Aussetzung der Wehrpflicht: Ja/Nein

  • Zitat von michi

    hm, dann musst du immer wieder zur Musterung, also ich werds nicht aufschieben wenn ich Tauglich bin (hoffe schon :S)...

    Was redest du, ich bin ja untauglich, war im März dort, Untauglich, schauen sie, dass sie ein schönes Leben haben:fresse:

  • Wehrdienst ist doch nur eine von vielen Manifestationen nationalistischen Denkens. Man will uns (im Idealfall) wappnen für möglicherweise und überraschend eintretende Kriege (neudeutsch: bewaffnete Konflike), auf dass wir uns mit dem patriotistisch angehauchten Trieb im Unterbewusstsein erfolgreich zur Wehr setzen können.

    Ich persönlich wüsste nicht, für wen ich mich zur Wehr setzen soll, wenn nicht ausschließlich für mich selbst … und da hab ich ganz andere Methoden als jene, die man uns in der Handvoll Monaten vertrauensvoll ans Herz legen will. »Kämpfen, Siegen oder Untergehen« ist ja schön und gut, aber doch nicht für imaginäre Hirngespinste wie Ruhm, Ehre, Reichtum oder Vaterlandsliebe. Mit diesen Zielen führt man einen Krieg genauso klischeehaft wie man als Mann mit einer rosa Handtasche als schwul gilt.

    Auch der wahnwitzig anschauliche Aspekt, dass man einen jungen Menschen genau dann, wann man am gründlichsten durchdenken und planen muss, wie es mit der Zukunft in seinem Leben weitergeht, so herzhaft mit diesem Wehrpflichts- und Musterungsgeplänkel penetriert, dass im Vergleich dazu selbst die Zeugen Jehovas als angenehm durchgehen, spricht für sich (klassisches »Die-haben-mir-gerade-noch-gefehlt«-Szenario).

    Insofern fände ich es ganz passend, der Wehrpflicht eine voluntaristische Basis zu verpassen. Somit kann jeder, der nach Abschluss von Schule oder Ausbildung oder sonstwas, nicht weiß, wie es jetzt weitergehen soll, selbst entscheiden, ob er seine bevorstehende Lustlo… Arbeitslosigkeit beim Bund oder Zuhause ausleben will … inkl. den kleinen, aber feinen Unterschieden zwischen Wehrsold und Arbeitslosengeld.

    Ich hatte mit den kompetenztechnisch weniger gut bestückten Leuten der mitteldeutschen Kreiswehrersatzämter auf jeden Fall genug Spaß – sogar so viel, dass sich meine Musterung weitaus länger als die eigentliche Grundausbildung hingezogen hat, ich letztlich aber dennoch ausgemustert worden bin. Garantiert habe ich durch die ganzen bürokratiegetriebenen Rennereien trotz Gleichgültigkeit an der ganzen Sache auch mehr Kilometer zurückgelegt als ich es in jeder Grundausbildung hätte. Aus diesem persönlichen Blickwinkel heraus geht jegliche Kritik meinerseits auch eher in Richtung der geistigen und vor allem organisatorisch-bürokratischen Pfiffigkeit der Leute, die dieses System bestimmen und hinter diesem System stehen. Womöglich wären die paar Monate Grundausbildung angenehmer geworden als die Schwulitäten, die ich vorher hatte, aber das ist nur eine tollkühne Vermutung.

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  • Zitat von s4ndwichMakeR

    Wehrdienst ist doch nur eine von vielen Manifestationen nationalistischen Denkens. Man will uns (im Idealfall) wappnen für möglicherweise und überraschend eintretende Kriege (neudeutsch: bewaffnete Konflike), auf dass wir uns mit dem patriotistisch angehauchten Trieb im Unterbewusstsein erfolgreich zur Wehr setzen können.

    Mit "Nationalismus" hat die Bundeswehr nicht viel zu tun. Die Gurkentruppe ist nur ein Spielball der Nato. Oder meinst du, die Deutschen würden von selbst auf die Schnapsidee kommen, ihr Land auf einmal am Hindukusch verteidigen zu müssen?

    Mir geht das mitlerweile sowieso dermaßen auf den Sack, dass Deutschland von allen möglichen Mächten für jeglichen Blödsinn mißbraucht wird. Nur weil die Amis auf die Idee kommen, irgendwo Krieg zu führen, dürfen die Deutschen irgendwo fernab der Heimat verrecken gehen. Und dafür haben wir ne Bundeswehr.

