Brockhaus beerdigt seine Enzyklopädie

  • Zitat

    Brockhaus, Enzyklopädie, die (weibl.): bis zu 30 Bände, bis zu 25000 Seiten, 70 Kilo Wissen, gesammelt, katalogisiert und sorgsam ausgewählt und schließlich gereicht mit Goldschnitt und Ledereinband. Das Gedächtnis der Wissensgesellschaft. Über 200 Jahre lang, bis jetzt.


    Quelle: Brockhaus beerdigt seine Enzyklopädie - Unternehmen - IT + Medien - Handelsblatt.com

    Beinahe schon ein bisschen traurig

  • Naja, ich kanns nachvollziehen, ob ich jetzt ewig in einen Buch einen Artikel suchen muss oder Ergebnis sofort von Wikipedia geliefert bekomme und das noch kostenlos, macht schon einen Unterschied und noch dazu müsste man ja die ganze Zeit die Bücher mit sich rumschleppen.

  • ich kann irgendwie meinen 3 vorrednern zustimmen
    einerseits ists schon ein großes und bedeutendes Stück Wissen, Kultur und Leben, andererseits ist wikipedia kostenlos, kultureller und belebter. Der einzige Nachteil ist eben, dass das Wissen nicht gesichert ist und als Quelle herangezogen werden kann.

    Was ich an der Wikipedia schätze ist, dass es eben mehr ist, als ein reines Lexikon. Ich selbst hatte nie einen Brockhaus, aber mein dad hatte mal son 5-bändiges Lexikon. Es ist eben ein lexikon, du schaust ein Wort nach und da steht ne Definition und 2 Beispiele. In der Wikipedia steht auf ner Seite zu einem Artikel i.d.R. eine fülle an Zusatzinformationen über das "was ist es" hinaus, die einfach den Informationserwerb erweitern und vereinfachen.
    Ich weiß für viele ist Wikipedia deshalb unseriös und "überladen" mit "unnötigen" Informationen, aber offenbar bin ich auch nicht der einzige, dem so ganz gut gefällt

  • wikipedia ist mist. das konzept geht halt nicht auf, es wird nicht durch die masse das richtige reinkorrigiert, sondern der irrglaube der meisten. besonders die deutsche wikipedia nervt extrem mit lizenzfragen und editwars. mal was nachschlagen anstatt zu googeln ist super. den rest kann man vergessen. taugt nicht als rescherchierte quelle.

    das brockhaus ist vor allem aus 2 gründen tot:
    Es war richtig teuer und es war richtig schnell veraltet. und eigentlich wenn man was suchte war das thema immer sehr viel zu kurz behandelt.

    allgemein sind lexika deswegen totalle ladenhüter geworden, ms hat ja encarta auch schon längst begraben.

  • Zitat von Dirk

    wikipedia ist mist. das konzept geht halt nicht auf, es wird nicht durch die masse das richtige reinkorrigiert, sondern der irrglaube der meisten. besonders die deutsche wikipedia nervt extrem mit lizenzfragen und editwars. mal was nachschlagen anstatt zu googeln ist super. den rest kann man vergessen. taugt nicht als rescherchierte quelle.


    Dann zeig mir mal die ganzen Wikipediaartikel, die alle so offensichtlich falsch sind. ;)
    Klar, wenn du Anhänger von ein paar Verschwörungstheorien bist (so liest sich der Absatz grade), wirst du dich in der Wikipedia nicht sonderlich bestätigt fühlen.

    Und für die Lizenzscheiße kann die Wikipedia ja nichts.

    @topic: Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass das so schnell geht. Wikipedia gibt es ja nun auch nicht so lange, und schon verdrängt sie die Klassiker? Respekt. Das zeigt ja gerade, dass das Konzept sehr wohl aufgeht.

  • Zitat von dancle

    Aber wer kann sicher sein, dass alles was im Brockhaus stand so stimmt? Ob sich jetzt Leser nen Artikel ausdenken, oder Autoren macht keinen Unterschied.


    Darüber muss man gar nicht erst diskutieren, die Wahrheit steht weder in der Wikipedia noch im Brockhaus.

    Wo ein Brockhaus gegenüber der Wikipedia aber klar im Vorteil liegen dürfte, ist die professionelle Bearbeitung. Also ich lang mir in der Wikipedia desöfteren an den Kopf, was Leute da reinschreiben. Es gibt in der Wikipedia zuhauf Formulierungen, die in einer Enzyklopädie einfach nichts verloren haben.

