Hallo,
da es ja Tatsache ist, das die GUS selbst bessere Midi Samples hat, als heute Realtek HD Audios, wollte ich fragen, wie man vl die Samples der HD Audio patchen kann. Gibts da was?
MIDI-Samples Patchen
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nehm doch einfach nen anderen (midi)emulator
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dann kann ich auch gleich immer die GUS benutzen
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Die Antwort ist einfach: Moderne Soundchips à la AC97 und HDA haben gar keinen eigenen eingebauten MIDI-Synthesizer mehr dabei. Allenfalls auf Creative-Karten findest du heute noch einen ordentlichen Wavetable-Synth, auf ISA-/PCI-Karten der vorherigen Generation häufig einen OPL-artigen (d. h. Soundblaster-kompatiblen) FM-Synth, der entsprechende Retro-Klänge hervorzaubert.
Alles andere wird in Sachen MIDI heute in Software gerendert. Wenn du heute in einem Programm eine MIDI-Datei unter Windows abspielst, so läuft diese eigentlich über einen seit DirectX 8 im System eingebauten Software-Synthesizer (Teil des DirectMusic-Systems, auch „Microsoft GS Wavetable“ oder „Microsoft Synthesizer“ genannt). Dieser bildet einen Roland-Synthie der 90er ab und bezieht seine Samples aus einem Roland-Patchset, das du in der Regel unter Windows\system32\drivers\gm.dls findest.
Unter Linux ist dies ähnlich – dort gibt es z. B. den Software-MIDI-Player Timidity++, der auch als Daemon laufen kann und ein virtuelles MIDI-Gerät im Linux-Soundsystem ALSA simuliert. Mit dem Unterschied, dass dieser auch direkt Soundfonts (wie man sie für Creative-Karten verwendet) oder mit ein bisschen Konfiguration Patchsets im GUS-Stil benutzen kann.
Wenn du also willst, dass die Wiedergabe von MIDI-Dateien wie eine GUS klingt, musst du dir entweder eine teuere Profi-Software besorgen, die Patchsets in verschiedenen Formaten untereinander umwandeln kann (d. h. von GUS -> Roland DLS) oder du benutzt einfach einen Software-MIDI-Player, der damit unmittelbar umgehen kann. Oder du recherchierst nach solchen darunter, die selber ein virtuelles MIDI-Gerät unter Windows bereitstellen können (gibt es).
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Ich finde das sehr schade, dass "moderne" Soundkarten garkeine eigenen Klänge generieren können, sondern nur das samplen was die Software ihnen vorgibt. Ist doch langweilig sowas.
Da finde ich die GUS oder gar einen SID 6581 deutlich besser, da wird wenigstens "live" der Ton generiert in Hardware. (beim genannten SID sogar analog b1) -
Zitat von mrshadowtux
Ich finde das sehr schade, dass "moderne" Soundkarten garkeine eigenen Klänge generieren können, sondern nur das samplen was die Software ihnen vorgibt. Ist doch langweilig sowas.
Nun, dazu musst du mal betrachten, wer das tatsächlich benötigt. In erster Linie fallen mir da Musiker und Komponisten ein. Und diese haben häufig gar nicht nur Profi-Soundkarten, sondern auch gleich externe Synthesizer, die jede Audigy und jede GUS mit Speicher im einstelligen Megabyte-Bereich ausstechen.Spiele als zweiter großer (ehemaliger) Verwendungszweck von MIDI-Musik hingegen benutzen seit 1997/98 kontinuierlich bereits digitalisierte Musik, früher als Audio-Tracks von der Spiel-CD, heute in komprimierter Form als MP3 oder Vorbis von Festplatte. Und ehrlich gesagt ist mirs auch lieber, wenn ein Entwicklerstudio wie Valve, die ein eigenes kleines Orchester zur Vertonung ihrer Spiele halten, neben professionellen Digitalklangerzeugern auch noch echte Instrumente einsetzt, als wenn man MIDI-Musik entweder auf einen bestimmten Synthesizer optimiert (mit der Folge, dass sie auf anderen, technisch überlegenen Chips recht bescheiden klingt – versuch mal z. B., Doom-Musik auf einer GUS oder einem Roland MT-32 abzuspielen) oder so portabel macht, dass sie überall zufriedenstellend klingt, aber die kleinen „Schmankerl“ fehlen.
