Die dpa hat vor 30 Minuten gemeldet, dass IANA jetzt die letzten 5 verbleibenden /8er-Blöcke (je 16 Mio-Adressen) an die fünf regionalen Vergabestellen verteilt hat.
Anders als noch vor paar Tagen im UIT, wo APNIC (Asien) die letzten zwei regulären Blöcke bekommen hat, sind jetzt die letzten global nicht-zugewiesenen Blöcke auch weg. Das war schon seit längerem so geplant, dass dieses Verfahren für die letzten 5 Blöcke verwendet wird.
Was bedeutet das jetzt? Vorerst passiert gar nichts.
Will man als Firma oder Provider einen IP-Block zugewiesen bekommen, dann muss man sich bei der regionalen Vergabestelle melden. Diese haben noch Blöcke (Asien, Nordamerika und Europa je 10% ihrer /24-Blöcke (je 255 Adressen), Afrika und Lateinamerika deutlich mehr), und das wird voraussichtlich noch bis Ende Jahr dauern, bis auch die alle zugeteilt sind.
Wenn dann die auch weg sind, dann wird es erst interessant, und was genau passieren wird, ist reine Spekulation.
Aber folgende Dinge sind sicherlich zu sagen: Sind alle Blöcke weg, dann kriegt ihr von eurem Provider trotzdem noch eine IP, weil dessen Block hat er sich vor Jahren gekauft, und der wird nicht kleiner. Ein Problem haben die Provider erst dann, wenn sie mehr Kunden als Adressen haben. Noch ist dies in Europa nicht der Fall. In Asien hingegen könnte das in 2-3 Jahren durchaus passieren.
Problematisch wird der Mangel an IPv4-Adressen zuerst für Firmen. Diese müssen sich jetzt was einfallen lassen, um all ihre Hosts ins Internet lassen zu können, wie die das lösen; ob es bald schon Hosts nur über IPv6 gibt, oder ob die sich alle IPv4 NATs und Tunnels bauen ist noch unklar.