    Bin dafür, dass Deutschland aus der Nato sowie aus der EU austritt und die Bundeswehr abschafft. Man könnte dann vielleicht noch ne Einheit der Bundespolizei (ehem. Grenzschutz) zur Landesverteidigung (aber auch nur dafür!) ausbilden, mehr bräuchten wir dann nicht. Was Deutschland international alles so mit sich machen lässt is unglaublich...

  • Zitat von hecken

    Oder meinst du, die Deutschen würden von selbst auf die Schnapsidee kommen, ihr Land auf einmal am Hindukusch verteidigen zu müssen?

    Wenn du unter "die Deutschen" auch unsere repräsentativen Politiker zählst, dann weitet das den Rahmen des möglichen schon ungemein
    was die davon haben weiß ich nicht, aber schwachsinnige sachen machen sie auch ohne die NATO oder der EU (siehe ELENA, JMStV, Zensursula/BKA), warum also nicht auch kriegerisch?

    EDIT: dass in der bevölkerung praktisch keiner eine deutsche beteiligung am ADW will, ist natürlich klar und auch gut so

    Einmal editiert, zuletzt von oreissig (27. Dezember 2010 um 23:15)

  • Die "repräsentativen" Politiker haben doch keine Wahl, die werden vom Ausland schon genug unter Druck gesetzt, sich an allem Spökes zu beteiligen. Die Innenpolitik ist ein ganz anderes Thema, wird aber auch in weiten Teilen von Brüssel mitbestimmt. Hat halt keiner Eier in der Hose da oben, mal gehörig den Mund aufzumachen...

  • Zitat von Dirk

    an sich gut, wobei das aussetzen irgendwie schwachsinn ist, wenn österreich angreift, kann man nicht noch mit der ausbildung anfangen. ergo totaler bullshit.

    Joa, genau, dann lässt man als alternativdenkender Mensch, der sich nicht an alles um sich herum bindet, alle, die meinen, sich bekämpfen zu müssen, genau dieses tun und freut sich ’nen Ast drüber, macht also das beste draus. Sollte Österreich morgen Deutschland angreifen, schreib ich ’nen Artikel drüber, wie konzeptuell niedernievaulos, aber letztlich typisch dieser ganze Spielplatz des menschlichen Verstands von Krieg und Angriff und Nationalismus und Habsucht das Ganze ist und nutze jegliches Produkt dieser konstanten Vorgehensweise für mich selbst aus. Wenn mir diese Bandbreite nichts Brauchbares anbietet, dann bleibt mir immer noch der Spaß an der Schadenfreude. =)

    Zitat von hecken

    Mit "Nationalismus" hat die Bundeswehr nicht viel zu tun. Die Gurkentruppe ist nur ein Spielball der Nato. Oder meinst du, die Deutschen würden von selbst auf die Schnapsidee kommen, ihr Land auf einmal am Hindukusch verteidigen zu müssen?

    Mir ging es ja weniger um die deutsche Bundeswehr als vielmehr um die Idee des Wehrdienstes ansich, aber ansonsten bin ich genau deiner Meinung. Was irgendein anderer Deutscher über sein Land denkt, ist mir im Prinzip egal. Für mich gibt es kein Deutschland oder Deutschsein oder sich mit seinem Land identifizieren und dafür zu kämpfen – für mich gibt es nur »positiv für mich« oder »negativ für mich« und bei dieser Auswahl werd ich stets versuchen, alles auf Ersteres hinauslaufen zu lassen. Meine Mentalität schreibt vor, dafür zu sorgen, dass das, was man am Ende unter dem Strich stehen hat, brauchbar für einen selbst ist. Der Rest ist nur Mittel zum Zweck. Je größer und umfangreicher die Faktoren sind, von denen man sich abhängig macht, desto riskaner ist das ganze Spiel. Freiheit und Unabhängigkeit beginnt also schon bei einem selbst und wird ungewisser, je stärker man es auf Weltliches erweitert.

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  • Zitat von Benjamin92

    Was redest du, ich bin ja untauglich, war im März dort, Untauglich, schauen sie, dass sie ein schönes Leben haben:fresse:

    Hm, okay, stimmt schon, hab nachgeschaut, man muss nicht mehr mustern gehen wenn man untauglich ist, da hab ich was falsches mal wo aufgeschnappt...