Geeks wie ich, die immer noch gerne z. B. Duke Nukem 3D (für dessen Open-Source-Weiterentwicklung EDuke32 Digitalaufzeichnungen der Musik auf dem zur Komposition benutzten Synthesizer Roland SC-55 Teil des High Resolution Packs sind) oder Monkey Island (das in seiner Neuauflage selbstverständlich mit digitalisiertem Ton daher kommt) spielen, haben hingegen für diese Spiele entweder immer noch einen alten Retro-Rechner zur Stelle oder sich halt Dinge wie Emulationen von Hardware-Chips und Software-Synths ausgedacht, die zwar immer qualitativ der Hardwarelösung hinterherstehen, aber eine ausreichende Qualität bieten, falls der Betrieb in Realität keine Lösung ist.Ich mag deine Nostalgie schätzen, aber im Mainstream-Bereich benötigt einfach keiner mehr eingebaute MIDI-Synthesizer auf
SoundkartenOnboard-Soundchips.P.S.: Ich habe hierbei das Problemfeld der Module Tracker ausgelassen, wozu eine Soundkarte wie die GUS mit eigenem Speicher schon von Vorteil ist, was aber eine moderne CPU mit etwas Rechenaufwand mit exakt gleicher Qualität mitbekommt.
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Zitat von mrshadowtux
Ich finde das sehr schade, dass "moderne" Soundkarten garkeine eigenen Klänge generieren können, sondern nur das samplen was die Software ihnen vorgibt. Ist doch langweilig sowas.
Da finde ich die GUS oder gar einen SID 6581 deutlich besser, da wird wenigstens "live" der Ton generiert in Hardware. (beim genannten SID sogar analog b1)
Wäre aber auch blöd, wenn man sich mal die heutige Produktvielfalt anschaut, wie viele Ausnahmen und Sonderfälle man da berücksichtigen müssten. So wie Browser Seiten unterschiedlich darstellen, wärs dann auch mit Tönen. Und es gibt bei weitem mehr Soundkarten als Browser. -
aber wenn dann doch schonmal die MIDI wiedergabe besser WAR, wieso ist man damit zurückgegangen? Wenn man doch wenigstens seit den 90ern von mir aus auf dem MIDI Stand der GUS oder des MT-32 geblieben wäre. Aber man ist ja wieder zurückgegangen. Und MIDIs auf Windows XP/Vista/7 hören, macht echt kein spaß mehr. Da ists ja auf Handys much better.
Ich habe auch noch einen neuen Roland Synthesizer E nochwas in der Musikschule stehen, aber selbst der klingt bei der MIDI wiedergabe (und Synthesizer können ja bekanntlich nur MIDI) noch schlechter als das MT-32. Selbst da ist man eher zurückgegangen als nach vorne zu schauen
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Ich weiß zwar nicht, was du mit "Midi Samples patchen" genau meinst, aber falls du in Win7/Vista das Einstellungsfeld für das zu verwendende Midigerät vermisst gibt es hier Abhilfe:
AkkordwechselP.S: Es gibt übrigens einen MT-32 Emulator (die ROM-Files muss man sich allerdings im Internet zusammensammeln) für Windows.
Der Klang ist....öhm...bescheiden, aber ein wirklich tolles Gerät war das ja auch nicht (möglicherweise haben sie aber auch z.T. die Emulation versaut)
Ich persönlich finde den MS-"eigenen" Midisynth übrigens gar nicht mal so schlecht.
Hat immerhin auch die Klänge eines Roland Sound Canvas intus, da gibt's schon schlechteres.
Dass ein aktueller Roland E (E was?) schlechter klingt als der MT-32 halte ich auch für unwahrscheinlich.
Aber es kann schon sein, dass bspw. ein Song der für den MT-32 gedacht war, deutlich anders klingt wenn man ihn von diesem neueren E-Dings abspielen lässt.
Würde man die Midi-Datei allerdings anpassen, so würde sie vermutlich sogar deutlich besser klingen als vom MT-32 abgespielt, einfach weil der MT-32 nie besonders toll war.
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