Sockel-4, Speicher wird nicht immer komplett erkannt

  • Das nachfolgend beschriebene Problem tritt bei folgendem System auf:

    Pentium 66
    ECS SI5PI AIO Ver1.0
    128 MiB RAM = 4× 32 MiB PS/2 EDO 60 ns (Maximalbestückung)
    512 KiB L2-Cache (möglich: 256 KiB; 512 KiB; 1 MiB)

    BIOS: Erkennt das RAM komplett ohne Fehlermeldungen.

    memtest86+ 4.20: Erkennt aus der Tüte nur 65 MiB RAM. Nach Wahl der Option "Resize memory" wird das RAM komplett ohne Fehlermeldungen erkennt. Der Test wurde nach vier fehlerfreien Durchläufen beendet.

    tomsrtbt-2.0.13 (Kernel 2.2.22-ext3): Erkennt aus der Tüte nur 65 MiB RAM. Gestartet mit dem Bootparameter mem=128M wird das RAM komplett ohne Fehlermeldungen erkannt.

    Slackware 9.1 Bootdisk (Kernel 2.4.22): Erkennt aus der Tüte nur 65 MiB RAM. Gestartet mit dem Bootparameter mem=128M werden auch nur 65 MiB erkannt. :(

    Slackware 9.1 mit Kernel 2.4.33.3 (von Festplatte): Erkennt aus der Tüte nur 65 MiB RAM. Gestartet mit dem Bootparameter mem=128M werden auch nur 65 MiB erkannt. :(

    Slackware 9.1 mit Kernel 2.4.33.3 mit slram-Treiber (von Festplatte): Gestartet mit dem Bootparametern mem=64M slram=ramswap,64M,+64M werden 64 MiB RAM ekrannt und auch die übrigen 64 MiB RAM als Ramdisk zur Verfügung gestellt.

    Das mit dem slram-Treiber ist aber hier nur 2. Wahl. Schöner wäre es schon, die 128 MiB RAM als Arbeitsspeicher zur Verfügung zu haben. Wieso geht das mit dem Kernel 2.2.22-ext3, aber weder mit 2.4.22 noch mit 2.4.33.3? Fehlt da evtl. ein Treiber im Kernel? Ist zu wenig Cache-RAM installiert? Lt. Handbuch kann der Chipsatz 128 MiB cacheable RAM area. Es gibt aber Systeme, bei denen die cacheable RAM area von der Größe des Cache-RAM abhängt. Für 1 MiB Cache RAM bräuchte ich allerdings 16 Stk. 64K×8 DIP oder 8 Stk. 128K×8 DIP, die ich nicht habe.

  • Es klingt zumindest plausibel, das es mit neueren Kernelversionen nicht richtig angezeigt wird. Beim erscheinen des 2.4.x war der Sockel 4 ja schon längst Geschichte, da kann ich mir gut vorstellen dass man dies vernachlässigt hat. Aber einen wirklichen Rat habe ich auch keinen, och hab zwar das identische Board, fahre es aber mit Dos & Win95. Linux ist bestimmt spannend auf so einem System, braucht aber auch viel Pflege und Einsatz bis es läuft.

  • Wie verhält sich das den unter Windows?

    Meine Vermutung ist, selbiges wie bei Linux und es liegt am Board. Besser gesagt das BIOS ist nicht in der Lage mehr als die 65535KB RAM durchzugeben (Testen != Betriebsystem-Vorhanden). Da müsste ein Kernel nachhelfen um den Rest zu Adressieren. Was aber mit 2.4 wohl nicht mehr gepflegt wurde, da es wohl verkompliziert wurde bei neuen Boards/Chipsätzen, sonst könnte man es ja heutzutage auch.

    Protipp ab 2.4, "Processor type and features -> High Memory Support ". Vielleicht versteckt sich da eine Option.


  • och hab zwar das identische Board, fahre es aber mit Dos & Win95.

    … mit 128 MiB RAM, die komplett angezeigt werden?


    Linux ist bestimmt spannend auf so einem System, braucht aber auch viel Pflege und Einsatz bis es läuft.

    Sooo schlimm ist das auch wieder nicht. Man darf nur keine Scheu davor haben, den Kernel neu zu kompilieren.

  • Schonmal ins BIOS geschaut?

    Kann mich ganz Schwach an so eine Option erinnern, die den RAM limitierte und als Shadow-Bereich freimachte.

    Ähnlich wie damals die Boards ohne Memory Remapping wo dann der PCI-Express Bus den Rest bekam.


  • Woher kommt die Differenz von 64KiB?

    Das shadow-Gedöns im BIOS ist komplett deaktiviert. Die 64 KiB finde ich nirgends im BIOS.

    Viel skurriler finde ich die Tatsache, dass die Säge nicht bei 64 MiB, sondern bei 65 MiB = 64 MiB + 1 MiB oder vielleicht ja sogar genau bei 65 MiB − 64 KiB ansetzt.

  • Deckel drauf:

    Mal verliert man und mal gewinnen die anderen.

    Der Kernel 2.4.33.3 lässt sich nicht davon überzeugen, die installierten und vom BIOS komplett erkannten 128 MiB RAM direkt anzusprechen.

    Das System läuft nun mit 64 MiB direkt ansprechbarem RAM und einer RAMDisk in den anderen 64 MiB.

    bootparameter dafür:

    mem=64M slram=ramswap,64M,+64M

    Diese RAMDisk wird als swap-Partititon mit höchster Priorität genutzt.

    Wenigstens kann Linux das mit einem entsprechend kompilierten Kernel aus der Tüte. Seltsam bleibt es, denn lt. Handbuch kann der Chipsatz 128 MiB cacheable RAM area. Kann natürlich sein, dass in dem Handbuch Müll steht, was nicht das erste Mal der Fall wäre, in diesem Fall frei nach dem Motto "Das überprüft eh keiner, weil da niemand so viel RAM drauf steckt.". (32 MiB-Riegel waren damals nahezu unbezahlbar.) Oder es liegt am EDO-RAM. 4× 32 MiB PS/2 FPM habe ich aber nur in einem 486er verbaut, und da kommt man sehr schlecht an die Riegel ran.


  • Mein Intel Socket4 mit P66 Board erkennt übrigens 128MB RAM wunderbar, hab ich gestern mal getestet.
    Zumindest mit nem Linux mit Kernel 2.4.xx getestet..

    Auf den beiden "Intel Premiere ED" war das auch kein Problem und zwar mit EDO-RAM, aber die Bretter sind Geschichte (oder ich starte im nächsten Winter doch mal einen Reparaturversuch).


  • Was haben die Boards?

    Sind tot. Möglicherweise sind ein paar Leiterbahnen beim Auslöten der Dallas-Module drauf gegangen. Hatte damals noch keine Lesebrille – ein Fehler! Und ja, wenn eine Brille nicht mehr reicht, weiß man, dass die Vergreisung massiv voran schreitet. Ist nicht schön, aber auch nicht zu ändern. Die Bretter liegen momentan an einem Ort, wo sie mich nicht stören und bis zum Winter liegen bleiben können.

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