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    Es ist RISC im Haus!

  • Zitat von hecken

    Die "repräsentativen" Politiker haben doch keine Wahl, die werden vom Ausland schon genug unter Druck gesetzt, sich an allem Spökes zu beteiligen. Die Innenpolitik ist ein ganz anderes Thema, wird aber auch in weiten Teilen von Brüssel mitbestimmt.

    Was die NATO heute noch so macht, da hab ich ehrlichgesagt keine große Ahnung. Im Grunde ist die ja überflüssig seit die Sowjetunion weg ist. Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass die Ammis sich keinen hehl draus machen, andere Länder direkt anzusprechen, wenn sie was wollen, und nicht über internationale organisationen zu gehen, selbst wenn diese vermutlich auch im sinne der USA entscheiden würden (siehe ACTA)
    Das EU-Argument find ich aber strittig, denn schau mal an, welches Land in Brüssel am meisten die Hosen anhat, welches am meisten sagt und Einfluss macht....das ist in der tat Deutschland. Zu sagen, dass nur die pöse EU dran schuld ist, ist einfach nur weiterschieben der Verantwortung um die Ecke rum und fast ungebremst wieder zurück.

  • [x] Ist mir wayne

  • Ich bin jetzt 6 Monate beim Bund (Marine) und es hat mir noch nicht geschadet. Die Arbeit dort macht Spass und ich hab sehr viel gelernt. Die Kameradschaft ist ausgezeichnet, man versteht sich untereinander Super und hat viel Spass. Die Aussetzung finde ich schade, denn es fehlt uns momentan jetzt schon an Personal, gerade in dem Bereich wo ich tätig bin (Radar, Sonar, Elektronische Kampfführung).

    Normalerweise hätte ich die Zeit jetzt abgessesen (gehörte zu den ersten die nur 6 Monate dienen müssen), hab aber freiwillig auf 23 Monate verlängert :)

    Auch sonst muss ich sagen das nur wenige ihren Grundwehrdienst "abhocken". 90% mit denen ich Kontakt hatte, haben den Wehrdienst verlängert oder sich gleich verpflichtet. Vllt isses aber auch nur bei der Marine so.

  • Zitat von psychoprox


    Auch sonst muss ich sagen das nur weniger ihren Grundwehrdienst "abhocken". 90% mit denen ich Kontakt haben den Wehrdienst verlängert oder sich gleich verpflichtet. Vllt isses aber auch nur bei der Marine so.

    Ein Arbeitskollege von mir, der bevor er bei uns mit der Ausbildung angefangen auch Wehrdienst geleistet hat erzählt ähnliches. Er meinte auch es sei auf jeden Fall eine gute Erfahrung sowas mal gemacht zu haben und er bereut es nicht.

  • Mag ja sein, dass es vielleicht eine gute Erfahrung wäre, aber ich persönlich finds einfach nur doof, wenn man aus seinem bisherigen Berufsleben "rausgerissen" wird, weil ja die Wehrpflicht besteht.. Klar, theoretisch muss dich dein Arbeitgeber freistellen und nach Beendigung der Wehrpflicht wieder einstellen. Aber was macht er so lange ohne dich? Ich mein, bei großen Industrieunternehmen mags ja nicht weiter stören, aber wenn man beim kleinen Handwerker? Ich finds nonsens, aber wer da freiwillig hinmöchte, kann ja gern den Wehrdienst ableisten :)

    «Ich verstehe Ihre Frage so: Dass es Menschen gibt, die wünschen, dass ein solches OS als "Retro-OS" bezeichnet wird, ja? Mir ist nicht bekannt, dass solche Absichten bestehen, da HP-UX 9.x einfach ein altes OS ist. Niemand hat die Absicht, ein "Retro-OS" zu bauen.» Xaar, 2014

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  • Bei mir wars leider anders... Die wollten unbedingt von mir einen Ausbildungsvertrag - den hätte ich aber nur bekommen, wenn ich die Freistellungsbescheinigung vorgelegt hätte.. Also Henne <-> Ei.. Naja, wenigstens hatte damals mein zukünftiger Arbeitgeber (also mein jetziger) eingelenkt..

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