MS-6585F1 Ver.20A verhält sich seltsam mit 3 GiB RAM und bestimmten Grafikkarten

  • In Verbindung mit dem aus dem Sperrmüll gezogenen MS-6585F1 Ver.20A und dem aus demselben Sperrmüll gezogenen Intel Pentium 4 SL6GQ (2,0 GHz FSB400 Northwood) tritt ein skuriles Problem in Verbindung mit verschiedenen Grafikkarten auf, wenn das Brett mit 3 GiB RAM voll bestückt ist:

    • nvidia GeForce FX5200 (meine Standard-AGP-Testgrafikkarte; 128 MiB RAM): BIOS zählt bis 3072 MiB RAM rauf, alles ist gut :), nur ist die für so ein System etwas arg schlapp
    • nvidia GeForce 6600GT (128 MiB RAM): BIOS zählt bis 3200 MiB RAM rauf, schlägt auf die 3072 MiB installiertes RAM noch die 128 MiB Grafikspeicher drauf :(
    • nvidia GeForce 6200A (256 MiB RAM): BIOS zählt bis 3328 MiB RAM rauf, schlägt auf die 3072 MiB installiertes RAM noch die 256 MiB Grafikspeicher drauf :(
    • Ati Radeon 9600XT (128 MiB RAM): BIOS zählt bis 3328 MiB RAM rauf, schlägt auf die 3072 MiB installiertes RAM noch 256 MiB (wieso auch immer) drauf :(


    Da dürfte der Knall mit den drei letztgenannten Grafikkarten vorprogrammiert sein. Die Grafikkarten stammen aus funktionierenden Systemen, haben also keinen weg. Was kann diesen Quatsch verursachen?
    Wird ein Speicherriegel gezogen, zählt das BIOS in allen Fällen ganz normal bis 2048 MiB RAM rauf. Mit nur 2 GiB RAM wäre das System aber kein Gewinn gegenüber meinem jetzigen Northwood-System.

    Edit: Bitte hier jetzt keine Diskussionen über den Sinn von 3 GiB RAM in einem Pentium 4-System.

  • Die 3 GB in so einer Gurke haben keinen Nutzen.
    Abgesehen prüfe die Kondensatoren, die sind bei solchen MSI-Board ne typische Sehwaschstelle.
    Ansonsten kann auch das Netzteil schuld sein.
    Außerdem solltest du das letzte BIOS-Update suchen, teilweise beheben BIOS-Updates Kompatibilitätsprobleme mit Grafikarten.


  • Die 3 GB in so einer Gurke haben keinen Nutzen.

    Edit nicht gelesen! :<


    Abgesehen prüfe die Kondensatoren, die sind bei solchen MSI-Board ne typische Sehwaschstelle.

    Wie soll das gehen ohne sie auszulöten? Und Löten an einem 4-Layer-PCB gehört nicht gerade zu meinen Favoriten.


    Ansonsten kann auch das Netzteil schuld sein.

    Nein! Das ist mein Standard-Test-Netzteil. Das versorgt problemlos auch stromhungrigere Kandidaten.


    Außerdem solltest du das letzte BIOS-Update suchen, teilweise beheben BIOS-Updates Kompatibilitätsprobleme mit Grafikarten.

    Das hätte ich schon längst gemacht, wenn sich dafür ein BIOS finden ließe. MSI unterstützt dieses Brett nämlich nicht, sondern nur die v1.x-Versionen davon. Und die haben u.a. einen anderen Ethernetchip onboard.

  • Das BIOS-Update musste auch bei Fujitsu suchen.
    Und Kondensatoren kann man auch durchmessen und auch beim Netzteil kann man z.B. am Molex Stecken messen wieviel Spannung bei Last noch anliegt.

  • Cooler Fehler, auch noch nie gesehen. Spontan würde mich mal interessieren, was nen Live Linux dazu erzählen würde. Ich würde spontan auf nen BIOS Fehler tippen, in dem sinne, dass irgendwas mit der implementierung des Adressspeichers nicht stimmt. Oder es kommt gerade so mit den großen Ram Riegeln nicht klar. Laut Netz ist 3 GB aber das Limit.

    Das Board ist wohl die OEM Variante des 648 MAx, Bios von dem Läuft wohl mit einschränkungen:
    https://forum.ts.fujitsu.com/forum/viewtopic.php?t=16296

    Eigentlich scheint es aus dem Scaleo 800 zu sein. Oder aus dem 600 oder M. Auf keiner der Treiberseiten habe ich es aber gefunden. Aber alle die Rechner hatten wohl einige Boardvarianten verschlungen.

  • Im Zweifelsfall kann man sowohl unter Windows (/burnmemory=X, reduziert Speicher um X MB) als auch Linux (mem=-Kernelparameter) den Speicher künstlich begrenzen.

