[Split] Mächtigkeit von Taschenrechnern in der Schule

Zitat von julben

Außerdem: Scheiß Bonzen hier, die sich programmierbare Taschenrechner leisten und in der Schule benutzen dürfen.

LOL wir MÜSSEN die sogar kaufen :>

ja echtma b2!

Jo, war bei uns damals auch so. Allerdings hatte man uns damals angeboten, ein bestimmtes Modell von Casio zu nehmen, gabs da auch vergünstigt. Hatte glaube ich 150 Mark gekostet, im Laden wäre es rund 200 Mark gekommen.

Dafür konnte man aber auch die Abituraufgaben ohne den Taschenrechner (haben dafür sogar offiziell Programme bekommen!) vergessen. Mit einem einfachen TR hätteste da nicht wirklich was machen können

Zitat von Xaar

Jo, war bei uns damals auch so. Allerdings hatte man uns damals angeboten, ein bestimmtes Modell von Casio zu nehmen, gabs da auch vergünstigt. Hatte glaube ich 150 Mark gekostet, im Laden wäre es rund 200 Mark gekommen.

Dafür konnte man aber auch die Abituraufgaben ohne den Taschenrechner (haben dafür sogar offiziell Programme bekommen!) vergessen. Mit einem einfachen TR hätteste da nicht wirklich was machen können

Naja, wir haben in der Schule keine Programmierbaren TRs (eh nur teuer und kompliziert) sondern PCs mit MathCad, auch für Matura etc.

Naja, wir durften bei Kurvendiskussionen (also differenzieren) zum Ersten mal bessere Taschenrechner benutzen (oder was auch immer, z.B. iPhone zum Zeichnen der Funktion oder Taschenrechner mit Wertetabelle). Einfachere Integrale mussten wir am Anfang bei der Schularbeit per Hand berechnen aber seither für alles MathCad. Wir dürfen bei der Schularbeit auch einen USB Stick mit allen Formeln und SÜs benutzen, also kann man einzelne Rechenschritte nachschaun oder Formeln kopieren (das allerdings bei der Matura nicht). Unser Mathelehrer meint das es per Hand sinnlos umständlich ist, und wir im Beruf das Problem lösen müssen, also lieber mehr mit dem Programm draufhaben als wenig mit der Hand...

Zitat von thosch97

LOL wir MÜSSEN die sogar kaufen :>

Ich hab meine Matura (Abitur) als erster Jahrgang mit nem programmierbaren Taschenrechner machen dürfen. Das hab ich damals toll gefunden, aber inzwischen verfluche ich es, weil ich so keine Übung in händischem Rechnen hatte und mir die ganzen Regeln und Formeln nie merken musste.

Das ist jetzt von Nachteil, weil wir an der Uni wieder alles von Hand rechnen müssen, und mir die Übung beim händischen Lösen von Gleichungssystemen oder Ableitungen total fehlt.

Aber das ist halt generell das Problem mit Schulmathe: Für 80-90% der Schüler ist sie viel zu detailliert, die brauchen son Integral in ihrem Leben nie mehr, für die restlichen 10-20% hingegen ist sie viel zu flach und nicht ausreichend für das, was man später noch so alles braucht.

Zitat von gandro

Ich hab meine Matura (Abitur) als erster Jahrgang mit nem programmierbaren Taschenrechner machen dürfen. Das hab ich damals toll gefunden, aber inzwischen verfluche ich es, weil ich so keine Übung in händischem Rechnen hatte und mir die ganzen Regeln und Formeln nie merken musste.

Das ist jetzt von Nachteil, weil wir an der Uni wieder alles von Hand rechnen müssen, und mir die Übung beim händischen Lösen von Gleichungssystemen oder Ableitungen total fehlt.

wir hatten damals in der schule den hier. Der kann ne ganze Menge, aber eben nur numerisches, der hat kein CAS. Damals fand ich das natürlich blöd, aber mit CAS hätt ich in der Uni glaub echt total abgekackt.

Zitat von gandro

Aber das ist halt generell das Problem mit Schulmathe: Für 80-90% der Schüler ist sie viel zu detailliert, die brauchen son Integral in ihrem Leben nie mehr, für die restlichen 10-20% hingegen ist sie viel zu flach und nicht ausreichend für das, was man später noch so alles braucht.

erinnert mich nach wie vor an unseren sensationellen übungsleiter in Analysis, was mit abstand die wohl schwerste Vorlesung des gesamten Diplom-Studiengangs Informatik hier ist (imho jedenfalls).
Der begrüßt uns zur ersten Übung mit den Worten "Ja, Sie werden sehen: Analysis ist eine sehr einfache Vorlesung. Wir behandeln fast ausschließlich Schulstoff"

Das find cih manchmal gut manchmal schlecht dass der kein CAS, nichmal Gleichungssysteme mit Potenzen kann. Die muss ich auch von Hand ausrechnen, das kann ich aber auch ganz gut.

Vor dem Abi werden die übrigens auch eingesammelt und resettet, weiß aber nicht wie genau, nur der RAM oder Komplett oder was weiß ich

Zitat von julben

Was zum Henker … o_O

Wir müssen die gesamte Oberstufe (auch im Mathe-LK) mit stinknormalen wissenschaftlichen Taschenrechnern auskommen, ich darf meinen nicht mal beim Abitur benutzen, da ich damit Integrale direkt ausrechnen kann.

