WLAN im Industrieumfeld

  • Gegeben ist eine Halle (knapp 1000 m²), in der neben Messrechnern und daran angeschlossenen Messgeräten auch diverse "Störquellen" arbeiten:

    • Elektroschweißen: MIG/MAG, WIG, E-Hand
    • Plasmaschneider
    • Kranbahn älterer Bauart
    • mobile Frequenzumrichter älterer Bauart
    • Elektroheizungen (nullspannungsschaltende SSR)
    • Werkzeugmaschinen (Standbohrmaschine, Drehbank, Fräse, mehrere Sägen, …)
    • handgeführte Elektrowerkzeuge


    Diese Störquellen arbeiten nicht alle gleichzeitig, sondern sowohl zeitlich als auch örtlich recht zufällig verteilt.

    Ist in so einer Umgebung WLAN sinnvoll einsetzbar?
    Die zu übertragenden Datenmengen sind überschaubar. Es geht also grob um 802.11b/g mit "WPA2 only".
    An einem Ende der Halle liegt LAN, sodass an den dortigen Switch ein WLAN-Accesspoint angeschlossen werden kann.

  • Schau dich mal bei Ubiquity um.
    Die haben professionelle Wlan Hardware die alle per Power over Ethernet läuft, also entweder hat das Gerät dann am Ende der Leitung einen Injector oder du stöpselst alles in einen POE Switch.
    Desweiteren kannst du durch den Controller mehrere Access Points kombinieren und damit Roaming machen ohne viel zu basteln (heißt mit Laptop durch die Halle laufen und die Verbindung nicht verlieren weil der AP der am nächsten ist übernimmt.

    Die haben auch Hardware die Wasserdicht ist, was wahrscheinlich für ne Halle mit viel metallischen Staub empfehlenswert wäre.

    Da würde ich halt mehrere von den Teilen aufhängen, musst dann nur ein Kabel zu jedem AP ziehen und alles an einen Switch stecken.

    Durch Schweißen könnte es schon zu störungen kommen, aber die sind dann warscheinlich lokal und nicht überall.

    Postiv an den Geräten ist: Preislich viel erschwinglicher als andere Große marken (Aruba, Cisco,...), jedoch hat der Hersteller n Support Model das auf nem Forum aufbaut. Kannst also da nicht anrufen und jemanden anbrüllen wieso deine Config nicht funktioniert :D

    EDIT: Ach ja gibt inzwischen auch coole features wie einzelne Clients in eigene VLAN stecken. So könnte man z.B. n Mitarbeiter Wlan einrichten, die Privatgeräte sind physikalisch von den Maschinen/Arbeitsrechnern getrennt und man kann dem VLAN für Maschinen Priorität im Netzwerk geben.

  • Störungen sind ja wenn nur im 2,4 oder 5 Ghz Band interessant. Kann man auch leicht testen, via mobilen hotspot oder adhoc PC Vernetzung. Fällt die Reichweite nach Arbeitsbeginn? Bricht alles zusammen?

    Ansonsten muss man halt mehrere AP installieren. Bei einer Halle könnte es auch günstig sein, die empfänger an die Decke zu bringen und nach unten abstrahlen zu lassen. dann ist sowieso weniger störquelle im direktem weg.


    Einmal editiert, zuletzt von Dirk (4. Juli 2018 um 08:15)


  • Schau dich mal bei Ubiquity um.
    Die haben professionelle Wlan Hardware […]

    Das Ganze soll erst mal ohne große Investitionen laufen. Ein WLAN-Ap (TP-Link) ist jetzt (nach der Umstellung von DSL/ISDN auf VDSL/VoIP) nämlich übrig, da das WLAN im Bürotrakt nun direkt von der PlusBox 340 kommt (früher WLAN-Ap am fli4l-router). Es ist auch mehr der Blick in die Zukunft auf zukünftige "Begehrlichkeiten" als das ganz akut ein Projekt dran hängt. Wenn es mit der vorhandenen Hardware nicht geht, kann immer noch etwas gekauft werden.


    Durch Schweißen könnte es schon zu störungen kommen, aber die sind dann warscheinlich lokal und nicht überall.

