Eigentlich hätte ich mir viel lieber ne Stellungnahme zu der Frage, ob Sprache unser Weltverständnis - auch in den Naturwissenschaften - formt. Wie gesagt: man muss sich vergegenwärtigen, dass aus der Physik keine neuen Begriffe geschöpft worden sind, sondern dass die Sprache, die in der Antike auch schon von zahnlosen Bauern und stinkenden Viehzüchtern verwendet worden ist offenbar als für Physik ausreichend genommen wird. Innerhalb von Kalkülen gibt es wahrscheinlich Beweisstrukturen, die diese Bauern nicht unbedingt beherrscht haben - aber die Individuation von Phänomenen im neuroalen Rauschen ist bei ihnen die gleiche wie beim Physiker. Der Physiker hat keine neuen Entitäten erfunden/gefunden, er projiziert seine Theorien in eine begriffliche Struktur hinein, die beim Kleinbauern eben die gleiche ist: Raum, Zeit, Energie usw. Physik ist eigentlich kein neues Weltverständnis, sondern bezieht ein vorhandenes Weltverständnis auf gemessene Phänomene.
Ganz offenbar basiert Sprache nicht auf Beobachtung; das Verhältnis ist anders herum. Sprache ist die notwendige Bedingung für Beobachtung (alleine auch, weil eine Beobachtung mehr eine sprachliche als mentale Entität ist). Beobachtungen individuieren neuronales, elektronisches Rauschen als Objekte erst durch Abstraktionsebenen, die basaler sind als die resultierende Beobachtung, die die Beobachtung erst konstituieren - und hier gehört Sprache definitiv dazu.
Weiterhin möchte ich einen Angriff gegen die Absolutheit von Wissenschaft fahren, der aber nicht mehr Bezug nimmt auf die Beteiligung von Philoophie an der Wissenschaftsgeschichte, die aber leider wohl auch mit unwesentlichem Anteil rekonstruiert werden kann.
Naja, du hast nich reagiert; ich weiß ja, dass ich zum Lesen wohl nicht gerade eingeladen habe, und deswegen eigentlich auch die Konsequenzen zu tragen weiß...
Die anderen Erläterungen sind mathematisch mutmaßlich interessant; ich verstehe sie aber nicht, und naja, ich denke ich muss und möchte mich nicht darum bemühen, sie zu verstehen. Du hast gandros "Gesetze der Logik" in ein "die mathematische Logik nach Peano" übersetzt, was meiner Ansicht nach keine gerade sinnvolle Interpretation ist; sie ähnelt bald eher einer Karikatur. Du diskutierst gerade anscheinend die Leistungsfähigkeit der mathematischen Logik in Bezug auf semantische Strukturen; ich finde diese Beschränkung auf mathematische Logik irgendwie ein bischen Stumpf. Logik ist, wie du es besser wissen wirst als ich nicht einfach mathematische Logik. Nehmen wir den Satz doch einfach mal stumpf prädikatenlogisch, wie es gandro wohl am nächsten käme - welche Probleme haben wir dann noch? Eigentlich ist mir die Antwort auf diese Frage egal
Wahrscheinlich sollte ich auch nochmal präzisieren: ich habe mich in meinem Beitrag oben allein auf Peanos arithmetischen Axiome beschränkt, wenn ich von ihm geredet habe.