Tjo, bei uns waren wie gesagt aber die Abitur-Aufgaben darauf ausgelegt, dass man den Taschenrechner ( oreissig: Wir hatten auch den CFX-9850G, allerdings ohne Plus, bekommen) nimmt, ohne den wars quasi nicht machbar.

Das liegt aber auch sehr am Bildungssystem der einzelnen Bundesländer. Hier in Sachsen (Zentralabi seit jeher) darfste den Grafik-Rechner ab der 10. (oder wars schon ab der 8.?) Klasse nutzen, davor nicht. CAS-Rechner waren aber definitiv nicht gestattet (zumal es zu meiner Zeit auch noch nicht all zu viele davon gab bzw. diese säuisch teuer waren). Ist glaube ich heute noch immer so.

Aber es stimmt schon, was gandro schreibt. Durch den komfortablen Taschenrechner hat man das "händische" Rechnen u.U. nicht mehr richtig gemacht ("der TR macht das schon!!"), was im Studium durchaus sehr nachteilig sein kann. Merke ich ja selbst beim Studium - und da nutze ich mittlerweile schon einen CAS-Rechner (TI Voyage 200)!
Aber unser Mathe-Dozent hatte die ganzen Aufgaben schon so gestaltet, dass der uns nicht viel gebracht hat. Außerdem wollte er den ganzen Lösungsweg sehen (für "Zwischenschritte" bzw. Punkte darauf), da er ja sehen wollte, dass wir rechnen können bzw. wo wir einen Fehler gemacht haben. Der hat dem Taschenrechner sowieso nicht getraut (O-Ton: "Die rechnen eh alle falsch!").

also wir hatten unseren in der 8 bekommen, und als ich meine abiprüfung gemacht hab, hatten die neuen 8er CAS-Rechner

nich, dass ich händisches rechnen komplett schlechtreden würde, aber man muss es auch mal so sehen: das studium ist ja nicht der eigentliche zweck. mag ja sein, dass man dort wieder alles komplett von hand machen muss, aber wenn mir jetz jemand heute (meine perspektive ist "nach dem grundstudium", ich hab jetzt keine wirkliche mathematik mehr) sagt, ich soll doch mal diese megafunktion differenzieren, dann mach ich das doch ganz bestimmt nich per hand.

Das CAS wird quasi zum Mathe-Compiler, oder proggt ihr eure gesamte Software in Assembler?

Ja, das stimmt natürlich. Ich nehm heute auch für Integrale und Co. (Sofern ich die berechnen muss) entweder den TI, oder machs gleich am Rechner.

Um auf den TR zurückzu kommen: Als ich 2004 mein Abi gemacht hab, hatten unsere 8. Klässler noch den "rundgelutschten" CFX-9850GB Plus bekommen, aber keinen CAS-Rechner. Wenn die CAS-Rechner echt "Standard" sind, dann muss das ja kurz danach eingeführt worden sein.

Nunja, damals (2004) war Sachsen eins der wenigen Länder mit Zentralabi. Aber das Schulsystem entwickelt sich ja (zum Glück!) weiter.

Übrigens: Unsere GTRs haben auch keine "graphische" Bruchanzeige gehabt Also bei komplexen Brüchen konnte man da dann wunderbar mit Klammern um sich werfen

Brüche kann der TI-84+ (und auch der fast gleiche TI-83(+)) darstellen, mit älteren Firmwares leider nur z.B. 42/23, in neueren dann 1_19/23 und in ganz neuen auch tatsächlich so wies sein sollte, oben der Zähler, unten der Nenner und links davon noch ne Zahl

Aber was mich aufrtegt ist dass der keine Wurzeln anziegen kann obwohl das ein 20€-TR den ich im Müller gesehen hab kann. (Soll heißen er zeigt z.B. 2,828427125 statt 2sqrt2)

Zitat von iMacGyver

Und was das Integrale bestimmen angeht - taugt am ehesten dazu sein Ergebnis zu überprüfen, ableiten musst du halt immernoch selbst.

Also numerisch konnte mein Casio damals auch Auf/Ableiten, aber das ist halt ziemlich sinnlos. mit CAS Rechnern wie dem TI-89 kann man das eben auch symbolisch machen, sprich man kriegt da nich nur ne zahl, sondern die abgeleitete Funktion angezeigt.

Bei der Berufsmatura (~Abi) war ein graphischer Taschenrechner verlangt einzelne Aufgaben mussten aber an den Prüfungen ohne gelöst werden. (Sprich Lösungsweg angeben, Rechner zur Kontrolle, Aufgaben teilweise so gestaltet, dass einem der Rechner nicht viel bringt.) An der Uni wurden wir dazu gedrängt, den Taschenrechner nicht mehr zu benutzten und alles am Laptop zu machen. Das macht einerseits Sinn, weil man später im Berufsalltag kaum etwas ohne Computer berechnen wird, andereits habe ich heute Mühe nur schon einfache Kopfrechnungen zu lösen, weil ich mich das einfach nicht mehr gewohnt bin.