    Was passiert dann? Kommt dann Datenmüll oder sind die WLAN-Geräte schlau genug es erst mal mit niedrigerer Übertragungsrate zu versuchen und, wenn das nicht fruchtet, die Verbindung mit 'ner Fehlermeldung zu kappen?


    Störungen sind ja wenn nur im 2,4 oder 5 Ghz Band interessant. Kann man auch leicht testen,

    Das wird sowieso erst mal mit 'nem Laptop getestet werden, bevor da "richtig" was dran kommt.


    Bei einer Halle könnte es auch günstig sein, die empfänger an die Decke zu bringen und nach unten abstrahlen zu lassen. dann ist sowieso weniger störquelle im direktem weg.

    Unter der Decke könnte etwas schwierig werden, aber ein deutlich überhöhter Standort (unterhalb des Lichtraumprofils der Kranbahn) für den WLAN-Ap ist in der Nähe des LAN-Switches vorhanden. Das meiste "geerdetete Metall" dürfte den WLAN-Strahlen dann nicht mehr im Weg stehen – zumindest in direkter Linie. Die 1. Fresnelzone wird sich aber nicht komplett leer räumen lassen.

  • Bei Störungen bricht halt die Datenrate ein, weil der AP die Pakete erneut senden muss. Bei Extremen bricht es ein. Relativ unspektakulär und passiert ständig durch reflexionen, andere sender & co. Kannst du gut testen, wenn du ne wlan verbindung neben einer Microwelle hast. Die arbeiten auch auf 2,4 GHz.

  • Ich glaub das wichtigste ist einfach, Arnulf:

    WLAN ist kein Black Magic foo mehr. So wie du das beschreibst, ist das ne Hexenbeschwörung.

    Einfach nen guten AP hinstellen, Antennen ausreichend dimensonieren und dann läuft die Kiste.. neue gute APs regulieren sich selbst bei Störungen und wechseln Notfalls den Kanal, was jedes halbwegs aktuelle Gerät auch schnallt.

    Achja und das 802.11b ist tot.

    Ich hab nun schon ein paar (Industrie-)Betriebe als Elektriker mit WLAN ausgerüstet, solang man keine alten Sachen von vor 10 Jahren nutzt, läuft das sehr bequem.

    Achja und bei 1000m² wirste um mehrere APs im Mesh-System nicht herrum kommen. Ubiquity is da sicherlich die erste Wahl.
    Ich hab gewerbliche Ferienhöfe auch mit dem FritzBox Mesh System ausgestattet.. super lief das.

    Einmal editiert, zuletzt von Blue (5. Juli 2018 um 12:15)


  • WLAN ist kein Black Magic foo mehr. So wie du das beschreibst, ist das ne Hexenbeschwörung.

    Meine Erfahrungen mit WLAN sind nun mal begrenzt, da ich zu Hause nach wie vor keine Geräte, die nur über WLAN vernetzbar sind, am Start habe¹ und auf Arbeit bisher nur ein Gast-WLAN lief. Mehr als einen Testlauf mit einem Laptop habe ich damit nicht gemacht.

    In der Halle wird es wohl so laufen, dass erst mal der vorhandene WLAN-Ap erhöht positioniert wird – die meisten E-Schweiß- und Plasmaschneidearbeiten finden am anderen Ende der Halle statt – und dann mal mit 'nem Laptop geschaut wird, wie weit das WLAN reicht. Das WLAN soll später primär das Verlegen von Ethernetkabeln zu den Messrechnern ersparen, da sich die Kabelverlegung in einigen Fällen etwas schwierig gestalten würde. Die Messrechner sind während einer Messung ortsfest. Ob dafür ein Mesh-WLAN nötig ist, sei mal dahin gestellt.

    ¹

    Spoiler anzeigen


    Zuhause sind WLAN und Gast-WLAN in der Fritzbox fertig konfiguriert. Bei Bedarf muss ich nur die einschlägige Taste an der leicht zugänglich positionierten Fritzbox drücken. Dieser Bedarf kam bisher nur einmal auf (Win7-Inst. auf einem Laptop und kein Bock auf die damals 2 MBit/s auf Arbeit – gleichzeitig Test für das Gast-WLAN zu Hause) vor. Solange kein Bedarf (bislang der Regelfall) ist, bleibt das WLAN aus. Ein nicht genutztes WLAN laufen zu lassen ist dann irgendwo ziemlich sinnentleert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!