level war genauso stabil wie 7. XP hat zudem, gerade am Anfang, viel negative Presse erhalten. Das war dann nur nach hunderten von Patches und mindestens zwei Service Packs fünf Jahre später vergessen.


    [...] Und auf x86_64 [Hardware] wollte man dann doch gerne ein 64-Bit OS und 64-Bit-Software. Windows Vista 64-Bit gibt es, die Treiberunterstützung dafür dürfte hinlänglich bekannt sein, und nach 64-Bit-Software, die da drauf läuft wird man lange suchen müssen. [...]

    Hier habe ich ebenfalls einen anderen Eindruck gehabt. Windows XP für 64-Bit Kisten war grauselig, aber Vista und 7 mitnichten. Gerade deshalb konnte 7 64-Bit auch gut Fuß fassen. Vista hat hier eine stabile Basis vorgelegt.

  • Der radikale Wechsel der GUI von Windows 7 auf Windows 8 war keine reine Geschmacksfrage! Ich wurde damit im beruflichen Umfeld konfrontiert, und da kostet so ein radikaler Wechsel Zeit und damit Geld. Und weil in KMU meist beides knapp bemessen ist, fiel der Wechsel oftmals aus. Der Begriff "Kachelkatastrophe 8" kursierte damals schon im Internet. Ganz konkret wurde es dann mit dem Kauf zweier neuer Laptops auf Arbeit. Ausgepackt, eingeschaltet, und Windows 8 startete. "Igitt! Was ist das?" So weit so schlecht war "Igitt!" im Gegensatz zu "Was ist das?" natürlich eine Geschmacksfrage, aber die Laptops waren für Kollegen bestimmt, also erst mal "mir doch egal". Der erste Kollege kam 'ne halbe Stunde nach Übergabe des einen Laptops damit zurück und sagte (sinngemäß, genauer Wortlaut nicht mehr präsent) nur "Pack mir da Windows 7 drauf. Ich habe jetzt keine Zeit 'n halben Computer neu zu lernen." Der zweite Kollege kam mit dem selben Wunsch einen Tag später. Da zwei Windows 7 Lizenzen zu dem Zeitpunkt verfügbar waren, wurde den Wünschen sehr zeitnah stattgegeben.

    Windows Vista war nicht unbedingt instabiler als Windows XP. Nur war die meiste ia32-Hardware, auf der Windows XP produktiv einsetzbar war, für Windows Vista einfach zu schlapp, als dass das produktiv einsetzbar gewesen wäre. Die Treibersituation für Windows Vista 64-Bit kann so toll nicht gewesen sein. Der Zwang zur digitalen Signatur der 64-Bit-Treiber mag einige Hardware-Hersteller zunächst abgeschreckt haben, weil das am Ende des Tages auch erst mal Zeit und Geld kostet. In der Zeit von Windows Vista wurden reichlich komplett-PCs mit x86_64-Architektur bis hin zu solchen mit Core2Quad drin verhökert, auf denen Windows Vista 32-Bit vorinstalliert war. Windows 7 kam zu einer Zeit, als dann doch schon viele Leute eine x86_64-Kiste mit Mehrkernprozessor drin unter 'm Schreibtisch stehen hatten oder sich gerade eine solche zulegen wollten. Zudem kam auch mehr und mehr sowohl proprietäre als auch quelloffene 64-Bit-Software für Windows 7 auf den Markt bzw. im Internet zum Download.

  • 8 war wirklich mist. bei 8.1 war ich jetzt n ach langer Pause überrascht, wie wenig mich die Programmübersicht gestört hat, vielleicht weil win 11 jetzt was ähnliches macht. wobei ich ein overlay immer noch angenehm finde, als einen screen der sich komplett drüberlegt.

    Was ich meinte mit bei Windows 10 bleiben: natürlich nur bis zum supportende. Obs danach noch tricks geben wird, mal schauen. Schließlich will man ja diesmal auch an Kunden Support verkaufen. Ich denke das MS bis zum nächsten Update noch was wie Popcnt aus dem Hut zaubert, dass die alten Rechner eh zum Alteisen machen. Wie gesagt, tendiere dann doch zu mehr Linux.

  • Gerade drüber gestolpert inzwischen ist es ja nur noch ein Jahr hin, bis Supportende und für das ESU Programm gibt es keine Preise. Für $ hat Teltarif welche gemeldet, allerdings ist die Frage, ob es nicht einfach die ESU Preise für bisher Firmen sind. 60/120/240 $ sollen es für das 1/2/3 Jahr sein. Was bisher auch der Kommunikation für Businesskunden entspricht. Das Modell macht aber für Privatkunden überhaupt kein Sinn. Weder so, noch generell. Frage mich auch, ob die das diesmal anders absichern. Die ESU Hacks aus Kassensystemen für Normalwindows waren zwar jenseits des üblichen, aber jetzt auch nicht echt geprüft.

    Wird glaube ich etwas spannender als das XP Ende. Aber vermutlich genauso. 10 rauscht mit 30 % in das Supportende und hält sich dann ne ganze weile noch, bis die Geräte ausgetauscht werden. Gute Chancen auf billige performante Linux rechner, befürchte aber, dass die am Recyclinghof enden.

  • win10 iot ltsc hat support bis 2032. das wird ähnlich laufen wie jetzt mit den POS varianten: mein win7 winupdate ist gepatcht, um sich als pos7 auszugeben. mein vista gibt sich als server 2008 aus. so erhalten sie weiter brav updates. etwa auch für IE. und das patcht selbst ein outlook express aka windows mail noch mit.

    Einmal editiert, zuletzt von freaked (7. Oktober 2024 um 09:37)


  • win10 iot ltsc hat support bis 2023. das wird ähnlich laufen wie jetzt mit den POS varianten: mein win7 winupdate ist gepatcht, um sich als pos7 auszugeben. mein vista gibt sich als server 2008 aus. so erhalten sie weiter brav updates. etwa auch für IE. und das patcht selbst ein outlook express aka windows mail noch mit.


    2023 liegt in der Vergangenheit.

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