    Also folgender Abschnitt hier z.B. der mir vorhin unter die Nase gekommen ist, hat in dieser Form in einer Enzyklopädie einfach mal nichts verloren:

    Zitat

    Allgemein gelten die Treiber von Nvidia als Schwachpunkt der Chipsätze. Vor allem die IDE-Treiber machen öfter Probleme. Auch die Treiber für den SoundStorm brauchten eine Weile, bis sie einwandfrei funktionierten. Alles in allem kann man aber sagen, dass Nvidia die anfänglichen Probleme und Kinderkrankheiten weitestgehend behoben hat und die Qualität der Treiber immer besser wird.

    Formulierungen wie "man kann aber sagen" sind da einfach völlig fehl am Platz. Und auch der restliche Absatz differenziert hier einfach zu wenig zwischen Fakten und Anmassungen.

  • Die Verbreitung von Irrglaube gab es auch schon lange vor elektronischen und kollaborativen Enzyklopädien. Das einzige, was sich verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit denen sich die Informationen verbreiten. Außerdem: Ein Buch mit Blödsinn voll zu schreiben und zu veröffentlich ist bei weitem leichter als in die Wikipedia beleglose Informationen zu schreiben (mit der Absicht, dass die dort auch bleiben).

    • • • – • – – • – –

  • Zitat von gandro

    Formulierungen wie "man kann aber sagen" sind da einfach völlig fehl am Platz. Und auch der restliche Absatz differenziert hier einfach zu wenig zwischen Fakten und Anmassungen.


    Fix it!

  • Ehm, Gandro.
    Einerseits gebe ich dir völlig recht, es soll quasi ein Lexikon ersetzen, und professionell ist es nicht, wenn man sich so formuliert.
    Aber weißte was?
    Ich denke die meisten Leute findens gut, das dort nicht nur Fach-Kauderwelsch gesprochen wird, sondern auch normales Hochdeutsch.
    Das macht es einfach zu lesen, und hört sich nicht zu gestochen an.

    bisschen ott:
    ich hab gerade echt nen bisschen angst.
    heute nacht träumte ich noch davon das so nen Brockhaus werber bei uns war, und uns sowas verkaufen wollte Ö_Ö
    solche waren vor 8 jahren schonmal bei uns.
    aber warum träume ich sowas?
    habe das erst heute gelesen hier, is dat nur nen doofer zufall? q.q

  • Zitat von Världer

    Ich denke die meisten Leute findens gut, das dort nicht nur Fach-Kauderwelsch gesprochen wird, sondern auch normales Hochdeutsch.
    Das macht es einfach zu lesen, und hört sich nicht zu gestochen an.


    Ich stimm dir voll und ganz zu, je allgemeinverständlicher, desto besser.

    Aber sowas muss auch Präzise sein. Die Dinge klar bennen, belegen und nicht einfach mit "alles in allem kann man sagen" umschreiben. Weil alles in allem sagt man damit genau gar nichts aus.

  • Ich finde vorallen den breitgefächerten Inhalt von Wikipedia gut, man erhält die komplexesten mathematischen Formeln...bekommt die Funktionsweise von allen möglichen erklärt und außerdem werde auch noch Computerspiele oder allgemein alles mögliche Gesellschaftliche beschrieben und das nicht nur mit ein paar Worten sondern sehr ausführlich. Ich glaub so eine Wissenssammlung in Buchform wäre nicht so einfach möglich, gerade auch weil Wikipedia sehr dynamisch ist.

  • Wenn die Wikipedia was sagt,dann stimmt das so. Das war auch in der Schule früher immer Gesetz. Wer macht sich schon die Mühe für Pflicht zu rescherschieren.

    Das mit dem Brockhaus ist trotzdem traurig,ich hab einen von 79 oder so rumstehen.

    >> 1 uhr 33, Kickdown im 7er - Sound aus der Anlage
    Tilidin, Koka, Energydrink - ich bin drauf wie ne' Wandfarbe
    Aufgaben, Anfragen - Alles wird erledigt - Blick auf mein Handy
    Stress im Kopf und Adrenalin - Im Rausch durch die Nacht
    [...]
    Und dreieinhalb Tage werden zu einem << -- Aytee - Nachtaktiv

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