    Würde mir das aber noch mal mit einem Tool wie HDT ansehen, was neben den BIOS-Werten auch den Speichercontroller selbst (wie diese Betriebssysteme) ausliest.

  • Neues BIOS ist drauf, gab es bei Fujitsu. Gebracht hat es aber hinsichtlich dieses Problems genau gar nix. :(

    Der Knall lässt sich mit memtest86+ reproduzierbar erzeugen. Beim Adresstest (test #2) wird der memtest-Bildschirminhalt durch einige großflächige farbige Felder im unteren und mittleren Bildschirmbereich (oberer Bereich schwarz) ersetzt, die Größe, Farbe und Position noch einmal ändern, und das war's dann.


    Cooler Fehler, auch noch nie gesehen.

    Ich finde diesen Fehler reichlich uncharmant und überhaupt nicht "cool". :<


    Ich würde spontan auf nen BIOS Fehler tippen,

    Ist auch meine Vermutung. Seltsam ist nur, dass das mit der GeForce FX5200 nicht passiert.


  • Schon Bios KOMPLETT resettet?

    Selbstverständlich, also CMOS-Stütze raus und Steckbrücke umgesteckt.

    Habe gerade HDT 0.5.2 – kannte ich bis dato nicht – auf die funktionierende Konfiguration los gelassen.
    Das Tool an sich ist prima und wird zukünftig das doch recht verstaubte DOS hwinfo soweit möglich ersetzen.

    Welche Ausgaben von HDT sind hier denn relevant?

  • Spontan würde ich sagen, das nvidia zwischen geforce 5 und 6 den virtuellen adressbereich vergrößert hat. Irgendwo kommt es da zum pufferüberlauf. Statt den Speicher abzuziehen versucht er pae falsch zu implementieren. Die Lösung ist ja recht einfach: 2 GB müssen reichen. Tritt es da nicht auf, ist es auch der Fehler. Bei korrekter Implementierung würde vermutlich die 3 GB eh nicht voll nutzbar sein. Soll Konfigurationen gegeben haben die bei 32 Bit bis auf 2.5 GB RAM gefallen sind.


  • Habe gerade HDT 0.5.2 – kannte ich bis dato nicht – auf die funktionierende Konfiguration los gelassen.
    Das Tool an sich ist prima und wird zukünftig das doch recht verstaubte DOS hwinfo soweit möglich ersetzen.

    Welche Ausgaben von HDT sind hier denn relevant?

    Nach dem, was ich gelesen habe, richten sich aktuelle Betriebssysteme nach dem BIOS-Aufruf INT 15h, ax=e820h, der in HDT unter Memory > e820 zu finden ist (UEFI-Betriebssysteme haben einen analogen EFI-Aufruf).

    Die drei Spalten bedeuten jeweils ein 64-Bit-Offset, -Größe in hexadezimal und ob dieser Bereich vom BIOS reserviert ist oder hier nutzbarer RAM eingeblendet ist ("usable").
    An diesem Beispiel sehen wir z. B.:

    • Zu Beginn des RAMs ist der konventionelle DOS-Speicher (640K = 0xA0000 Bytes) eingeblendet. Von dem sind jedoch die obersten 0x400 = 512 Byte vom BIOS reserviert.
    • Am oberen Ende des 16-Bit-Adressraums (im Segment F000) hat das BIOS sich 0x10000 = 64K für das eigene ROM reserviert. Der Bereich dazwischen (die Upper Memory Blocks) ist für Real-Mode-Geräte reserviert, weswegen hier kein RAM eingeblendet ist.
    • Der restliche RAM von den in diesem Fall verfügbaren 128 MiB ist ab der Megabyte-Grenze (0x100000) verfügbar, bis auf 128 KiB, die von diesem spezifischen BIOS aus dem obersten Megabyte des RAMs reserviert sind.
    • Am Ende des 32-Bit-Adressraums sind ebenfalls 256 KiB reserviert.


    Wenn du hier einen Speicherbereich siehst, der verdächtig deiner 128 bzw. 256 MiB VRAM entspricht und auf "usable" steht, hast du in der Tat ein Problem, wie bereits anhand memtest86+ zu befürchten ist.
    Bei Linux kann man diesen jedoch mit dem Kernelparameter memmap wieder auf "reserviert" setzen, z. B.

    Code
    memmap=0x8000000$0xc0000000


    oder einfach

    Code
    memmap=128M$3G


    für ein Fenster von 128 MiB an der 3-GiB-Grenze.
    Bei Windows funktioniert das wie oben beschrieben nur, wenn sich der Nicht-RAM am oberen Ende an den RAM anschließt.


  • Die Lösung ist ja recht einfach: 2 GB müssen reichen. Tritt es da nicht auf, ist es auch der Fehler.

    Diese Lösung ist keine akzeptable Lösung.

    Dass der Fehler mit nur zwei Speicherriegeln, also max. und hier tatsächlich 2 GiB RAM nicht auftritt, steht bereits im ersten Beitrag zu diesem Thread.



    Weiterer Versuch: nvidia GeForce 7800GS (256 MiB). Geht auch nicht, BIOS zählt bis 3328 MiB RAM rauf.

    Was ist das nur für'n Müll? Hier laufen mehrere ia32-Systeme jeweils mit 3 GiB RAM und Grafikkarten der GeForce 6 und 7 Serie problemlos! Das sind auch alles keine Exotenbretter, sondern welche, die damals ganz normal (lose oder in Komplett-PCs) im Einzelhandel an Endkunden verhökert wurden.


    Nach dem, was ich gelesen habe, richten sich aktuelle Betriebssysteme nach dem BIOS-Aufruf INT 15h, ax=e820h, der in HDT unter Memory > e820 zu finden ist

    Mit einer Kombination, bei der zuviel RAM angezeigt wird, zeigt HDT im "Menu mode" lesbare Fragmente und Pixelmatsch an. Zu Memory > e820 lässt sich zwar navigieren, aber die Ausgabe ist so wenig lesbar, dass nicht erkennbar ist, was für das "zuviel" an RAM dort steht.


  • Was passiert den mit einer gleichwertigen ATi?

    Gleichwertig zu welcher nvidia?

    Mein Vorrat an Ati-Karten ist ohnehin sehr übersichtlich. Die Radeon 9600XT wäre die einzige gewesen, die dafür in Frage gekommen wäre.

    Die Radeon 9600XT wurde nur probiert, weil die nvidia nicht wollten. Einen Fehler erwartete ich damit, allerdings nicht diesen. In meinen anderen mit 3 GiB RAM ausgestatteten ia32-Systemen schneidet die Radeon 9600XT das RAM bei 2,75 GiB ab (BIOS erkennt dann nicht mehr) und die Systeme laufen damit auch nicht stabil. In meinen mit nur 2 GiB RAM ausgestatteten ia32-Systemen läuft sie problemlos.

  • Epilog

    Weil beim Hardware-Schrauben in jüngerer Zeit "die Anderen" für meinen Geschmack zu oft "gewannen", wurde jetzt für'n Zwanni 'ne nvidia GeForce FX5900XT angeschafft. Damit läuft das Brett nun mit 3 GiB RAM problemlos und somit fast¹, wie es soll.

    ¹Eigentlich gehört da ein Pentium 4 3,06 GHz HT FSB533 Northwood drauf, aber keinen dieser Prozessoren (gibt sechs "sSpec Numbers") habe ich und habe auch keine Bezugsquelle dafür (Mondpreisangebote mal außen vor gelasssen).

    Der ganze Kram (Brett, Graka, sowie der Rest aus dem hier schon länger vorhandenen P4-FSB533-System) ist jetzt in das Scaleo600-Gehäuse gewandert. Somit steckt in diesem Gehäuse ein leicht aufgerüsteter Scaleo600 (Brett und Gehäuse sind original, und im Übrigen ist der PC ein "offenes System"):

    • Intel Pentium 4 2,8 GHz FSB533 Northwood (Kühler: Zalman CNPS7000B)
    • MSI MS-6585F1 v20A
    • 3 GiB RAM = 3× 1 GiB DDR1 PC-400 CL3 @ PC-266 CL2
    • nvidia GeForce FX5900XT (AGP 8x; 128 MiB; DVI, VGA)
    • Promise Ultra133TX2 (PCI-Karte)
    • IEEE1394 (PCI-Karte, Texas Instruments Chipset)
    • Maxtor 6E040L0 (40 GB IDE udma6)
    • Maxtor STM3250620A (250 GB IDE udma5; am Promise Ultra133TX2)
    • Maxtor STM3250620A (250 GB IDE udma5; am Promise Ultra133TX2)
    • DVD-RW-Laufwerk (IDE udma2; LG $_irgendwas)
    • Diskettenlaufwerk 3,5" 1,44 MB
    • Netzteil 420 W (Coba $_irgendwas)


    Also wie man sieht, wurde gegenüber dem Auffindezustand nur gaaaanz leicht aufgerüstet. :D


  • Hättest was sacht. Hab ne fx5900xt rumfliegen.

    Dafür hätte ich auch noch 'ne Kiste, die z.Z. mir 'ner FX5200 etwas unterbelichtet läuft.

    • DVI-D-Ausgang vorhanden?
    • Zustand technisch?
    • Zustand optisch?
    • Foto?
    • nikotinvergütet?
    • Welche AGP-Modi (2×/4×/8×) kann die?
    • Größe VRAM?
    • Preis inkl. Versand, Empfänger in Deutschland?
  • Generell können alle GeforceFX Karten AGP 4x und 8x und die Meisten können auch noch AGP 2x.

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